KW 37 – Freitag

Dieser Freitag ist offiziell recht überschaubar. Aber sicher geht einges mehr – also lasst es uns in den Kommentaren wissen.

frohfroh-Tagestipp //

Impuls // Neue Welle // 23:00 Uhr
w/ Detroit In Effect, Credit 00, Cyan85, Sithara

Classic Electro mit einem echten Detroit-Hero. Seit seiner frühen Jugend Ende der 1980er bastelt Detroit In Effect an eigenen Tracks und DJ-Sets. Heute ist er zusammen mit Leipzig Finest Electro-Acts in der Welle. Sithara bringt außerdem noch uplifting House-Vibes dazu.


Außerdem heute //

It’s An Eli Thing With Kaufmann – Elipamanoke, 23:59 Uhr – Psytechno, Tech House und Techno mit Kaufmann, Aio, Adrija, Lars Goldammer, Senta Julien, Splinter

KW 37 – Samstag

Tagsüber geht es auf die Straße – nachts in die Clubs. Sechs Tipps für heute.

frohfroh-Tagestipp //

Global Space Odyssey // Leipzig // 12:00 Uhr
w/ tba

Die Global Space Odyssey ist ein Leipzig-Classic – einmal im Jahr ziehen Teile der hiesigen Clubszene durch die Straßen und laden zu einer kritisch-bunten-lauten Demo. Dieses Jahr läuft die GSO unter dem Motto „Dance For Future“ und möchte auf die Verantwortung der Rave-Culture beim Klimawandel hinweisen.

Wo die Route langgeht und welche Crews daran teilnehmen, erfahrt ihr auf der GSO-Website.

Im Anschluss gibt es zwei Aftershow-Parties:

Global Space Odyssey Aftershow – Elipamanoke, 23:00 Uhr – Techno, Trance und Drum & Bass mit Dørte, EAIA, Wintermute, Ace, Darkula, Slany, E.V.A, Sebastian Sandmann & RDR, Sun Is Underwater , Margarethe Specht, Bonnie, The Biceps, Thomas Leitschuh, Vannie Lieh, Meine Weinigkeit, Blizzard Wizzard

Global Space Odyssey Aftershow – Mjut, 22:00 Uhr – Techno, Breaks, House, Electro mit Relict, Fayray, DJ Annita, Smooksy, Fjedn, Brothers of Sisters, Phoebe, Krue, :Mumm, Nicetan


Außerdem heute //

Aequalis x Zan x Quartal – Institut fuer Zukunft, 23:59 Uhr – Techno und Ambient mit Medha, D-Leria, N.akin, Current Location, Luzi, Kimya, Siggi Petrol, Taar1, Thnts, Nælida b2b Balanca

Hyperfokus – Neue Welle, 23:00 Uhr – Deep Techno mit Amelic, MZR, Jan Goertz

Taktgewackel – Absturz, 23:00 Uhr – Techno mit Daniel Accent, High Know, Kob

KW 37 – Sonntag

Im IfZ geht noch was an diesem Sonntag.

frohfroh-Tagestipp //

All Red // Institut fuer Zukunft // 14:00 Uhr
w/ Dana Ruh, Agy3na, L3roy b2b Optyi

Sonntagnachmittag ist das IfZ noch offen. Dieses Mal wieder für die All Red-Reihe, die Wert auf spannende DJs mit eklektischen Sets legt. Heute kommen mit Dana Ruh und Agy3na tatsächlich zwei sehr unterschiedliche und doch vielseitige DJs.

KW 36 – Sonntag

Und sonntags geht es noch weiter im Norden.

frohfroh-Tagestipp //

Giegling in Leipzig // Pittlerwerke // 10:00 Uhr
w/ Thomas Melchior, Leafar Legov, Map.ache, Walle & Shuray, Tau Car, Elli

Zum Giegling-Ausklang gibt es nochmals drei Live-Acts – darunter auch der tolle Map.ache aus Leipzig.


Außerdem heute //

Barcelounge – Barcelona Bar, 19:00 Uhr – Downtempo, TripHop, IDM, Drum & Bass mit DJ Zapotek

KW 36 – Samstag

Das IfZ macht wieder auf und der Westhafen beendet seine Saison. Und im Norden geht’s weiter.

frohfroh-Tagestipp //

Opening Clubnacht // Institut fuer Zukunft // 23:55 Uhr
w/ Neele, Brikett Royal, Juliana Huxtable, Cleo Snk b2b 503, Sasha Zlykh, Pj.nm, Pokka, Judith van Waterkant

Das IfZ kehrt ebenfalls zurück aus der Sommerpause. Zum Opening gibt es viel Local-Power auf drei Floors, aber auch zwei Gast-Highlights: Sasha Zlykh aus Kyiv bringt kantigen House-Funk auf den Trakt II. Und auf Trakt I zercrasht Juliana Huxtable jegliche Floor-Konventionen – mit einem Mix aus hartem Techno, Noise, Rave und Breaks. Spannend.


