KW 35 – Freitag

Yeah, die frohfroh-Ausgehtipps sind zurück aus der Sommerpause. Zum Start geht’s breakig und divers los.

Partyname: Afro Latin What?!
Zeit:02.09.2022, 22 Uhr
Location:Kulturlounge
Acts:DJ Freegah, Lioness Mob & Linha Azul

Spätsommerliche Vibes im Osten. DJ Freegah aus Köln nimmt uns mit auf eine sehr diverse Reise durch alte und aktuelle Sounds aus den vielschichtigen Subkultur-Szenen Afrikas – zwischen Tropical Bass, Reggaeton und Afrohouse. Dazu gibt es Local Support von den „Afro Latin What?!“-Residents Lioness Mob & Linha Azul.


Außerdem heute:

Urban Bass Bungle Vol. 1 – Elipamanoke, 22 Uhr – Drum & Bass mit Particle, Bass Letics, Blightz, Covo, Chirac, Cptr, Highthere, Jivee, Kalleidos, Krambledore, Minako, Vj Nerddisco, Noir, Pijay, Schickmalzwo, Skeiz, Trone

New In – Jul / Aug 22

New In ist zurück aus der Sommerpause – wir haben die spannendsten Leipzig-Platten aus Juli und August herausgefiltert. Here we go!

Various Artists „Clear Memory 008“ (Clear Memory)

Direkt am 1. Juli kam eine neue Clear Memory heraus – dieses Mal eine 5-Track-Compilation mit einigen neuen Electro-Nuancen. Varum ist auch dabei und mixt wie schon bei seinem tollen Debüt-Album sehr erfrischende 80igs-HipHop-Vibes mit rein. Und Mr. Beefs „Project 15“ ist so nice melodiös und groovy, wie ich Electro schon lange nicht mehr gehört habe. Aber auch VR-Systems „Electro Queen“ hat einigen Pop-Appeal. Die größte Überraschung ist Hayter. Er haut mit seinem „Leicht Bewölkt, Sonst Hayter“ ein richtiges Wave-Pre-EBM-Brett heraus. Mit deutschen Vocals und guter Dramaturgie. Sehr vielseitige und spannende Compilation.

Mein Hit: „Project 15“. Why: Weil mich die ruppiger Softness direkt mitnimmt.


Gnork „RM12017“ (R.A.N.D. Muzik)

Bei R.A.N.D. gibt es erstmals House aus Budapest zu hören. Gnork steuert eine 4-Track-EP bei, die wie so oft bei R.A.N.D. in der House-Nostalgie schwelgt. Hier aber mal mit schön scheppernden Claps und HiHats sowie einigen Breaks-Sidekicks. „RM12017“ changiert sehr gut zwischen einer gewissen Straightness und der obligatorischen House-Deepness. Richtig warmflutend klingt „Lazy Beats“, ein unglaublich einnehmender Bass mit ebenso umarmenden und warmen Snyth-Chords. Dazu ein etwas verstockter Beat, der permanent die Spannung hält, ohne sie richtig aufzulösen. Mega.

Mein Hit: „xxx“. Why: xxx.


Limc „Ramp EP“ (Inch by Inch)

Yeah, Christoph ist für eine Plattenreview zurück, er hat die neue Inch by Inch und meint dazu: Beim Lindenauer Plattenladen Inch by Inch nimmt die Label-Arbeit mittlerweile immer mehr Fahrt auf. Während das zugehörige Hip Hop-Sublabel Hole in One seit 2020 fünf 7″-Singles mit Beats und Remixes von Inch by Inch-Chef Drunkenstein herausgebracht hat und sich außerdem um Reissues rarer Memphis-Rap-Aufnahmen kümmert, ist auf dem vielseitigen Hauptlabel nun die vierte Vinyl-Veröffentlichung erschienen. Nach sphärischen House-Gefilden, schmackhaften Italo-Disco-Edits und trockenen bangenden Electro folgt mit der „Ramp EP“ vom Leipziger Producer Limc ein Sound, der hier weder im Nachtleben noch in der Labellandschaft häufig stattfindet, aber dennoch auch nie wirklich weg war. Vertrackte Rhythmik, verspulte Melodien, oft durch eine unüberschaubare Anzahl von Effekten gejagt und vor allem in UK nicht selten mit einer verregneten Melancholie durchsetzt: Vor ein paar Jahrzehnten wurde diese Kombination vom legendären Label Rephlex treffend als Braindance bezeichnet.

