Und hier noch die Samstagstipps – unter anderem mit einer Soli-Party und viel Trance.
Partyname:
Bässe für Blockaden
Zeit:
19.11.2022, 20:00 Uhr
Location:
Werk 2
Acts:
FeurigSeinPeter, Frachter, Teemo, Druckausgleich, Dari And The Beast
Seit vielen Jahren organisiert das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ maßgeblich den Protest gegen Nazi-Aufmärsche in Leipzig – Woche für Woche. Dabei kommt es immer wieder zu Problemen mit Behörden und Polizeigewalt. Nun möchte das Netzwerk eine übliche Verfahrensweise zur Einschränkung des linken Protests gerichtlich prüfen lassen und veranstaltet deshalb eine Soli-Party.
Am heutigen Abend geht mit zwei Punk-Bands los – zur Aftershow-Party ab 23 Uhr wird es dann Techno, Rave und mehr geben. Vor Ort ist auch ein Stand der „Antifaschistischen Herzigkeit“ – dazu gibt es Stuff aus dem „NoBorders“ und Soli-Schnaps.
Außerdem heute:
Clubnacht: Closed x Fluid Festival Showcase – Institut fuer Zukunft, 23:59 Uhr – House und Breaks mit Bored Lord, Alinka, Karete Bu, Mizar b2b Luuy, Oliv b2b Gili, Fionn b2b Scucci, May b2b Marov, Power GmbH, Cariah b2b 200 OK
Residents x Objekt Klein A – Mjut, 23:55 Uhr – House, Techno und Disco mit Malte Magnum, Murat Önen, Goldie, Birthcore
Saturday Rave w/ Partiboi69 meets Sachsentrance – Distillery, 23 Uhr – Trance, Hard-Tek, Ghetto-Tech, Electro mit Partiboi69, ttyfal b2b Marie Midori, Blankk Disc, Atreo, The Jakob Sisterz, Sabu!
Zwischen Oldschool und Newschool, hart und breakig – so klingt das Programm für den KW 46-Freitag.
Partyname:
[ˈklʊpnaxt] × Pracht
Zeit:
18.11.2022, 23:00 Uhr
Location:
Mjut
Acts:
DJ Antonius Pius, Staxl, Beng, Valeska, N:oem, Paulipiccolo, Unbekannt Verzogen, 3diz, Spacer Woman
Die Pracht-Crew wechselt den Ort mal und präsentiert die ganze Diversität ihrer Resident-DJs im Mjut. Es wird also special – mit breakigen, dekonstruktiven und experimentellen Sounds genauso wie mit House, Grime und Electro.
Außerdem heute:
Makrowaves – Neue Welle, 23 Uhr – House, Breaks und Wave mit Mozhgan, Solar, No Service
Oldschool Drum And Bass Reloaded – Institut fuer Zukunft, 23:59 Uhr – Drum & Bass- sowie Dub- und Dubstep-Classics mit Snoopy, Derrick & Base, CFM, Booga, Mary J, Remasuri, Zapotek, Lona M., Audite, LXC, MRN, Malcolm
Sanity – Elipamanoke, 23 Uhr – Techno und Hard-Tek mit Bours?, Tante Emma, Jack’s Trip, Subkoøne, Weyd, Houdafk, Lybra, Justamicrodose
Naven – Kulturlounge, 23 Uhr – Techno mit der Naven-Crew
Sachsen gönnt sich morgen einen Feiertag – deshalb gibt es heute unter der Woche eine ganze Reihe an sehr guten Partys.
Partyname:
Clubnacht
Zeit:
15.11.2022, 23:59 Uhr
Location:
Institut fuer Zukunft
Acts:
Dr. Rubinstein, Carlotta Jacobi, N.akin, Big Honey, Call_Boy_Carl
Zur Feiertagsnacht gibt es ein Wiedersehen mit der tollen Dr. Rubinstein. Und mit ihr eine sehr vielseitige Mix-Reise durch verschiedene Techno-Epochen und breakige Soundsphären. Außerdem spielt auch Carlotta Jacobi, deren neue EP wir neulich in unserer „New In“-Reihe abgefeiert haben.
Außerdem heute:
Dance Dance Dance – Distillery, 23 Uhr – House, Slow-House, Tech-House und Techno mit Acid Pauli, Nico Stojan, Judith van Waterkant, 2XNI, Malena, Bigalke, Fømbat
Superpamanoke – Elipamanoke, 23:59 Uhr – Techno und Minimal mit Schacke, Black Nakhur, Kimya, Kleinschmager Audio, Mentell, Lars Goldammer, Pius
Feedback – Mjut, 23 Uhr – Electro, Trap und Breaks mit Berna Bright b2b Kim Shine, SpriteEyeZ, SVZZ
In der Leipziger Plautstraße, direkt beim Lindenauer Hafen, ist ein neues Kulturzentrum geplant. Hier gibt es einen Vorgeschmack auf das, was dort künftig passieren soll.
Die Gegend um die Plautstraße im Leipziger Westen hostete in den vergangenen Jahren immer mal wieder Partys – mit dem Westhafen zuletzt auch in offizieller Regelmäßigkeit. Demnächst wird es nun einen weiteren kulturellen Ort dort geben: das Tanklager West. Auf dem Gelände eines ehemaligen Tanklagers in der Plautstraße 41 baut eine Crew um verschiedene Initiativen einen neuen Kunst- und Kultur-Campus für die lokale Kreativ- und Kreislaufwirtschaft auf. Das heißt: Hier entsteht die neue Homebase des Ostend-Clubs mit einem großen Außenbereich, der bisher im Leipziger Osten Partys veranstaltet hat. Dieser zentrale Bereich steht für verschiedene Veranstaltungsformate zur Verfügung – Live-Musik, Theater, Ausstellungen und Club-Nächte.
Genauso werden mehrere Initiativen, Vereine, Künstler:innen und Kollektive dort ihre Büros, Werkstätten und Ateliers im Tanklager West einrichten. Geplant sind darüber hinaus eine Sauna sowie Lagerflächen für kulturelle Zwecke.
Mit 2,5 Millionen Euro rechnen die Tanklager West-Crews, um das Gelände mitsamt der Gebäude zu kaufen und zu einem Kunst- und Kulturcampus zu entwickeln. Um möglichst unabhängig zu bleiben, werden aktuell auch Menschen gesucht, die das Projekt mit Direktkrediten unterstützen möchten. Auf diese Weise kann die Höhe des Bankkredits bestenfalls reduziert werden.
Historisch ist der Ort durchaus bedeutend. In der Denkmalliste des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen steht: „Frühe Tankanlage in sehr gutem Originalzustand, einzigartig in Leipzig sowie von Seltenheitswert in Deutschland, als authentisches Sachzeugnis der Geschichte der Mineralölwirtschaft von besonderem Dokumentationswert, technikgeschichtlich von überregionaler Bedeutung.“
Dass nun so weit am Rand der Stadt ein solch ambitioniertes Projekt gestartet wird, zeugt natürlich von der ungebrochenen Dynamik in Leipzig. Sie zeigt aber auch deutlich auf, wie schwierig es mittlerweile ist, in innenstadtnahen Quartieren größere Kulturorte zu schaffen. Und so heißt es auf der Tanklager West-Website denn auch: „Mit der Plautstraße 41 geht eines der letzten wirklich freien Gewerbegrundstücke in die Hände von Menschen mit einem kreativ-kulturellem Konzept.“
Neben einer Tankgrube und eisernen Tanks gibt es auf dem Gelände auch ein ehemaliges Pumpenhaus sowie einen Kontor. Dazu soll eine Container-Stadt entstehen. Klingt also nach einem vielseitig und spannend bespielbaren Ort. Was genau dort künftig stattfinden wird, lässt sich nun im Frühjahr 2023 erst erleben. Wir sind gespannt, wie es weitergeht und halten euch auf dem Laufenden.