Außerdem heute //

Giegling in Leipzig – Pittlerwerke, 12:00 Uhr – Deep House, Deep Techno und Minimal mit Tobias, Vril, Edward, Lawrence, Magda, Sevensol, DJ Dustin, Yamour, Reece Walker, Alina

Transmission – Neue Welle, 23:00 Uhr – Tech House, Hardgroove, Techno mit DJ Alkali, Mo:az, Cheetah, Zart, Q, Rahmlet

& with Clubberware & Yikes – Elipamanoke, 23:59 Uhr – Tech House, House mit Acta Non Verba, Bankai, DJ Babanatz, Junke,r KarlF, Lady Lynzky, Leon Link, Majoo, Nighty Ninja, Nøvae, Sebastian Strootmann, Simon Phil.ter, Vluna

Westhafen Festival – Westhafen, 12:00 Uhr – House, Tech House und Techno mit Dominik Eulberg, Schlepp Geist, Shaleen, Panthera Krause, Aio, Sinanim, Philipp Fein, Goldie Palm, Tøsche, Sledge

WBRR Off Techo Series Chapter III – Kulturlounge, 22:00 Uhr – Techno mit Crystal Distortion, Stephan von Wolffersdorff, Oliver Rosemann, Daniel Sailer vs. Subtrak, Tinou, J. Boom Boom

KW 36 – Freitag

Hi Hi – die frohfroh-Ausgehtipps sind zurück aus der Sommerpause. Und es geht gleich mit einem großen Line-up los.

frohfroh-Tagestipp //

Giegling in Leipzig // Pittlerwerke // 18:00 Uhr
w/ Actress, Jan Jelinek, Ulla, Lawrence, Leafar Legov, Lowtec, Elli

Zum Saison-Start gleich ein ambivalentes Highlight im Norden von Leipzig. Das Label Giegling mit Wurzeln in Weimar und durchaus streitbaren Momenten in seiner Geschichte veranstaltet ein unglaublich gut besetztes Festival.

Heute geht es mit einem Konzert-Abend los, bei dem die Electronica-Held:innen Jan Jelinek und Ulla live spielen werden. Dazu der wunderbare Actress mit seinem vernebelt-verschrobenen House-Electronica-Mix.


Außerdem heute //

Sweet & Sweaty – Mjut, 20:00 Uhr – House, Breaks, Disco und Dub mit Elea Eluanda, Discobabe2, Doekhi, DJ Detox

Oxidation – Neue Welle, 23:00 Uhr – Techno mit Meyhartt b2b Amøn, Jan Vercauteren, Jaszaloth, Klaudia Kowalski

Superpamanoke – Elipamanoke, 23:59 Uhr – Techno, Rave und Minimal mit U.R.Trax, Azil, Boicot, DJ Stimula, HoudaFK, Mentell, Siggi Sauer

New In – Sommer 2023

Der Sommer neigt sich dem Ende zu – Zeit für einen Rückblick auf einige spannende und weniger spannende Leipzig-Releases. Nils und Jens von frohfroh haben sich durch den Leipziger Bandcamp-Sommer durchgehört.

Ewan Jansen – „RM12022“ (R.A.N.D. Muzik)

Sonnig und luftig wie der ausklingende Sommer kommt eine weitere EP auf R.A.N.D. Muzik Recordings daher. Diesmal vom australischen Produzenten Ewan Jansen. Sticht auf jeden Fall heraus zwischen all den Progressive House und zuweilen auch trancig angehauchten Veröffentlichungen, die beim Label zuletzt so rauskamen.

Die vier Stücke pendeln sich ein zwischen Deep House und fluffigem Tech House. Alles im Bereich von 120 bpm. Sweete Synthpads treffen auf perkussive Elemente, der groovige Bass bei jedem Track ist ebenfalls super gut. Klingt alles bisschen retro und doch sehr zeitgemäß. Ein heißer Tipp für alle, die es ein wenig gemütlicher mögen.

Nils‘ Hit: „Wild Shore“. Why: Weil der einfach super schön ist und die Synth -Flächen der Hammer sind. Fast schon ein Ohrwurm. 


DC Sales „Pressure EP“ (R.A.N.D. Muzik x Echocentric)

Ende Juni sorgte die „Pressure EP“ des belgischen Producers DC Sales auf R.A.N.D. für ein Oha. Denn die vier Tracks dieser EP steuern sehr straight auf den Main Floor. Sehr bold auftretend und mit seinen flächigen Psy- und Rave-Sounds ist diese EP ganz klar auf Big Room-Momente ausgelegt. Irgendwie spannend, wie R.A.N.D. hier ein neues Terrain ausprobiert und vielleicht auch mal auscheckt, ob es nicht doch noch eine Nummer größer geht. Klar, geht, und DC Sales hält die Zügel straff. Aber die Rave-Skala schlägt mir zu stark in den roten Bereich aus.

Jens‘ Hit: „Pressure“. Why: Weil die Bassdrum so schön drückt und der Track trotz Rave-Chords immer noch minimalistisch bleibt.