Dabei könnte das epische Herzstück der A-Seite, „R.O.D.“ tatsächlich nicht nur das Hirn, sondern auch den Dancefloor waghalsiger 160+bpm-DJs zum Tanzen bringen, die diese Mischung aus klaustrophobischen Acid, sich gegenseitig ausbremsenden Breakbeats und Samples nachgeladener Munition einzusetzen wissen. Mit zurückhaltenen Beats entlässt „Ocean“ dann etwas Druck aus dem Kessel, wenngleich die Stimmung ähnlich angespannt bleibt.

Erst auf der B-Seite verschiebt sich die Stimmung: „Pulsim“ wirkt wie eine in Audioform festgehaltene, bittersüße Erinnerung an die soeben durchtanzte Nacht, „Hrzzlam“ erinnert an den Hangover nach der Party, den man mit Aspirin und Samurai-Videos auskurieren möchte, und zum fröhlich quietschenden „Klixx“ laden sich dann die Batterien wieder ganz passabel auf – für das nächste Level im Party-Game. Oder auch für den Neustart des Spiels, wofür die Platte einfach wieder auf Seite A umgedreht werden kann.

Mein Hit: „R.O.D.“. Why: Weil der Track auf fast zehn Minuten einen unfassbaren Sog entwickelt.


Jermaine Soul „Signs feat. Utelka“ (Defrostatica Records)

Ungewohnte Töne gab es Anfang Juli bei Defrostatica. Das Leipziger Label wagt sich mit dem Birminghamer Producer Jermaine Soul an einem breakig-sphärischen Downtempo-Pop-Ansatz. Utelka Johnson steuert dafür erfreulich unprätentiöse Soul-Vocals dazu. Das Experiment geht voll auf: „Signs“ beginnt zurückhaltend und düster, öffnet sich mit einem super einnehmenden, fast sakralen Refrain. Den beiden gelingt es tatsächlich, hier die Breaks- und Pop-Welten nahtlos zu verschmelzen, ohne dass eine der beiden Seiten dabei einstecken muss bzw. cheesy wird. Ticklish & Max9d zeigen mit ihrem Remix, dass „Signs“ auch bestens auf den Dancefloor passt. Hier zieht das Tempo deutlich an, die Vocals zerfasern und der Pop-Song wird mit typischen, aber keineswegs langweiligen Club-Dramaturgien neu aufgezogen. Eine sehr gute Überraschung im Defrostatica-Katalog.

Mein Hit: „Signs“. Why: Weil das Original so ausgewogen und selbstbewusst klingt.


Aromatisé „Melon“ (self-released)

Und zum Schluss noch ein Soundtrack für laue Sommernächte. Aromatisé, ein neues Duo von Titus Waldner und der Sängerin und Flötistin Manon, sind in diesem Sommer mit zwei ersten Tracks aufgetaucht. Die beiden haben offensichtlich ein Faible für softe 90s-House-Sounds und zuckrigen Lofi-Pop mit hingehauchter französischer Note. Während „Apricot“ eine dezent schiebende Ode an die Aprikose ist, wird die Herrlichkeit der Melone im neuen Track mit warmem Bass und weichen Synth-Chords zelebriert. Alles sehr schlüssig, eventuell auch mit ironischer Note. Denn das Video zu „Apricot“ ist in seiner VHS-Ästhetik doch etwas zu cheesy geraten.