Seit über einem Jahr gibt es in Kleinzschocher einen Club – die Neue Welle. Und genauso lang sind wir an einem Interview mit den Betreiber:innen dran. Nun hat es geklappt, yeah!
Manche Interviewfragen brauchen etwas Zeit und Durchhaltevermögen. Beim Club Neue Welle – anfangs noch Neue Welt genannt – waren wir frühzeitig dran, konnten aber voll verstehen, dass sich die Betreiber:innen hinter dem neuen Club an der Antonienbrücke erstmal eingrooven wollten. Immerhin war das Start-Timing alles andere als easy – mittendrin in einer globalen Pandemie. Zudem fand die Opening-Nächte mit Lena Willikens und Helena Hauff kurz vor dem 2021er-Herbst-TeilLockdown statt. Nach zwei Terminen musste die Neue Welle erstmal wieder schließen. Im Nachhinein hatte das auch seine guten Seiten, erzählte ein Teil der Crew im frohfroh-Interview.
Zum Termin vor Ort sprach ich mit Johanna, Tilman, Lucy und Esther vom Kernteam des Clubs – sie verantworten unter anderem die Bar- und Geschäftsleitung sowie das Booking. Die Neue Welle, das ist ein durchaus besonderer Club für Leipzig – ein Ort, der erwachsener als andere Clubs wirkt, mit einem stärkeren Fokus auf Design, Kunst und Architektur sowie einer perfekten Größe für überschaubare Partys. Dazu gibt es bisher eine One-Day-Per-Week-Policy und fein ausbalancierte Line-ups – besetzt mit guten Locals und vielen interessanten, teils internationalen Neuentdeckungen. Kurzum: Die Neue Welle ist eine große Bereicherung für die Leipziger Clubszene und wir sind happy, mit den Betreiber:innen ins Gespräch gekommen zu sein.
Vor einem Jahr habt ihr eröffnet – wie ist euer Gefühl, nach einem Jahr Club betreiben?
Johanna: Eigentlich fühlt es sich eher nach einem halben Jahr an, weil dazwischen einige Monate nichts war. Wir hatten im letzten Oktober und November jeweils eine Party und das hat sich eher so angefühlt wie ein guter Trial-Run. Aha ok, so ist das also, wenn wir offen haben. Aber so richtig offen offen ist es ja erst seit April. Und auch erst seitdem ergibt sich eine Routine.
Esther: Ich finde es auch fast noch zu früh, ein Resümee zu ziehen. Es ploppen immer neue Dinge auf und wir lernen viel – aber es macht viel Spaß.
Aber seid ihr mit dem Start erstmal zufrieden oder gibt es Sachen, bei denen ihr nachjustieren wollt?
Johanna: Ja, es muss auf jeden Fall noch nachjustiert werden. Wir sind mit einer Idee und einem Konzept gestartet, aber gleichzeitig gibt es viele Dinge, die man erst im Laufe der Zeit bemerkt. Es gibt auch kein Patentrezept für das Eröffnen eines Clubs. Da kamen viele Sachen erst mit der Zeit auf. Ich glaube, wir sind jetzt in einer Etablierungsphase und müssen noch sehen, ob uns diese Stadt langfristig so annimmt – oder ob wir vielleicht etwas verändern müssen. Wir hatten aber auch gar nicht so ein festes Bild, wie es sein soll. Für uns war klar: Wir machen nach bestem Wissen und Gewissen mit dem auf, was wir cool finden und justieren dann irgendwie nach.
Esther: Genau. Wir brauchten auch erstmal Erfahrungswerte, um überhaupt zu wissen, was passt und gut funktioniert. Mittlerweile sind schon Strukturen gewachsen und jeder hier weiß, was er macht – und auch die Kommunikation klappt jetzt. Am Anfang war teilweise noch nicht ganz klar, was die Arbeits- und Aufgabenfelder sind – deshalb musste das auch erstmal wachsen.
Johanna: Die Struktur bei uns im Kernteam ist ja auch erst gewachsen. Alex hat das ganze Ding angestoßen und erst Jonas und Esther dazu geholt. Dann bin ich vor einem Jahr dazugestoßen, im letzten halben Jahr kam auch Tilman mit ins Kernteam. Und Lucy ist unser neuester Zugang. Wir sind ganz anders gestartet und haben dann festgestellt, welche Leute wir brauchen. Es ist ja nicht nur so ein Job, bei dem ich ein Bewerbungsgespräch hatte und nun einfach arbeite. Es war eher so: Hey, wollen wir einen Club aufmachen. Ja, ok, was brauchen wir dafür, lasst mal loslegen. Später haben wir gemerkt, dass wir da und da Verstärkung und Expertise brauchen und dass wir diesen und jenen Bereich weiter ausweiten. Um auf das Resümee zurückzukommen: Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem die Kernstruktur und das Kernteam safe sind – safe nicht im Sinne davon, dass wir alles perfekt machen, sondern dass wir total gut zusammenarbeiten, uns vertrauen und auch auf einem persönlichen Level sehr gut miteinander sprechen und Kraft geben können. Keiner arbeitet hier einfach nur etwas ab. Alle haben Bock, dass wir das hier gut machen.
„Alle haben Bock, dass wir das hier gut machen.“
Seit wann gibt es die Idee, dass ihr einen Club eröffnen wolltet? Es rumorte ja schon etwas länger, dass hier was passieren soll.
Johanna: Die Idee von Alex gibt es seit über zehn Jahren. Es gab auch schon vor der Rudi-Bar den Plan, einen Club aufzumachen. Das Rudi ist dann eher so passiert, neben vielen anderen Sachen. Ich glaube aber, für Alex war immer klar, dass er irgendwann einen Club aufmachen möchte.
Esther: Ja, und dieses Gebäude ist natürlich auch prädestiniert dafür – da standen schnell alle Zeichen auf grün, dass das hier funktioniert.
Dann habt ihr aufgemacht und es kam nochmals ein Corona-Teil-Lockdown. Hat das für euch irgendwas in Frage gestellt?
Esther: Ja und nein. Für uns als Club war es nicht so schlimm wie für andere Clubs, weil wir so am Anfang standen, dass wir unseren Angestellten gegenüber noch nicht so eine soziale Verantwortung hatten. Klar, hatten wir schon gebookt, aber mit einer gewissen Vorsicht. Das hat uns alles jetzt nicht so den Boden unter den Füßen weggerissen, aber für uns als einzelne Personen ist das natürlich nicht spurlos an uns vorbeigegangen. Ich weiß noch, wie wir jedes Mal gecheckt haben, welche Voraussetzungen und Regelungen gerade gelten und wie wir uns gefühlt jeden Tag umstellen mussten.
Fotos: Felix Adler
Wie schaut ihr jetzt auf die nächsten Herbst- und Wintermonate?
Tilman: Zuversichtlich.