Sascha Funke & Niklas Wandt – RM12023

Und noch einmal eine kleine Überraschung auf  R.A.N.D. Muzik. Zwei Namen, die man so vielleicht nicht zusammen erwartet hätte. Das Berliner Produzenten- und DJ-Urgestein Sascha Funke trifft auf den Perkussionisten und Schlagzeuger Niklas Wandt. Nicht ihre erste gemeinsame Veröffentlichung, wie der schnelle Blick auf Discogs verrät. Die EP ist ein Ritt durch die Genres, wobei kein Track dem anderen in irgendeiner Weise nachsteht.

Los geht es mit einer sanften Nummer namens „Scheunenfund“. Verspielte Synths und Perkussion auf wohliger Pad-Grundlage und 4/4-Kick. Das Stück hat einen astreinen Flow, Niklas scheint auf allem zu trommeln, was er in die Hände kriegt. Dann wäre da noch ein Synth, der wie eine Querflöte klingt oder ist es eine Querflöte? Sehr guter Vibe, sehr verspielt, sehr gut.

Zweites Stück, erster Bruch. Einmal IDM á la früher Warp Records Releases. Was soll daran schlecht sein? Eben. Nichts. Tolle Nummer. Der balearisch, esoterisch und krautig angehauchte House Track „Erntegold“ geht dann gut nach vorne und steigert die Intensität der EP noch einmal. Und zum Ausklang gibt es mit „Schemen“ noch einmal Electro in quasi Reinform – mit delayig wandernder Percussion. Der Track ist immer noch verspielt genug, um die EP als Veröffentlichung eines Duos wahrzunehmen. Mega gute VÖ, mehr davon!

Nils‘ Hit: „Scheunenfund“. Why: Weil der einfach einen tierisch guten Flow hat. Außerdem ist es der „Hit mit der Flöte“.


Mbius „Played At Venues etc.“ (Kann Records)

Nach dem Album von DJ Balduin featurete Kann Anfang August einen weiteren Leipziger Producer – Mbius. Und mit ihm kommt nun auch eine proggy Tech House-Note in den Kann-Katalog. Mit verspulten und wild umher schwirrenden Sci-Fi-Sounds und länger ausformulierten, mystisch-gleitenden Deep-Chords. Alles sehr wohl dosiert zwischen einem bouncy und dreamy Vibe. Aber am Ende bleibt bei mir das Gefühl, dass sich hier eine aktuelle R.A.N.D. Muzik- oder eine alte Delsin-EP auf Kann verirrt hat.

Jens‘ Hit: „UFO“. Why: Weil es etwas deeper durch die interstellaren Sphären gleitet.


Snad – Blowminding (Long Vehicle)

Keine Überraschung auf Long Vehicle, dem Sublabel von Kann. Warum auch? LV liefert konstant guten Output für alle (Progressive) House Heads. Diesmal mit leichter Dub-Note. Snad dreht am Filter, was das Zeug hält. „Jacarandista“ kommt definitiv bisschen funky daher und passt super in jedes House-Set. „Blowminding“ geht dann fast schon als housiger Dub-Techno durch, ist aber immer noch abwechslungsreich genug, um sich nicht voll und ganz dem Genre zu ergeben.

Das letzte Stück der EP namens „Dark Horse“ ist dann noch einmal ganz klassischer House-Stuff mit viel Synth-Geräuschen und gut eingebetteter Pluckermelodie, die das Ding nach zweieinhalb Minuten erstrahlen lässt. Insgesamt ist die EP eine runde Sache mit viel Synth-Spielereien und sehr smarten Basslines. Wie gesagt, keine Überraschung, aber qualitativ ganz weit oben.

Nils‘ Hit: „Dark Horse“. Why: Weil die Pluckermelodie einfach voll gut ist.


Kerrier Collective „Dreams Of The Sea“ (Brombért)

Neue Nuancen auch beim jungen Leipziger House-Label Brombért. Mitte Juni erschien dort die EP eines englischen Kollektives, das verschiedene Genres verschmelzen lässt. Wie in langen Sessions schälen sich aus den vier Tracks immer wieder neue Facetten. Aus Ambient und Folk erwächst House, aus einem Slow House-Track schimmern zugleich Jazz- und Funk-Chords, später gibt es auch Latin-Sounds. Super musikalisch und organisch klingt das, an einigen Stellen auch etwas brav. Aber hier sind sehr offensichtlich sehr versierte Musiker:innen im Kollektiv, die sich für anspruchsvolle Dance Music interessieren. Ähnlich wie einst The Whitest Boy Alive. Funktioniert bestimmt live auf einer Open Air-Bühne auch hervorragend.

Jens‘ Hit: „Friday Afternoon“. Why: Weil es mit einer abgefahrenen Leichtigkeit Pop, Klassik und House verbindet.


Nico Bulla – Machine Dance Work (O´RS)

Und dann wäre da noch eine digitale Ein-Track-Veröffentlichung auf O´RS aus dem Juni.