Mein Hit: „Apricot“. Why: Weil sich House-Deepness und französischer Gesang wirklich sehr gut vertragen.


HAL „Placid“ (Counterchange)

Die Überraschung des Augusts ist eine EP von HAL. Als Name hatte ich schon länger zusammen mit Perm auf dem Schirm. Aber von eigenen EPs hatte ich bislang noch nichts mitbekommen. „Placid“ erscheint auch nicht irgendwo, sondern auf dem Label von Ed Davenport. Die vier Tracks hier nehmen einen auch direkt mit in die Techno-Zeit der späten Neunziger und frühen Zweitausender – als nicht wenige Artists sehr stilvoll mit Trance-Elementen und vernebelten Dub-Techno-Schüben Techno und House auf das nächste Level brachten. Alles klingt etwas wolkig und verschleiert, leicht mystisch aufgeladen und trotzdem straight in den Bassdrums. Mit „Kido“ entstand auch ein Track gemeinsam mit Perm. Beide schwingen sich in eine immer schneller und trippigere Reise, die nach und nach neue Dimensionen entfaltet. Unglaublich starke EP.

Mein Hit: „Kido“. Why: Weil es dramaturgisch so einnehmend produziert ist.


Salomo & Reece Walker „Free001“ (Breakfree Records)

Ende August startete auch ein neues Label aus Leipzig: Breakfree Records. Salomo und Reece Walker haben es gegründet, die beide schon aus anderen lokalen Backgrounds bekannt sind. Die „Free001“ teilen sich beide Gründer mit eigenen und gemeinsamen Tracks, die mit gewinnen Oldschool-Vibes in der House-Geschichte bewegen. Dezent treibend, immer mal wieder ungerade und dazu break-related Vocal-Samples und eine angenehme Lässigkeit. Eine sehr schöne Platte für den derzeit aufkommenden Mix aus Sommer-Nostalgie und spätsommerlicher Melancholie.

Mein Hit: „Evaporate“. Why: Weil der Track so geschmeidig und vielseitig zugleich groovt.


Maurice Schirm & Merlin May „Drifting In And Out Of Focus“ (110100100.global)

Zum Schluss ein neuer Release von 110100100.global – kürzlich hatten wir das spannende Label im Porträt. Und mit „Drifting In and Out of Focus“ featuret einmal mehr zwei weitere Neuentdeckungen: Maurice Schirm und Merlin May. Beide verbinden in ihren drei Tracks auf sehr schlüssige Weise Electronica mit Shoegaze, Ambient und Avantgarde. Besonders bei den ersten zwei Tracks geht dieser Sound-Mesh richtig gut auf, da sich Harmonie und Dissonanz in gleichberechtigter Balance halten. So entsteht ein Sog an hektischer Rhythmik und trippigen Synths.

Mein Hit: „Drifting In And Out Of Focus“. Why: Weil der Track wie ein gleitender Flug über flirrende Landschaften klingt.

Hey Hey – Inch by Inch

Einige werden es schon mitbekommen haben: Der Inch by Inch-Plattenladen ist umgezogen. Sebastian von unserem neuen Hey Hey-Podcast hat ihn mit seinem Mikrofon besucht.

Seit vier Jahren betreibt Philipp alias Drunkenstein den Inch by Inch-Plattenladen in Lindenau. Als kleiner Laden für vorwiegend gebrauchtes Vinyl und lokale Veröffentlichungen hat er sich schnell ein Stammpublikum aufgebaut. Parallel dazu betreibt Philipp einen durchaus großen Discogs-Shop und ist eng mit dem Inch by Inch-Vertrieb verbunden.

Seit Juli 2022 ist der Plattenladen nun eine Ecke weiter zu finden – in der Merseburger Straße 95. Mit mehr Platz und besser eingebettet in benachbarte Spätis, Bars und andere Läden.