Johanna: Fingers crossed. Na klar, diese Unsicherheit ist scheiße, aber gleichzeitig geht es ja allen Clubs so – und deshalb fühlt man sich nicht so allein damit. Und klar, wenn nun jemand von außen kommt und vorgibt, dass alle Clubs zugemacht werden müssen, dann kann man lange darüber weinen, aber es ist ja nicht unser Einzelschicksal. Wenn ich mich recht entsinne, war der ursprüngliche Plan auch gewesen, noch früher aufzumachen und das wurde auch schon durch Corona nach hinten verschoben. Deshalb war dann die Stimmung so: Na gut, dann warten wir eben noch ein paar Monate mehr – es ist jetzt kein Weltuntergang. Irgendwie fand ich die zwei Partys, die wir noch geschafft hatten, auch einen guten Testlauf, um zu schauen, was wir eigentlich noch alles brauchen. Es war nicht nur schlecht. Ich war froh, dass wir es vor dem nächsten Teil-Lockdown zumindest schon einmal geschafft hatten, aufzumachen und zu schauen, wie es läuft, wenn hier 200 Menschen da sind.
Esther: Ja, wir haben vorher anderthalb Jahre nur theoretisch darüber geredet und dann war es super wichtig, das einmal live durchzuspielen.
Was die Gestaltung des Clubs angeht, finde ich, dass die Neue Welle schon noch einmal ein anderes Level ist – es ist sehr viel kunst- und designorierter. Was war euch bei der Planung und Gestaltung wichtig? Hattet ihr da Vorbilder?
Esther: Für uns war von Anfang an klar, dass wir mit Künstler:innen zusammenarbeiten möchten, die bereits zu einem frühen Zeitpunkt in die Gestaltung einbezogen werden. Die Arbeiten von Anais Goupy, Inga Kerber, Eliza Ballesteros und Martin Groß gehörten daher von Anfang an dazu und sind fest installiert. Andere Arbeiten wie zum Beispiel die Gemälde von Julius Hofmann und Justus Jager sind als wechselnde Arbeiten vorgesehen. Gerade bei den Leinwänden gab es am Anfang Bedenken, ob diese dort überleben werden – aber bisher gehen die Leute damit super respektvoll um.
Johanna: Unser Team hat nicht nur unser Interesse an Clubkultur, sondern auch seine Liebe zu Architektur, Kunst und Design in die Gestaltung des Clubs einfließen lassen. Im Prozess kamen viele Fragen auf wie: Warum muss ein Club immer so und so aussehen, warum darf der nur kellerartig oder praktikabel sein, weil ja Sachen kaputt gehen könnten. Warum darf der nur schwarz sein, weil das aktuell die Trendfarbe im Techno ist. Es kann ja auch etwas anders aussehen – nicht, dass die anderen Sachen nicht auch cool sind. Aber es ist ja schön, andere Noten in die Clublandschaft einzubringen. Und für uns schließt das eine nicht das andere aus. Wir hatten einfach Bock auf einen Ort, den wir schön finden.
Foto: Sophias Kesting
Ihr hattet vorhin etwas von einem Konzept und einer Idee erzählt, die es im Vorfeld gab – was war das genau?
Esther: Nur freitags zu öffnen, gehörte auf jeden Fall zum Konzept.
Johanna: Wir hatten jetzt kein Manifest, aber es ging schon darum, ein Ort zu sein, der auf allen Ebenen anspricht – der einen guten Sound und Vibe hat, ein gutes Licht und Booking, eine gute Bar. Ein Ort, an den man vielleicht auch hingeht, wenn man nicht weiß, wer an dem Abend spielt – einfach ein safer Ort, wo man Freunde trifft und eine gute Zeit hat. Und wo man auch committed ist zu der Musik, die gerade läuft, weil man nicht mehrere Floors hat, sondern nur den einen. Genauso ging es auch um einen Ort, der unkompliziert ist – hier finden eben keine ultralangen Raves statt, die nur eine bestimmte Zielgruppe ansprechen. Es sollte für viele Menschen zugänglich sein.
Esther: Möglicherweise haben wir da auch sehr von uns auf andere geschlossen – was wir gern mögen und wie wir uns das vorstellen. Dementsprechend haben wir unsere Erfahrungen eingebracht und das so eingebracht – aber wir haben es nie zu Papier gebracht.
Johanna: Genau, es war immer die Frage, wie wir uns in einem Club wohlfühlen würden und was uns irgendwie noch fehlte. Allein von der Größe her schließt die Neue Welle schon automatisch eine Lücke, die es in Leipzig lange gab.
Stimmt. Und der Freitag als einziger Tag ist weiterhin gesetzt?
Johanna: Das hat sich irgendwie auch wieder so ergeben. Vielleicht aus der Idee heraus, dass Freitag einfach immer Neue Welle ist. Dass man gar nicht lange überlegen muss und es so klar ist.
Tilman: Wobei: Im Oktober haben wir aber auch mal samstags eine Veranstaltung.
Esther: Wir konnten am Anfang noch gar nicht so viel stemmen. Zwei Tage pro Wochenende wären zu viel gewesen, deshalb haben wir uns für den Freitag entschieden, weil es auch der bessere Partytag ist. Und wir wollten auch eine Konsistenz und Geradlinigkeit reinbekommen. Bisher fahren wir damit gut. Zumal: Man kann die Räume auch mieten und wir fanden es daher gut, wenn am Samstag eine Einmietung von einer privaten Party ist. Aber ob das jetzt für immer so bleibt, steht noch fest.
Was ist beim Booking eure aktuelle Linie – verfolgt ihr ein bestimmtes Konzept?
Lucy: Ich bin seit Ende Juni mit dabei und freue mich sehr. Als wir uns zum ersten Mal trafen, hatte ich schnell das Gefühl, dass wir einen sehr ähnlichen Geschmack haben. Aktuell geht es vor allem darum zu schauen, was funktioniert. Die aktuelle Zeit macht es manchmal etwas schwierig – gerade durch Corona lässt sich das noch nicht so einfach herausbekommen, weil die Leute noch etwas zögerlich sind. Es ist alles also noch work in progress. Aber natürlich liegt der Fokus schon auf elektronischer Musik, vorwiegend House und Techno, teilweise auch New Wave. Aber es ist durchaus offen.
Tilman: Am Anfang ging es in so eine Electro-Ecke. Alex ist ja auch Teil vom Label Lunatic gewesen, ich habe das Ortloff-Label mitgemacht. Und auch Alex Dorn aka Credit 00 von Rat Life sitzt hier mit im Haus. Deshalb hat sich der Sound anfänglich eher aus dieser Ecke herausgebildet. Mein Geschmack geht aber auch darüber hinaus und jetzt zusammen mit Lucy ist die Bandbreite nochmals größer geworden. Wir lassen natürlich auch Einflüsse von außerhalb zu, indem wir mit Crews zusammenarbeiten. Da schauen wir aber auch, was passiert und passieren soll. Die musikalische Linie ist einfach, dass es gut sein soll.
„Die musikalische Linie ist einfach, dass es gut sein soll.“
Johanna: Ja, wir hatten nie den Anspruch, dass die Neue Welle für einen bestimmten Sound stehen soll. Es darf ganz viele Sounds geben – und dieser Freitag kann ganz anders klingen als der nächste.
Was funktioniert bei euch bisher mehr, was weniger?