Der Name ist Programm. Bulla lässt die Maschinen, genauer gesagt seinen Synth für sich arbeiten und tanzen. Die Synth-Arpeggio-Line zieht sich in unterschiedlichen Filter- und Sustain-Stadien durch das Stück. Dazu ein rascheliger und schiebender 4/4-Beat. Alles baut sich mehr und mehr auf, man hofft auf eine erlösende Fläche, die dann auch wirklich kommt. O´RS empfiehlt uns, das Stück 5 Uhr morgens auf einem guten Soundsystem zu genießen. Das funktioniert sicher gut, denn der Dancefloor ist definitiv der Ort, wo „Machine Dance Work“ seine Arbeit verrichten sollte.

Nils‘ Hit: „Machine Dance“. Why: Ist halt nur ne Ein-Track-VÖ, was willst du machen? Außerdem musste ich die ganze Zeit an das Stück „Der Arpeggiator“ von Erobique denken.


Hidden Lines „Uusi Aalto“ (Unterschall)

Anfang Juni haben wir ein neues Label aus Leipzig entdeckt: Unterschall. Seit Ende 2020 gibt es das Tape-Label, das sich auf Darkwave, Post-Punk und Synhpop fokussiert. Mit Hidden Lines haben sie hier eine sehr interessante schwedische Band für sich entdeckt. Auf ihrem Mini-Album „Uusi Aalto“ tauchen sie tief in die dunklen 80s-Welten ab – mit scharfkantigen Synth-Melodien, plastischen Beats und unterkühltem Gesang. Das Ganze gelingt ihnen so authentisch, dass man beim ersten Durchhören tatsächlich glauben könnte, dies sei eine originale Tape-Entdeckung aus einem alten Stockholmer Dachboden. Immer wieder werden in die englischen Texte auch deutsche und finnische Lyrics eingestreut.

Jens‘ Hit: „Aalto“. Why: Weil es sich direkt als verhallter Hit für dystopische Momente offenbart.


Vincent Neumann – Acid Tracks Done Quick (Unitas Multiplex)

Ein Electro-Breakbeat, eine einfache Melodie auf zwei Tönen. So beginnt der Titeltrack auf einer EP, die uns Acid Tracks verspricht oder etwa nicht? Der Shaker klingt schon mal ziemlich frisch, die Flächen bisschen nach alten Harthouse-Scheiben aus den 1990ern. Und was natürlich nicht fehlen darf bei den „Acid-Tracks“ ist eine 303-Bassline. Der erste Track kommt auf jeden Fall sehr harmonisch daher. Die Hit-Melodie kommt von einem Synth, der sich zwischen die Flächen und die 303 schiebt. Der Track strotzt auf jeden Fall nur so vor Ideen, ob er nun „quick“ entstanden ist oder nicht.

Der zweite Titel namens „Negasonic“ knüpft nahtlos an, obwohl hier eher ein FM-Piano am Anfang den Ton angibt. Alles in allem eine verspielte Synth-/Acid-/Breakbeat-Meditation, die sich immer mehr steigert. Würde ich trotzdem als Listening-Nummer verbuchen. „Descent“ überrascht mit Sprachsample. Und auch das Tempo wird etwas gedrosselt. Der Acid blitzt hier noch manchmal auf, aber alles in allem eher was für die IDM-Fraktion. Ich hatte die ein oder andere Plastikman-Assoziation. Abgerundet wird die EP mit einem dubbigen Remix von „Descent“, welcher der VÖ noch einmal einen kleinen Abstecher in andere musikalische Gefilde beschert. Der Produzent Blind Observatory nimmt sich hier nur Schnipsel des Vocal-Samples heraus und baut eher auf Stimmung und Räume. Sweet!

Nils‘ Hit: „Descent (Bind Observatory Remix)“. Why: Weil der einen guten Blade-Runner-Vibe atmet und eine schöne leicht versteckte Melodie in den Synth-Chords hat.


Medici Daughter „Leash“ (110100100.global)

Mitte August erschien auf 110100100.global ein neues Album, das auf jeden Fall Ruhe, Offenheit und Aufmerksamkeit benötigt – denn „Leash“ von Medici Daughter erforscht in kurzen Stücken die Schnittstellen von Noise, Ambient und Electro-Akustik. Dabei ist vieles verschroben, chaotisch und rau – doch bei genauerem Hinhören entfalten sich durchaus schlüssige und eingängige Arrangements sowie warme Soundlandschaften. Dazwischen gibt es aber auch immer wieder anstrengende, aufpeitschende und destruktive Tracks. Aber: Wenn die Ruhe und die Anlage da sind, lässt sich mit „Leash“ ein unglaublich dichtes und spannendes Album erleben.

Jens‘ Hit: „Lathe Of“. Why: Weil sich hier super faszinierend Pop hinter einer mehrfach verschobenen Soundwand versteckt.

Video Video: Moritz Fasbender „Swifts“

Gestern erschien ein neues Video zu Moritz Fasbenders „Rabbits“-EP- und Album-Reihe. Und da beides letztes Jahr bei uns untergegangen ist, holen wir hier ein Mini-Interview nach.