Sebastian, unser Hey Hey-Podcast-Host, war im neuen Laden und hat mit Philipp darüber gesprochen, warum er umgezogen ist, welche Challenges er in der ersten Corona-Zeit durchstehen musste und was er an der neuen Location alles vorhat. Hier könnt ihr den Talk nun hören:

Wenn ihr jetzt im Inch by Inch stöbern wollt, dann haben wir hier noch ein paar Infos für euch:

Inch by Inch
Merseburger Straße 95, Leipzig
https://inchbyinch.eu/

Di – Fr 14 bis 19 Uhr
Sa 11 bis 16 Uhr


Ach ja, wir hatten bereits einen Podcast mit Philipp zur Frage: Wer kauft heute eigentlich noch Platten?

Fotos: Nina Köllner

frohfroh präsentiert: Sir Mantis am 27. August im Mjut

Der Leipziger Rapper und Producer Sir Mantis feiert sein neues Album „180 Grad“ mit einem Konzert im Mjut. Unterstützt vom Missy Magazine, Springstoff und frohfroh. Hier erfahrt ihr alle wichtigen Infos: Wo, wann, wie viel und mit welchen Acts.

Wo haben wir ja schon verraten: Das Mjut wird draußen und drinnen bespielt. Denn Sir Mantis komt nicht alleine, er hat noch einige Acts mit im Gepäck.

Wann wird das Ganze passieren? Am 27. August ab 19.30 Uhr. Yay! Seid gerne pünktlich, denn den frühen Abend werden wir im wunderschönen Mjut-Außenbereich verbringen, bevor es dann im Club mit den Konzerten losgeht.

Das Konzert, vielmehr die Konzerte, bringen eine Reihe bekannte Künstler:innen aus Leipzig und Berlin auf die Clubbühne: Haszcara, Saphira, Radikkali, Art3m1s, MC Ellenborgen, das Duo Der Nebenwiderspruch und Pexa wurden von Sir Mantis als Support eingeladen und werden von Rap-Fans sehnlichst erwartet.

Sir Mantis darf natürlich auch nicht fehlen, denn der Anlass des Konzerts ist sein Debut-Album namens 180 Grad, das genau einen Tag vorher erscheint.


Update Update

Mittlerweile ist das Album draußen – und ihr solltet es nicht verpassen:

Foto von Sophia Emmerich.

Filmtipp: Doku über den Elektro-Osten

Unser Filmtipp für alle, die gerade beim Nachti waren, die auskatern, die schon in den 90ern in den Technoclubs dabei oder zu dieser Zeit noch nicht geboren waren — die neue ARD Doku „Techno House Deutschland“ widmet sich neben Berlin und Frankfurt auch dem „Elektro-Osten“.

Von der Raving Society zum Mainstream-Sound: Wie der Techno die Region um Leipzig, Dresden und Jena eroberte und wie vielfältig sich die Szene im Osten entwickelt hat, das will MDR Kultur in zwei von insgesamt acht Doku-Folgen herausfinden. Mit dabei sind unter anderem die Macher:innen des Escape to Olganitz-Festivals und DJs wie Mira, Matthias Tanzmann und Daniel Stefanik. Ein Blick in die Vergangenheit, in die 90er und ins Jetzt.

„Techno ist Selbstverständnis. Es ist Popkultur. Techno ist nicht mehr Raving Society, wie es in den 90ern war. Es ist im Hier und Jetzt angekommen. Es gehört einfach dazu“, resümiert Thomas Sperling vom Kassablanca in Jena die Entwicklung.

Auch die Festivalszene rund um Leipzig wird begleitet: In der zweiten Folge erzählen die Macherinnen des Escape to Olganitz, ehemalig Nachtdigital, die Geschichte ihres Festivals. Passend zum langersehnten Comeback, das genau dieses Wochenende stattfand.