Esther: Das lässt sich schwer beantworten. Ich finde, dass ein Line-up nie unabhängig ist von anderen Einflüssen. Da spielen so viele Faktoren mit rein. Was passiert sonst in der Stadt, wie ist das Wetter, wie sind die Energiepreise grad oder findet in der Nähe eine Free-Tek-Party statt …
Johanna: … oder kommen die Leute aus einem langen Festivalsommer. Ich denke auch, dass wir noch in einer Kennenlernphase bei den Leuten sind – und wir müssen uns auch erst noch etablieren. Wir waren jetzt noch nicht total crazy experimentell unterwegs. Aber ich würde mir wünschen, dass das irgendwann geht. Da sind wir auch wieder bei der Größe: wir haben für 200 Leute Platz. Ich fände es total cool, wenn man an diesen Punkt kommt, dass die Leute hierherkommen und etwas wagen, auch wenn sie gar nicht wissen, was sie hier erwartet. Aber das dürfte eher etwas für die Zukunft sein.
Tilman: Die Frage ist auch, wie man total crazy definiert. Das sieht ja jeder anders. Das Gute ist, dass wir in Leipzig wohnen – und da gibt viele verschiedene Orte, an denen die verrückteste Musik läuft und auf die wir zurückgreifen können.
Klassische Residents habt ihr bisher aber noch nicht, oder?
Tilman: Noch nicht, aber es ist Teil des Prozesses.
Lucy: Wir haben natürlich darüber nachgedacht und gesprochen, aber es ist noch nichts festgelegt, genau.
Foto: Felix Adler
Ich habe auch das Gefühl, dass ihr mit der Neuen Welle immer etwas unter dem Radar lauft. Es gab jetzt nicht den großen Bam wie beim IfZ damals. Ist das ein bewusstes Understatement?
Tilman: Es ist wahrscheinlich ein Spiegel unserer Persönlichkeit – wir sind alle nicht so Bam.
Johanna: Wir müssen etwas schmunzeln über die Frage, aber wahrscheinlich ist da schon einiges Wahres dran. Ja, vielleicht sind wir alle etwas schüchtern und wollten schauen, wie es anläuft. Wir mussten vielleicht auch nicht so einen Bam machen wie das IfZ – das lag ja dort auch daran, dass das IfZ vorher eine riesige Crowdfunding-Aktion gestartet hatte. Und es gab ja auch vorher schon ewig Party-Reihen von den Gründer:innen. Das hatten wir nicht. Aber die Frage ist natürlich auch: Wie ist man als Club auf dem Radar. Wir wären gern mehr auf dem Radar.
Esther: Das ist auf jeden Fall etwas, an dem wir mehr arbeiten müssen. Wir wollen jetzt mehr auf Social Media machen. Ich glaube, wir waren auch einfach viel mit uns selbst beschäftigt. Und jetzt sind wir bereit, uns mehr zu öffnen und nach draußen zu gehen.
Ich habe das auch gar nicht als komisch wahrgenommen, sondern eher als smart. Wenn sonst ein neuer Club aufmacht, bebt die ganze Stadt. Das gab es bei euch natürlich auch, aber ich hatte das Gefühl, dass ihr das nicht extra befeuert.
Johanna: Ja, total. Das ist das, was ich meinte: Wir sind alle eher etwas schüchtern und waren so drauf: Ok, lass die Leute mal kommen, die kommen wollen und hoffen, dass sie das cool finden. Und wenn sie es cool finden, dass sie es dann weitererzählen und weniger, dass wir so eine riesige Kampagne starten und sagen: Ey, wir sind der neue coole Club. So sind wir von der Persönlichkeit alle einfach nicht.
Tilman: Ja, es ist schon eher understatement.
Wo kommt euer Publikum zumeist her – eher aus dem Westen von Leipzig?
Johanna: Ich finde von überall her – und es ist auch bei jeder Party sehr unterschiedlich. Auch wenn wir natürlich nicht fragen, wo die Leute herkommen, merkt man ja am Alter oder den Gruppengrößen, woher sie eher kommen. Da sehe ich aktuell noch gar keine klare Linie, was ich auch gut finde. Und vor allem kommen auch ganz viele Leute, bei denen ich mich frage, ob die früher auch schon alle weggegangen sind. Ich kenne die ganzen Gesichter gar nicht. Das liegt sicher auch an zwei Jahren Corona. Aber ich glaube, so ein eingespieltes Publikum gibt es bei uns gar nicht und das ist sehr cool.
Bisher habe ich bei Club-Interviews nie nach der Bar gefragt. Aber mit eurer Rudi-Vergangenheit muss ich es tun: Habt ihr für die Neue Welle auch ein bestimmtes Bar-Konzept?
Esther: Ja, tatsächlich ist eine Club-Bar ganz anders als eine Bar-Bar. Nichtsdestotrotz, und auch weil ich aus der Ecke komme, wollte ich das gern mit einfließen lassen. Besonders bei uns ist, dass wir immer zwei Special-Cocktails pro Monat haben, die ich mir ausdenke. Und klar, die Bars sehen auch einfach schön aus. Wir haben die Möglichkeit, oben auf dem Tresen zu arbeiten. Es haben auch super viele Leute angefangen, die vorher keine Erfahrung mit der Bar hatten. Das ist einerseits eine Herausforderung, aber es bringt andererseits auch frischen Wind rein. Und mittlerweile haben wir ein tolles Team aufgebaut – und damit steht und fällt es einfach. Ansonsten die Basics eben: Die Drinks müssen Qualität haben und schön gekühlt sein.
Johanna: Ja, uns war es gar nicht so wichtig, ob die Leute schon seit zehn Jahren in Bars und Clubs arbeiten, sondern dass sie einfach sweet und nett sind und gern hier arbeiten möchten und sich untereinander gut verstehen. Und ich denke, das haben wir auch gut hinbekommen. Wir hören auch oft von Gästen, dass die Bar-Leute super nett sind – generell alle Leute, die bei uns arbeiten. Auch unsere Einlassleute bekommen ein gutes Feedback. Und das gehört eben auch zu einem Gesamtkonzept, bei dem die Leute mit einem positiven Gefühl nach Hause gehen. Oder bei dem man ihnen die Möglichkeit gibt, in einem Club einen besonderen Drink zu bekommen, des es sonst nirgendwo anders gibt und den es auch nur für eine bestimmte Zeit gibt. Es sollte nicht einfach nur ein Club sein, in dem DJs spielen, sondern eine Erfahrung, die auf allen Ebenen positiv wirkt.
Foto: Sophia Kesting
Ihr seid ja auch in der besonderen Situation, dass die Location an sich sicher ist. Die nächsten Wohngebiete sind etwas entfernt und ihr könnt auch nicht weggentrifiziert werden.
Esther: Genau, wir sind hier natürlich auch nur Mieter im Gebäude. Aber die Umgebung ist durch das Projekt „Bürgerbahnhof Plagwitz“ ja ausschließlich zur öffentlichen Nutzung vorgeschrieben. Beim Netto-Supermarkt soll aber ein neues Wohngebiet hinkommen – insofern wird es spannend, was hier noch alles passiert. Egal, wie gut man die Musik anpasst – und wir haben echt viel für Schallschutz getan – aber es ist nunmal ein Club und das bringt eine gewisse Lärmbelästigung mit sich. Bisher stehen die Karten aber gut, dass es uns lange geben wird.
„Bisher stehen die Karten aber gut, dass es uns lange geben wird.“
Das gibt euch ja auch eine große Planungssicherheit.
Esther: Ja, da kann sich noch viel entwickeln, gerade mit dem Außengelände und dem Neubau.
Johanna: Ich denke, Alex hätte bei der Gestaltung auch nicht so viel Energie reingesteckt, wenn er sich irgendwo eingemietet hätte. In dem Moment, in dem du so eine Sicherheit hast, kannst du auch all in gehen und es so umsetzen, wie man es sich erträumt hat. Das ist schon ein Privileg, ja.