Moritz Fasbender ist ein Alias von Friederike Bernhardt, Komponistin, Theater-Musikerin und Pianistin aus Leipzig. Vor rund zehn Jahren hatten wir sie erstmals mit einem großen Interview bei frohfroh vorgestellt. Damals hieß es: 2019 kommt das Album. Es hat dann aber doch bis in den Sommer 2022 gedauert.

Doch who cares – am Ende kamen mit der „Rabbits“-EP und dem „13 Rabbits“-Album zwei sehr überzeugende Werke von Moritz Fasbender heraus. Mit Tracks, die einerseits die Intimität und Nähe von minimalistisch-zeitgenössischer Piano-Komposition haben und andererseits mit subtiler Elektronik und wattiger Ambient-Ästhetik dem zuletzt etwas inflationär ausgespieltem Neo-Klassik- und Piano-Electronic-Genres eine durchaus neue Nuance verleihen.

„Swifts“ steht genau zwischen diesen beiden Welten. Mit lang gespielten Chords entstehen gleitende, fast sakrale Momente. Aber sie driften immer wieder kurz ab, fangen sich und bleiben am Ende auf einer nächtlich eingedunkelten Spur. Das Video passt sehr gut dazu mit seinen Wechseln zwischen einer Piano-Session im Wald und einer Studio-Session mit dem Wald im Fernseher.


Interview

Warum das Album länger gebrauht hat und wie viel Theater in ihrer Musik steckt, erzählt uns Friederike Bernhardt im Mini-Interview hier:

Bei unserem ersten Interview 2014 sind wir mit dem Satz: „2019 kommt das Album“ auseinandergegangen. Es hat dann doch etwas länger gedauert, was kam dazwischen?

New York wegen eines Stipendiums und eine nicht enden wollende Aneinanderreihung von „Eine mache ich noch.“ Es gab zu viele interessante Theaterarbeiten, ich dachte mir jedes mal: Danach fange ich an. Das gelang mir aber erst nach meiner Zeit in New York.

Bisher war deine Musik sehr stark mit dem Theater verknüpft – spielte das bei „Rabbits“ auch eine Rolle?

Auf jeden Fall. Reine Klaviermusik klingt mir aus meiner Feder zu nackig. Mir hat das Theater offenbar so sehr gefehlt, dass ich’s mir während der Albumproduktion in homöopathischen Dosen wieder mit reingeholt habe.

In den letzten Jahren hat die Verbindung aus Klavier und Elektronik viel Aufmerksamkeit bekommen – was sind musikalisch deine Signatures bei diesem Clash zweier Welten?

Über Signatures müssen andere urteilen. Aber ich habe durchaus ein Faible für einen sehr präzisen Einsatz der Elektroakustik und benutze sie nicht als Effekt à la Hall/Filter/auf/zu/yeah, sondern sehe sie als eine dem Klavier ebenbürtige Partnerin an.

Was macht „Swifts“ für dich besonders und was war die Idee zum Video?

Mauersegler waren die Lieblingstiere einer Freundin, die leider nicht mehr unter uns ist – und ich liebe das Pfeifen dieser Vögel einfach sehr. Der erste Teilsatz reicht vielleicht als Hintergrundinformation für das Video.

Was steht als nächstes an bei dir?

Schon wieder Theater. Aber ich spiele auch live beim Reeperbahnfestival in Hamburg. Am 22. September 2023, abends zur Primetime.


Album

„13 Rabbits“ ist übrigens digital und auf limitierten Vinyl herausgekommen – beide Varianten unterscheiden sich etwas. Im Kulturkaufhaus Dussmann in Berlin gibt es noch Exemplare. Schnell sein also.

„Swifts“ erschien wiederum auf der EP „Rabbits“, auf der nochmals vier weitere Stücke veröffentlicht sind.

Bild: Maximillian König

Kino-Tipp: Housenation

Vor rund zehn Jahren machten sich zwei Stuttgarter Filmstudenten auf den Weg zu verschiedenen Hotspots der deutschen Clubszene, um die lokalen, soziokulturellen Signatures und Codes herauszufinden. Jetzt ist Leipzig-Premiere.

Zugegeben, es ist eine sehr späte Premiere. Denn der Film kam bereits 2016 heraus. Wir hatten 2014 schon von den Filmarbeiten berichtet, dann aber das Ergebnis nicht mehr auf der Schirm. Für „Housenation – Eine musikalische Reise durch Deutschland“ waren Chris Gebert und Patrick Gängler in Stuttgart, Leipzig, Berlin, Hamburg, München, Köln sowie in Frankfurt/Offenbach unterwegs. Dort sprachen sie mit ein bis zwei Szene-Protagonist:innen und stellten ihnen immer 20 soziologisch angehauchte Fragen. Die Doku wollte den Eigenheiten der jeweiligen lokalen Szene auf die Spur kommen.

Am kommenden Donnerstag, den 24. August, ist „Housenation“ nun erstmals in Leipzig im Kino zu sehen. Und zwar ab 21 Uhr im Sommerkino an der Markthalle Plagwitz. Im Anschluss an den Film gibt es auch noch eine Diskussion mit den beiden Filmemachern sowie Filburt, der zu Leipzig befragt wurde.