Wie viele Menschen stemmen aktiv den Laden?
Johanna: Im Kernteam sind wir zu acht.
Esther: Mit Secu, Bar und Nightys haben hier bestimmt 40 bis 50 Leute die Finger mit im Spiel.
Wir müssen auch über euren Namen sprechen. Ihr habt ihn vor Kurzem geändert, warum und wie lief das genau ab?
Johanna: Kurz nachdem wir im Herbst 2021 aufgemacht haben, bekamen wir eine Nachricht von einer uns nicht bekannten Person auf Instagram. Und die hat unseren Namen in Frage gestellt – es bliebt die einzige Reaktion, aber das war irrelevant, weil es bei uns sehr viel gemacht hat.
Esther: Daraufhin haben wir uns Hilfe geholt von einer Beraterin für Konflikt- und Diversity-Management sowie Anti-Diskriminierungsarbeit. In diesem Workshop hat sie uns in erster Linie Fragen gestellt – und darüber wurde uns alles klar, sodass wir sehr schnell zu dem Punkt kamen: Ja, wir benennen uns auf jeden Fall um. Das war wirklich ein wertvoller Prozess. Wir wollten dann aber nicht mitten in der Saison den Namen ändern, sondern haben das als Anstoß für die neue Saison genommen.
Was war eure ursprüngliche Assoziation mit dem Begriff „Neue Welt“ – die war ja offensichtlich wo ganz anders.
Johanna: Völlig woanders, ja. Zum einen gab es bei Facebook eine Gruppe, die Neue Welt hieß. Und dort waren viele viele Freunde und Freundinnen von uns drin, die sich über Partys und Rides nach Berlin ausgetauscht oder irgendwelche quatschigen Sachen reingepostet haben. Außerdem kam der Name im ersten, tiefsten Corona-Winter auf, also Ende 2020 – und da hatte das für uns was von neuer Ära, Aufatmen, Neuanfang. Im Sinne von: Wenn Corona dann vorbei ist, eröffnen wir unseren Club. Das waren für uns die Assoziation.
Und hat die „Welle“ noch eine weitere Bedeutungsebene?
Johanna: Das war eher ein Zufall. Es ist einem Meeting entstanden, in dem der Begriff aufkam.
Tilman: Es steckt natürlich auch „New Wave“ mit drin. Und positive Energie.
Esther: Es hat auf jeden Fall nichts mit Corona-Wellen zu tun.
Wie ist euer Austausch mit anderen Clubs?
Johanna: Der passiert nicht offiziell über einen Stammtisch oder Verteiler. Ich kann jetzt nur von mir sprechen: Aber in allen Clubs, die mir in Leipzig wichtig sind, arbeiten gute Freunde, wo man sich auf freundschaftlicher und professioneller Basis austauscht und Rat einholt oder Sachen miteinander abgleicht.
Aber ihr seid nicht Teil des LiveKommbinats in Leipzig?
Esther: Nein, aber das steht noch an.
Stichwort Zukunft: Ihr schaut zuversichtlich auf den kommenden Herbst. Was habt ihr noch an Highlights geplant?
Tilman: Für uns ist jeder Freitag ein Highlight. Wir legen ganz viel Energie in diesen Raum da unten und da ist für uns jeder Freitag auf allen Ebenen etwas Besonderes. Und das wollen wir gar nicht vom Booking abhängig machen. Wenn wir jetzt nur bekanntere Künstlerinnen und Künstler einladen, würden wir die weniger bekannten Acts hinten dranstellen – und das wollen wir nicht. Für uns sind alle gleich wichtig und gleich besonders. Unabhängig davon, haben wir auch gerade einen Podcast gestartet – das ist ein neuer Baustein, bei dem wir nicht nur Leipziger Künstlerinnen und Künstler eine Plattform bieten.
Esther: Eine Idee ist auch, den Club und das Künstlerhaus noch stärker zusammenzubringen und gemeinsam neue Konzepte zu entwickeln. Woran wir auch noch arbeiten, ist ein Awareness-Konzept. Es gibt genug auf der To-Do-Liste.
Auf den Vorbericht folgt der Nachbericht: Die Konzertreihe Bells Echo fand am 4.11.2022 im UT Connewitz, dem historischen Lichtspielhaus im Süden Leipzigs, statt. Unsere Autorin war vor Ort und begeistert – und auch wieder nicht. Lest selbst.
Schon vor Einlass sammeln sich etliche Menschen vor der Tür, mit und ohne Ticket – eine Karte an der Abendkasse kostet 40 Euro, steht auf einem weißen A4-Zettel am Eingang. Die letzten Tickets kann man also noch ergattern. Exakt um 19 Uhr wird die Tür dann geöffnet, denn um 20 Uhr wird der erste Act beginnen: das Duo Corecass. Deren Instrumente können in der Zwischenzeit im Innenraum betrachtet werden, es stehen einige Gitarren, eine Harfe und ein E-Piano verheißungsvoll auf der Bühne.
Corecass mit Konzertharfe und E-Gitarre
Das Duo beginnt das Konzert mit Vogelzwitschern und Harfenklängen. Der Sound umhüllt das Publikum, das größtenteils auf dem Boden sitzt. Alle im Raum befinden sich nun klanglich auf einem Waldspaziergang, in einer Landschaft – dessen Himmel sich verdunkelt, als die beiden Musiker:innen bedrohlich-technoid werden, um anschließend kathedral und damit noch mächtiger zu werden. Orgelklänge dominieren weite Parts. Immer wieder kommt es dazwischen zu reduzierten Phasen, in denen der Raum zu hören ist. Beziehungsweise eben nicht zu hören ist: Kein einziges Flüstern, Husten oder Rascheln, es herrscht absolut konzentrierte, respektvolle Stille.
Der Waldspaziergang wird unterdessen zur Mondwanderung, das Set verwandelt sich von erhaben zu demütig – und bleibt dabei dramatisch und spannend. Die zwei Musiker:innen schaffen es, dass eine monströse, dennoch dynamisch differenzierte, Soundfülle entsteht. Nach 40 Minuten verlassen Corecass unter lautem Applaus die Bühne, die für die Leipziger Pianistin Moritz Fasbender umgebaut wird.
Fasbender: ironisch, klassisch, ergreifend
Moritz Fasbender beginnt fast stummfilmmusikartig und spielt mit dem Rücken zum Publikum am Klavier, nach und nach werden ihre Synthesizer eingesetzt. Ihr Set ist virtuos-abgefahren, zwischen den Stücken sind selbstironische Audios mit einem Sprecher als eine Art Kommentar eingebaut.
Ihr Part ist teilweise mehr klassisch als elektronisch. Viel klarer, bebender Klaviersound kann sich entfalten, der immer wieder gebrochen-motivbezogen, assoziativ-experimentell wird. Mit „Gravity Gain“, einer Gefühls-Klimax mit starken treibenden Beats und für mich ihr stärkstes Stück an diesem Abend, beendet Moritz Fasbender eindrucksvoll ihren Auftritt.
Der Raum des UT Connewitz, die Visuals, das Publikum und Fasbender: It‘s a match made in heaven. Frenetischer Applaus – danach geht es ein letztes Mal für das zahlenmäßig angewachsene Publikum selig und erfüllt nach draußen zur Raucherpause oder an die Bar. Umbaupause.
Zwischenfazit: Die Veranstaltung ist perfekt getaktet, auf die Minute genau wird der Timetable eingehalten. Hochprofessionell (was auch sonst), aus einem Guss, visuell perfekt ineinander übergreifend und abgestimmt. Zwei Visualkünstler:innen sind mit dabei und projizieren ihre Artworks im alten Lichtspielhaus durchgängig bis an die Decke. Es fühlt sich fast zu perfekt für eine Live-Veranstaltung an. Oder einfach sehr gut geplant, einstudiert und on top ein Stagemanagement, das nichts dem Zufall überlässt.
Headliner Ben Frost als Fluchtpunkt
Ben Frost, der Höhepunkt für alle Liveact-Fans und inoffizieller Headliner des Abends, kommt (pünktlich) auf die Bühne – das UT ist mittlerweile komplett voll und ein neues Lichtkonzept markiert das grande-grande Finale: Es ist dunkel, neblig, satt blaues Clublicht strahlt die Bühne an. Applaus, Aufstehen, die meisten scheinen nun bereit für Bewegung zu sein – finally.
Schon das Intro donnert, dröhnt und könnte das Publikum wirklich verschmelzen lassen, zu einer vor der Bühne stehenden und tanzenden Masse. Der Bass fährt durch den kompletten Körper. Frost pendelt am über zwei Meter langen Set-Tisch an seinen Maschinen hin und her und brettert schließlich los.
Es ist vor allem eins: extrem laut. Ein körperliches Gewitter, ein spürbarer Druck von Sound, wenn man es positiv ausdrücken wollen würde. Es ist offenbar alles am Anschlag – und damit immersiv, ganz sicher auch genial – aber nicht nur für mich zu viel. Zu viel Dezibel. Einige halten es trotz Gehörschutz nicht aus, auch ich nicht. Beim Rausgehen, man könnte auch sagen Flüchten, sagen mir zwei Gäste: „Wir hatten uns am meisten auf Ben Frost gefreut. Aber es ist einfach viel zu laut.“
Ich bin nicht unbedingt sauer oder enttäuscht, Bells Echo war hochkarätig, inspirierend, berührend und ich bin dankbar für die zwei Musikperformances, die ich erleben durfte. Aber das Ende der Veranstaltung war – leider – unaushaltbar erschlagend. Fazit: 6.6/10. Schade.
Auch am Sonntag gibt es noch einmal ein volles Festival-Programm vom TransCentury Update.
Partyname:
TransCentury Update
Zeit:
13.11.2022, 16 Uhr
Location:
Schnellbuffet Süd, Galerie Kub, UT Connewitz
Acts:
Future Sounds: Christoph Dallach & Andreas Dorau, Caroline, Mabe Fratti, Flore Laurentienne
Zum Finale fährt das TransCentury Update-Festivals noch einmal großartig auf. Am Nachmittag lesen Christoph Dallach und Andreas Dorau aus ihrer Oral History über die Entstehung von Krautrock. Später verbindet das Londoner Ensemble Caroline Post-Rock mit Violine.
Und am Abend gibt es zum Ausklang cineastisch-orchestralen Live-Ambient mit Flore Laurentienne und elektronischen Folk mit Mabe Fratti.
Und auch der KW 45-Samstag macht es nicht leicht, sich zu entscheiden – hier kommen sieben Tipps.
Partyname:
Impact
Zeit:
12.11.2022, 23:00 Uhr
Location:
Mjut
Acts:
Alba Acab, Heckintosh, CEM3340, Cyan85
Bouncy und classic Electro, dazu etwas Industrial-Wave und Detroit-Techno? Impact ist eure Party dafür heute. Mit dabei CEM3340 aus dem italienischen Bari. Er betreibt das hoch geschätzte Label Curtis Electronix. Dazu bester Local Support mit Cyan85 und Alba Acab.
Außerdem heute:
TransCentury Update – UT Connewitz, Conne Island, Südbrause, 16 Uhr – Indie, Experimental, Electronic und mehr mit 13 Year Cicada, Reymour, Trees Speak, Anika, Lassie, Amyl & The Sniffers, enelRAM
Nebula presents: Pres:szure x Subverted – Techno mit Wellengenerator, B.Trayd, VSK, Hybral, Fluid, Nnamael, Splinter, Shrœderin b2b Treuhand, Murky.fm, M Ѧ R ї, Chlamydia
Saturday Rave – Distillery, 23:30 Uhr – House und Techno mit Spencer Parker, Kataya, Rob/nson, Felipeh, Jamaica Suk, Weh8mut, Atalanta
My Groove Is House – Frühauf, 23 Uhr – Classic House und Techno mit Byron The Aquarius, Traxx Jr., Xubii
Arndt 29 – Kulturlounge, 23:45 Uhr – House und Electronic mit Jay Magnum, Kenjii Tazaki, Arndt 29
HeyCiao, Vacanza – Elipamanoke, 23:59 Uhr – House, Disco und Techno mit Sacid, Lucie Vuittong, Kluntje, Filburt b2b Daniel Hauser, Sam Paradise, Miriamore, Maloua, Frausch Krue, :Mumm
Die wunderbare Hotshot-Reihe geht in die nächste Runde – und mit ihr wieder ein super diverses Line-up zwischen Techno, Bass, Breaks, Ghetto-Tech, Electro und UK-Sounds. Mit Monster und Flore sind zwei überaus entdeckenswerte Newcomerinnen aus Frankreich und Polen mit dabei.
Außerdem heute:
TransCentury Update – UT Connewitz, Conne Island, Ilses Erika, 19 Uhr – Indie, Experimental, Electronic und mehr mit Omni Selassi, Horse Lords, Crack Cloud, Anadol, Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp, The Comet Is Coming, Baby’s Berserk, Flying Moon In Space
Brombért Records Release Party – Spätikatessen im Westwerk, 18 Uhr – House mit Littlelake und Himbert, die neue Brombért-Platte kann dort auf Vinyl gekauft werden
Very Good + – Neue Welle, 23 Uhr – Disco und House mit Sally C und Qnete
[ˈklʊpnaxt] × RDS – Mjut, 23 Uhr – Various Styles (Breaks, Techno, Disco, Minimal) mit Tobi Rech, Dietz, Susanne P., Becksham, Jack Disout, Chaos Katy, Jennifer.com, Dj Simlocked
Heute beginnt endlich das TransCentury Update-Festival. Und wer danach noch raven möchte, kann ins IfZ.
Partyname:
TransCentury Update 2022
Zeit:
10.11.2022, 20 Uhr
Location:
UT Connewitz
Acts:
What Are People For?, Kit Sebastian, Ezra Furman
Yes, dieses Jahr klappt es mit der fünften Ausgabe des TransCentury Update – präsentiert von frohfroh. Heute startet das viertägige Festival für spannende Musik zwischen Indie, Kraut, Rock, Electronica und Experimental. Am Eröffnungsabend gibt es drei Acts zu erleben, die Indie-Rock und Psych-Pop auf die Bühne bringen werden. What Are People For? etwas experimenteller, Kit Sebastian internationaler und Ezra Furman emotionaler.
Wir haben uns durch die neuesten Leipzig-Releases der letzten beiden Monate gewühlt – und viel Gutes gefunden. Am besten nehmt ihr euch Zeit, es sind insgesamt 16 EPs.