Seit 2016 hat sich nun natürlich jede Menge in der Clubkultur getan – national und in Leipzig. Insofern ist „Housenation“ eher als interessantes Zeitzeugnis der Zehnerjahre zu verstehen. Eine Zeit ohne Pandemie- und Inflationsherausforderungen, ohne TikTok. Wobei einige der soziologischen Gedanken sicher auch noch heute gelten.

Tickets gibt es hier

Medien-Tipp: Low Budget High Spirit

Das neue Magazin des Low Budget High Spirit-Newsletters ist gerade herausgekommen. Und wer sich für Einblicke und Diskurse zur Musikwirtschaft interessiert, sollte es sich unbedingt bestellen.

Eigentlich wollten wir schon letztes Jahr einen kleinen Artikel zum zweiten LBHS-Magazin bringen, aber irgendwie ging es dann leider unter. Nun aber! Wer es noch nicht auf dem Schirm hatte: Low Budget High Spirit ist ein überaus spannender Newsletter aus Leipzig, der mit klugem Blick, dezentem Humor und viel analytischem Gespür die Entwicklungen der deutschen und internationalen Musikwirtschaft begleitet.

Kuratiert wird der Newsletter von Fabian Schuetze – bei frohfroh und in Leipzig längst kein Unbekannter mehr. Wir hatten viel über seine Bandprojekte und sein Label Analogsoul berichtet. Mittlerweile ist Fabian hinter den Kulissen mit verschiedenen Firmen aktiv, managet Artists, bucht Konzerte, betreibt einen Online-Shop für Soul und noch macht noch einiges mehr.

Mit dem Low Budget High Spirit-Magazin möchte er einmal im Jahr gemeinsam mit unterschiedlichen Autor:innen und Protagonist:innen der Musikwirtschaft das „Musikbusiness neu denken“. Beispielsweise schreibt Franziska Nistler darüber, wie die elektronische Musikszene immer mehr von kommerziellen Tendenzen aushöhlt wird und Aylin Kazi zeigt, wie TikTok für Musiker:innen eine Chance sein kann. Fabian selbst steuert einen interessanten Beitrag zu einem reflektierten Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Zwischendurch gibt es immer wieder kompakte Einblicke in das Daily Business von Kulturschaffenden.

Super spannend, auch wenn einige Artikel gern noch ausführlicher sein könnten. Aber sie liefern, ähnlich wie Fabians Newsletter, interessante Denkanstöße.

Das Magazin ist ab sofort online für 10 Euro erhältlich.

Und wo wir gerade bei Medien-Tipps sind: Genauso spannende Inside-Interviews aus der Musikwirtschaft liefert der Redfield Podcast, bei dem Fabian auch immer wieder zu hören ist.

15 Years Electric Weekender

Hier kommt ein Extra-Tipp aus unserer Dance Dance-Sommerpause: Denn der Electric Weekender im Conne Island feiert ein kleines Jubiläum.

Wahnsinn, seit 15 Jahren gibt es nun schon die spätsommerliche Tradition im Conne Island, dass ein Wochenende lang sowohl der Saal als der Garten mit einem spanennden Electronic-Programm bespielt werden. Entstanden ist die Reihe im Sommer 2008 – mitten in der Hochphase der Electric Island-Reihe. Insofern ist dieses Jubiläum durchaus etwas nostalgisch.

Zumal am zweiten Abend mit Aril Brikha eine House-/Techno-Koryphäe auftreten wird, die ebenfalls vor 15 Jahren im Island für Ekstase gesorgt hat. Die Jubiläumsausgabe startet am Freitag mit einem Showcase der Import/Export-Reihe, bei der vier Live-Acts mit Ambient und Experimental den Sound prägen werden. Samstag gibt es dann House und Techno im Saal sowie Breaks und Experimental auf der Ambient-Veranda. Und am Sonntagvormittag verlagert sich die Party dann komplett zu einer Afterhour nach draußen.

Happy Birthday und danke für viele schöne Erinnerungen! Hier das gesamte Programm zum Reinhören:

Freitag, 18. August 2023, 20 Uhr

Albina, Alto Bloom (live), DJ Balduin (live), Heather Karing (live), Wilted Woman (live)


Samstag, 19. August 2023, 23 Uhr

Akkro, Aril Brikha, Evan Baggs, Jlululu, Naitwa, Perm & HAL, S.ra, 96kbps & Easy Miner


Sonntag, 20. August 2023, 11 Uhr

Catnip (live), DJ DVB, Hannie Phi & Jewelry, Luise, Rosa Red & EnelRAM

Tickets? Gibt es online hier.

Artwork: Nora Keilig

Inch By Inch – 5 Jahre Plattenladen und mehr

Happy Birthday, Inch by Inch. Wir haben uns mit Ladenbetreiber Philipp auf eine Spezi getroffen und über die bisherigen Höhen und Tiefen des Ladens gesprochen.