Carlotta Jacobi „Connwax 09“ (Connwax)
Am Anfang wird es düster und hypnotisch. Im September kam die neue Connwax-EP heraus. Die erste seit über zwei Jahren. Auf ihr entfaltet Carlotta Jacobi in zwei Tracks ihren hoch komprimierten Techno-Sound. Sie legt nach und nach neue minimale Nuancen frei und entwicklt so einen mächtigen Sog an düsterer Energie. Klar, das kann auch schnell too much sein und es braucht das richtige Setting dafür. Doch in ihrer Konsequenz schlägt sie einen Bogen zum Basic Channel-Sound, der ebenfalls super kompromisslos und zugleich sehr filigran lospeitschte. Mit Oliver Rosemann und Arnaud Le Texier erweitern dann noch zwei Remixer das Jacobi-Spektrum. Einmal scharfkantiger, einmal brutaler antreibend.
Mein Hit: „Extended Space“. Why: Weil diese dunkel umherschwingenden Synth-Schrauben so viel Energie entfalten.
Turk Turkelton „Greatest Bass“ (Habibi Bass)
Habibi Bass? Haben wir bisher noch gar nicht vorgestellt – shame on us. Denn das Leipziger Label hat sich seit seiner Gründung im Mai 2020 mit nur einer Handvoll Releases eine enorme Fanbase erspielt. Stilistisch bewegt sich Habibi Bass zwischen Classic Electro, Ghettotech, Techno und Electrofunk – durchaus breit und eher analog, dazu ein gewisser Retro-Funk. Zuletzt kam eine EP des Kölner Producers Turk Turkelton heraus, die in vier bouncy und funky Tracks die 80s abfeiert. Mit lauter klassischen Oldschool-Sounds, einigen HipHop-Referenzen und einem angenehmen entwaffnenden Positivismus. Nice, aber ohne wirklich neuen Twist. Aber checkt auch mal den restlichen Label-Katalog.
Mein Hit: „The Beat That Ended“. Why: Weil der Beat danach gar nicht endet.
DJ Unisex „Chromatic Stimulations“ (Self Learning System)
Ähnlich oldschool und analog-pluckernd ist die dritte EP von Self Learning System. DJ Unisex nimmt uns hier mit auf eine obskure Reise durch dunkle retro-futuristische Soundwelten. Bei ihm gibt es aber dramaturgisch eine andere Spannung – viel reduzierter und recht trippy entfalten sich seine Tracks, was sehr gut kommt und dem Machine Funk eine zeitgenössische Note verleiht. Vor allem die Intro- und Outro-Tracks sind echte Killer.
Mein Hit: „Desire“. Why: Weil die manisch-hektischen Synth-Schleifen einen direkt fesseln.
Philo & Dreadmaul „Do It Right / Shame Bats“ (Defrostatica)
Damit zu Defrostatica. Das Leipziger Breaks-Label hat 2022 einen extrem hohen Output hingelegt – sowohl qualitativ als auch quantitativ. Ende September kamen zwei Ergebnisse aus einer gemeinsamen Session von Philo und Dreadmaul heraus. Die beiden haben in der Pandemie mit gemeinsamen Produktionen begonnen und ihre Zusammenarbeit weiter vertieft. Und da hat offenbar einiges gefunkt: „Do It Right“ nimmt sich unheimlich viel Zeit für ein sphärisch mäanderndes Intro, um dann plötzlich zu einem sehr hymnischen, sehr einnehmenden Jungle-Track zu mutieren. „Shame Bats“ knallt dagegen mit gerader Bassdrum und rougheren Rave-Elementen durch die Anlage. Zwei sehr gegensätzliche, aber sehr starke Tracks.
Mein Hit: „Do It Right“. Why: Weil hier story-mäßig sehr großes Kino aufgefahren wird.
Sun People „Into The New“ (Defrostatica)
Mitte Oktober kam dann auch direkt der nächste Release von Defrostatica. Sun People aus Graz ist kein Unbekannter bei dem Label. Und er erweitert das eh schon offene Soundspektrum von Defrostatica noch einmal deutlich. Seine „In The New“-EP mergt ultra präzise und super schnell uplifting Jungle-Vibes mit Techno und dubbigeren Momenten. Dies ergibt in nur vier Tracks eine unglaublich vielschichtige und pulsierende EP mit einigem Dancefloor-Hit-Potenzial. Mehr Worte braucht es dazu gar nicht. Wow!
Mein Hit: „State Of Flux“. Why: Weil es sich so komprimiert und powerfullosreißt und sich der Sonne öffnet.
Square7 „Cosmic Chaos“ (Self Learning System / Defrostatica)
Ende September veranstalteten Defrostatica und Self Learning System übrigens zusammen eine Party in der Distillery. Vorab erschien dazu eine gemeinsame EP, auf der Square7 (alias Booga) einen lässig tänzelnden, fast schon wavigen Jungle-Track beisteuert, der von Sun People und Friedrich Ernst geremixt wurde. Während die Defrostatica-Fraktion eher düster und treibend zwischen Techno und Jungle entlanggleitet, geht der Self Learning System-Part voll auf dubbigen Electro-Funk. Das matcht so gut, davon kann es gern noch mehr geben.
Mein Hit: „Cosmic Chaos“. Why: Weil das Original mit sehr eigener Sound-Ästhetik beide Labelwelten bestens verbindet.
Klinke Auf Cinch „Void EP“ (Old New Records)
Nach all den eher hektischen Sounds Bock auf etwas Deep House? Dann sollte die neue Old New Records-EP passen. Anfang September released ist „Void“ ein perfekter Spätsommer-Open-Air-Track. Mit seinen souligen Vocals, Gitarren- und Trompeten-Einschüben wird hier nahezu perfekt die Deep House-Klaviatur abgespielt. Aber mit einem angenehmen Understatement. Der „Club Edit“ betont dann die Dancefloor-Euphorie nochmals stärker, während die Remixe von Metaboman, Siggatunez und Kaep mehr forschend herangehen und den Dancefloor nicht vordergründig im Blick haben.
Mein Hit: „Void (Kaep Remix)“. Why: Weil hier mit dezenten Deplatzierungen eine komplett neue Welt geöffnet wird.
Robyrt Hecht „Yskayan Knowledge“ (Yuyay Records)
Ok, das war es aber auch schon wieder mit Deep House – es geht zurück zu verspieltem Electro. Robyrt Hecht ist mal nicht auf Clear Memory zu hören, sondern auf seinem eigenem Yuyay-Label. Immerhin das erste Mal seit über zwei Jahren und auf Vinyl. „Yskayan Knowledge“ liefert sechs pulsierende Electro-Tracks, die mal mystisch, mal funky klingen. Herausgekommen ist ein Mini-Album, bei dem es auch inhaltlich eine zweite Ebene gibt, bei der es um das Teilen von Wissen einer unbekannten Spezies geht. Nice one!
Mein Hit: „Knots“. Why: Weil das gedrosselte Tempo und die Glitcheshier eine sehr schöne Spannung erzeugen.
Jotel California „Airwavez EP“ (Inch By Inch)
Was übrigens auffällt: Der Trance- und Rave-Hype der Dancefloors findet bisher kaum auf Leipziger Label-Ebene statt. Eine Ausnahme ist hier aber die letzte Inch By Inch-EP – wenn auch nur beim Intro-Track der „Airwavez“-EP. Der Berliner Producer Jotel California ist sonst eigentlich auch eher im Electro unterwegs. Bei „Airwavez“ ist ihm aber ein sehr zeitgenössisches Breaks-Trance-Stück gelungen, das auch ganz unironisch funktioniert. Beim Rest der EP pluckern dann jedoch die Electro-Beats und Basslines wieder munter vor sich hin – wobei auch hier ein paar interessante Sound-Merges auszumachen sind.
Mein Hit: „Manta Fever“. Why: Weil hier tatsächlich Electro und Big Room-Elemente aufeinanderprallen.
Data Theft „Data Theft“ (Rat Life Records)
Und noch einmal peitschende Electro-Breaks-Hybride. Dieses Mal von Rat Life Records, dem Label von Credit 00. Er hat Data Theft für eine 6-Track-EP eingeladen, auf der sich die Genres pulverisieren. Zwar geht es recht classic mit Electro los, doch ab dem zweiten Track lösen sich die klaren Bereiche auf. Da werden Amen-Breaks in einem seltsam blutleeren Kontext losgelassen, da rasseln dubbige Breaks-Loops vor neurotischen Soundschleifen und zum Schluss bohren sich fies tief drückende Beat-Experimente direkt ins Ohr. Definitiv eine EP, die nachhallt.
Mein Hit: „Amen Code“. Why: Weil diese unterkühlte Atmosphäre dem Amen Break noch einmal ganz andere Wendung gibt.
Jinge „Cygnis“ (Planet Almanac)
Oha, diese EP wäre mir beinahe untergegangen. Dabei markiert sie das Comeback des Leipziger Labels Planet Almanac. Fünf Jahre nach dem letzten Release gibt es nun endlich wieder Sounds vom Almanac. Wer es nicht mehr auf dem Schirm hat: Das Label wurde 2015 von DJ Shikoba gegründet und ist eine Plattform für experimentellere Sounds – für Performances und special Dancefloors. Auch die „Cygnis“-EP startet fordernd und faszierend zugleich. Der derzeit in Teheran lebende Producer Jinge vertont mit verschiedenen Instrumenten, Effektgeräten und Synths einen fiktiven Ausflug in den Dschungel. Geheimnisvoll und durchaus bedrohlich klingt das zum einen, aber genauso ist es voller Leben und Überraschungen. Dass der 13-minütige Track einiges an interessantem Remix-Material bereithält, zeigen die vier Remixe zu „Cygnis“. Carlotta Jacobi reduziert die Atmosphäre maximal und überträgt es in einen Techno-Sog. Nikoslav Nachhall und Gilb’R spielen dagegen mehr mit House-Elementen, was noch genügend Raum für die vielen Sounds des Originals lässt. Tolle EP zwischen Club und Galerie.
Mein Hit: „Cygnis (Gilb’R’s Ornamental Monster)“. Why: Weil hier ein unglaublich guter Deep House-Track entstanden ist.
Kontinum / Eulogy „Sectarian II“ (Proseleytizing)
Ja, nach Connwax ist auch mal wieder Zeit für Techno. Proselytizing ist ein weiteres Leipziger Label, das wir noch nicht auf dem Schirm hatten. Nun also hier ein paar erste Worte. Denn Anfang Oktober erschien dort eine Split-EP mit zwei verschiedenen Techno-Ansätzen. Kontinum startet straight und düster. Eulogys zwei Tracks öffnen sich dagegen auch einer breakigeren Seite. Was sie alle eint, ist eine dystopische Grundstimmung mit rau-verschraubten Synth-Sounds. Stabil.
Mein Hit: „Avalanche“. Why: Weil der Track ohne große Klimax die Spannung hält.
Workshop „Chapter One & Two“ (O*RS)
Im September und Oktober gab es auch mal wieder ein Wiederhören mit Filburts Label O*RS. Auf zwei Digital-EPs präsentiert Workshop seinen durchaus eigenen und vielseitigen House-Ansatz. Egal ob deep oder discoid – bei Workshop gibt es offensichtlich immer einen leichten Dreh in experimenterelle Ebenen. Da treffen klassische Club-Hymnen-Elemente auf dubbige Verschrobenheit und viel Verspieltheit – aber ohne überladen zu klingen. Genau dafür ist O*RS immer noch extrem wichtig.
Mein Hit: „Dresche im Baellebad“. Why: Weil Deep House hier eine Gitarren-Dresche bekommt.
Und falls ihr dachtet, es gibt eine „New In“-Ausgabe ohne R.A.N.D. Muzik – forget it. In den letzten beiden Monaten kamen zwei EPs heraus – eine Doppel-EP von Salomo. Einmal eine „Water-“ und dann eine „Land-Edition“. Der Unterschied? Ich höre keinen. Beide EPs liefern sehr gutes Futter für den aktuellen, erstaunlich credibilen Progressive-Trance-Tech-House-Hype. Da tänzeln die Synth-Fluids im Spotlight zu durchaus bouncy Bassdrums – mit einiger Patina in den Sounds, aber auch viel Freude. Ja, bei Salomo herrscht an Land und zu Wasser einiges an Happiness. Why not?
Mein Hit: „Elevate“. Why: Weil die verspielten Harmonien und die breakigen Beats hier bestens verschmelzen.
Reflex Blue „Free002“ (Breakfree Records)
Zum Schluss noch die zweite EP des neuen R.A.N.D.-Sublabels Breakfree Records. Dieses Mal von Reflex Blue aus Melbourne, der auch schon auf dem Hauptlabel eine EP hatte. Auf „Breakfree002“ wird das Trance-Game komplett durchgespielt. Mit hektisch flirrenden und verschlungenen Synth-Harmonien, punchy Bassdrums und prägnanten Acid-Schleifen. Ein Sound also, der gerade mitten in der Gegenwart ist – aber eigentlich voller Reminiszenzen steckt.
Mein Hit: „Kangaroo Jack“. Why: Weil hier mit Downbeat-Appeal der Trance-Rave eingeläutet wird.
Am KW 44-Samstag ist das Tempo etwas gedrosselter – und mit ein paar echten Headliner:innen.
Partyname:
Clubnacht
Zeit:
05.11.2022, 23:59 Uhr
Location:
Institut fuer Zukunft
Acts:
Kangding Ray, Fr.Jpla, Perm, Kush Jones, Rarri
Yeah, Kangding Ray hat nicht nur kürzlich ein neues Album veröffentlicht – nach fünf Jahren. Er ist an diesem Samstag auch als DJ zu erleben. Während der Producer auf seinen Studio-Tracks eher forschend unterwegs ist, sind seine DJ-Sets straighter und sphärischer Techno.
Auf Trakt II gibt es ebenfalls einen spannenden Gast: Kush Jones mixt sich sehr smart entlang der House-, Electro- und Footwork-Grenzen
Außerdem heute:
Long Vehicle Top Tourist – Distillery, 23:30 Uhr – House und Techno mit Gathaspar, Map.ache. Sevensol, Reece Walker & Salomo, Hannie Phui, Ateq, Good News, Yamour
Twisted Dreams – Mjut, 23 Uhr – House und Cosmic mit Jewelry, Enrica Falqui, Denis b2b Commotron
Sportbass – Neue Welle, 23 Uhr – Hip & Various Bass Sounds mit Coco Bryce, Nova Cheq, Robin Tasi, Bunny Tsukino, RST98, Freya K.kies (Einmietung)
frohfroh.de benutzt Cookies. Wenn du unsere Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus. Du kannst aber auch ablehnen oder später widerrufen. As you like!OkNeinDatenschutzerklärung
Du kannst deine Cookie-Ablehnung jederzeit widerrufen, indem du den den Button „Zustimmung widerrufen“ klickst.Zustimmung widerrufen