Das Inch By Inch feiert sein 5-Jähriges. Der Schallplattenladen im Leipziger Westen ist die Adresse in Sachen gebrauchtes Vinyl aus den Bereichen Techno, House, Minimal, Electro und „alles in between“, wie uns Ladeninhaber Philipp Weißbach verrät. Aber auch HipHop, Soul und Jazz sind fester Bestandteil des Sortiments. Ein paar Fächer noch für Rock/Pop und eine kleine, aber feine Auswahl an Tapes lokaler Labels findet sich in den gut gefüllten Regalen.

Wir treffen Philipp an einem sonnigen Vormittag vor Ladenöffnung, ein paar Discogs-Bestellungen müssen noch verpackt werden, es gibt Spezi aus der Dose. Beste Voraussetzungen also für einen kleinen Plausch.

Foto: Nikolas Fabian Kammerer

Gemeinsam blicken wir noch einmal zurück, wie alles begann vor über fünf Jahren – im Juni 2018. Mit Platten verkaufen kannte sich Philipp bereits aus. Er hatte eine Weile bei Musikhaus Kietz im Leipziger Süden als Angestellter gearbeitet. Nach seiner Kündigung dort erwuchs bei Philipp schnell der Wunsch nach einem eigenen Laden. Die Platten dafür hatte er bereits. Ein Ladengeschäft musste her. Einfach gestaltete sich die Suche danach allerdings keineswegs. Und die Entscheidung fiel auch nicht gleich auf den Leipziger Westen.

„Ich hatte lange gesucht (…), aber das ist glaube ich normal. Leute sagen ja immer, Wohnungen seien schwer zu finden, aber ein Laden ist noch einmal was anderes. Man sucht ja eine spezifische Größe, man hat seine Vorstellungen, der Laden muss bestimmte Kriterien erfüllen (…). Um ehrlich zu sein wollte ich nicht in den Westen, sondern in den Süden, weil es hier einfach die meisten Plattenläden Leipzigs, aber keinen Laden explizit für elektronische Musik gab. Aber ich habe dann schnell gemerkt, dass im Süden zu wenig Ladenflächen angeboten werden und die Preise zu hoch waren.“

Fündig wurde Philipp schließlich in der Lützner Str. in der Nähe des Lindenauer Marktes. Der erste, deutlich kleinere Laden dürfte vielen noch gut im Gedächtnis geblieben sein. An vollen Tagen wusste man mitunter nicht wohin mit sich. Es hatte fast schon etwas Klaustrophobisches an sich, erinnert sich Philipp zurück.

„Es waren zu viele Platten in Kisten, die ich nicht mehr rausstellen konnte. Ich hatte wirklich teilweise Platzangst in dem Laden.“

Vor einem guten Jahr fiel dann die Entscheidung, dass man sich vergrößern müsse. Fündig wurde Philipp gleich um die Ecke in der Merseburger Straße. Ein glücklicher Zufall, aber auch sehr viel Arbeit, wie sich herausstellte.

Bodenfliesen wurden kurzerhand selbst gestrichen, die Decke schallisoliert, ein neuer Tresen und ein paar neue Regale gezimmert. Mit ca. fünf Tonnen (!) Schallplatten dann der Umzug und schließlich die Wiedereröffnung im Juni letzten Jahres. Eine Entscheidung, die wichtig war und Philipp bis heute nicht bereut. Mehr Platz für die Kundschaft, mehr Platz für Vinyl und vor allem ein angenehmerer Arbeitsplatz für den Betreiber selbst.

„Der Laden ist nun mal mein Arbeitsplatz und da ist es schön, wenn du ein paar Quadratmeter mehr hast, um dich zu bewegen (…). Es ist jetzt deutlich mehr Platz und es sind auch nochmal deutlich mehr Platten geworden.“

Die letzten fünf Jahre waren aber keineswegs nur eine stetig steigende Kurve. So wie für viele andere Läden gingen Corona-Krise und Ukraine-Krieg nicht spurlos am Inch By Inch vorbei. Auf die Frage nach dem größten Highlight in seiner Zeit als Ladenbesitzer, nennt Philipp dennoch ganz klar den Weg in die Selbstständigkeit an sich.

„Die Selbstständigkeit, und das geht sicher jedem Selbstständigen so, ist nun mal eine Achterbahnfahrt und man lässt sich auf etwas ein, wo man nicht weiß, wie die Sache endet. Man muss natürlich auch immer am Ball bleiben. Ich habe gesehen, was passieren kann, wenn man Monate seinen Laden schließen muss und was das mit einem macht. Wenn ein Land mit einem anderen Krieg führt und was das für Auswirkungen haben kann.“

Aller Widrigkeiten zum Trotz erinnert sich Philipp an eine „fette Zeit“ im Inch By Inch. Die vielen Bekanntschaften und Verbindungen, die er knüpfen konnte, wären ohne den Laden nicht möglich gewesen.

„Das ist eigentlich das Schönste an dem Job. Dass man so viele Musikliebende und -interessierte kennenlernt.“

Wie zum Beispiel auch Reece Walker und Oliver Bernstein vom ehemaligen Musikvertrieb Shite Music aus Leipzig. Der Vertrieb beheimatet Labels wie R.A.N.D., Gestalt, Blaq Numbers, Row Records, Source usw. Gemeinsam trafen die drei 2021 die Entscheidung, Vertrieb und Laden unter der gleichen Dachmarke zu vereinen und Shite kurzerhand zur Inch By Inch Distribution zu machen. Seitdem arbeiten sie zwar unabhängig voneinander, aber trotzdem eng zusammen. Alle Platten des Vertriebs gibt es auch bei Philipp im Laden kaufen.

Im gleichen Jahr folgte auch noch die Gründung des eigenen Labels Inch By Inch Records. Philipp packt die Dinge an, wie es scheint:

„Zu dem Label kam es, weil man sich selber denkt, bei einem Plattenladen könnte auch ein Label entstehen. (…) Man setzt das ja quasi voraus, dass zu einem elektronischen Plattenladen in irgendeiner Art und Weise auch ein Label gehört. (…)“

Die Labelarbeit beschreibt Philipp als hart, aber man hört dennoch heraus, dass es ihm ein großes Anliegen war, diese Musik unter die Leute zu bringen.

„Ich wollte Musik auf Platte rausbringen, mit der Erfahrung, die ich in meinem Leben über Musik gesammelt habe. Von der ich denke, dass sie in 20 Jahren genauso gut hörbar ist wie jetzt. Es soll ein zeitloses Label sein.“

Ganze sieben Releases zählt das Label Inch By Inch bereits und stilistisch geht es zwar immer elektronisch zu, aber dafür sehr divers. Von Electro über House, Techno, Ambient, IDM und sogar Italo ist hier alles dabei, was Philipp selbst schätzt und mag.

Die Konstellation aus Laden, Label und Vertrieb nennt Philipp zudem die „heilige Dreifaltigkeit“. Ein System, das sich bewährt hat. Als weitere Beispiele nennt er Rush Hour, HHV oder auch das Hard Wax aus Berlin. Alles Läden mit Label und teilweise sogar angeschlossenem Vertrieb.

Und als ob das alles nicht schon sehr viel wäre, betreibt er gemeinsam mit Oliver vom Vertrieb noch ein weiteres Label namens Hole in One. Geboren aus dem Wunsch heraus, ein Rap-Label bei Inch By Inch Distribution zu haben, widmet sich Hole in One klassischer Rap-Musik. Hier erscheinen Neuauflagen alter und einflussreicher Mid-90s-Memphis-Rap-Alben, viele davon zum ersten Mal auf Vinyl und eine kleine 7-Inch-Serie mit eigenen, alten Hip Hop-Beat-Produktionen von Philipp unter seinem Produzenten-Alias Drunkenstein.

Unser Gespräch dreht sich weiter über angekaufte Plattensammlungen und persönliche Dinge, die man manchmal zufällig darin findet, teure Platten auf Discogs und obskure Erlebnisse im Laden. Die Zeit verfliegt nur so und es ist wie so oft an diesem Ort. Man fühlt sich wohl und bleibt und bleibt.

Fotos: Nikolas Fabian Kammerer

Am Ende wagen wir noch einen kleinen Blick in die Zukunft. Philipp, Hand aufs Herz, wie viele Jahre sollen es denn noch werden?

„Na, auf die nächsten 50, oder?“

Platten verkaufen also bis zur Rente. Aber auch in das Label soll Energie fließen. Ein bis zwei Releases pro Jahr möchte er sich vornehmen. Und vielleicht gibt ja auch eine kleine Feier zum 5-Jährigen? Wer weiß? Fest steht, Philipp möchte nichts halbherzig machen.

Das Spezi ist alle, der Laden muss so langsam aufgesperrt werden. Any last words, Philipp?

„Danke an meine ganzen Kunden! Ohne euch wäre es nicht möglich gewesen!“

Und wir danken dir, Philipp! Für deine Energie und Liebe, die du in diesen Laden steckst. Ein Ort, an dem es sich herrlich verweilen, diggen und unterhalten lässt. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum. Cheers!

Fotos

Zum Schluss noch ein herzliches Hello und Danke an Nikolas Fabian Kammerer für die wunderbaren Fotos zu diesem Treffen on. Dies ist Nikos Foto-Premiere bei frohfroh – hier also ein paar einleitende Worte von ihm zu sich und dem Shooting mit Philipp:

„Music was my first love … dann kam die Fotografie dazu. Letzteres habe ich sogar mal studiert. Die Studienzeit habe ich größtenteils an zwei Orten verbracht: In der analogen Dunkelkammer und im Proberaum. Seit dem ist meine Arbeitsweise deutlich digitaler geworden, die Affinität zur Musik aber ist unverändert geblieben.“

Das Inch By Inch strahlt eine unprätentiöse Coolness aus, die ich sehr ansprechend finde. Erwartungsgemäß entspannt war auch der Porträt-Termin mit Betreiber Philipp, der mit dem Inch By Inch eine Institution für fein selektierte Musikkultur geschaffen hat. Toll eingerichter Laden auch. 5 Sterne. Wärmste Empfehlung. Gerne wieder.“