Die MDR-Doku „Elektro Osten“ ist Teil der achtteiligen ARD-Reihe „Techno House Deutschland“ mit Porträts und Liebeserklärungen an die Technoszene(n) in Deutschland.

Zu sehen sind alle Folgen ab 29. Juli in der ARD Mediathek und am Sonntag, 31. Juli ab 23.40 Uhr im Ersten.

Foto: Escape to Olganitz/Nachtdigital.

KW 29 – Samstag

Hot, hotter, Leipzig this weekend: Clubhopping und Pittlerwerke.

Partyname: Phobia
Zeit:23.7., 15-02 Uhr
Location:Pittlerwerke
Acts:AZIZAM, DJ Spit, Europa, madwoman und XVII

Der Hype-Spot im Leipziger Norden lädt ein, und zwar zur neuen Partyreihe „Phobia“. Mit Pool, Edits, Hyperpop und Power. Technoid wird es zwischendurch auch noch. Too hot to handle? Try it.

Am Börnchen 2, tagsüber (und zwar da, wo unter anderem die Serie ZERV gedreht wurde), open air – enjoy! And stay hydrated.


Außerdem heute:

Global Space Odyssey – Ab 12 Uhr: GSO! Global Space Odyssey-Demo durch Leipzig. Los geht es am Elipamanoke. Hier geht’s zur Route. #ResetthePreset

Clubnacht Soliticket Party Institut fuer Zukunft, 23:59 Uhr – Genrefluid – insgesamt neun Clubs laden alle Soliticketholder (und alle ohne Soliticket) zum Clubhopping ein. Auch das IfZ ist mit von der Partie. Und zwar mit Kontinum, Ninette, Atalanta, Schana, Gado Gado, Workshop, Sui, Valeska, DJ Fingerblast, Joy Sparks und T-Data.

Alle drei Floors im IfZ, krasses Line Up, neun Clubs. Neun? Yes, please, but how? Wer ein Soliticket der Livekomm hat und sich fragt, wie das Ticket denn nun eingelöst werden kann – wir haben Antworten für euch! Und einen Podcast-Tipp gleich dazu.

Hier geht’s lang zu „Hey Hey“, dem neuen Podcast von frohfroh:

KW 29 – Sonntag

Die frohfroh-Ausgehtipps sagen: Ciao, schönen Sommer! Aber ein paar Hinweise für die Pause gibt es trotzdem.

Ja, die Ausgehtipps gehen in die Sommerpause – auch, wenn viele Clubs noch etwas länger offen bleiben. Aber wir sind unterwegs und gönnen uns Urlaub.

Falls ihr dennoch informiert bleiben wollt, dann schaut unbedingt bei Twitter auf SoundOfLeipzig vorbei. Falk kuratiert ebenfalls jede Woche Ausgehtipps – auch über Leipzig hinaus.

Ansonsten sind über den Sommer jeden Mittwoch Halftime im Conne Island sowie die Sommerbar im Mjut. Beides übernice. Bis Ende Juli öffnet donnerstags auch der Teergarten im IfZ. Und die Distillery hat auch noch einige Termine.

Don’t let Ricky out – neuer Biergarten im Westen

Zwischen Lindenauer Bushof, Kunstkraftwerk und Spinnerei liegt ein Garten, der an eine rote Backsteinruine grenzt. Hinter einer Tür, die nicht vermuten lässt, dass dahinter eine grüne Oase steckt, gibt es seit Juli Bier, Popcorn und Musik. Wir stellen den queeren Biergarten „Don’t let Ricky out“ im Leipziger Westen vor.

Neu, neu

Die meisten haben es schon mitbekommen: Eine neue Sommer-Location im Westen hat eröffnet. Mit Tanzfläche, Biertischen, weißem Kies, der unter den Füßen wunderbar knirscht, großen Pflanzen, Hochbeeten und kühlen Drinks. Ein neuer Hotspot für all jene, die am Wochenende Lust auf elektronische Musik, auf Feiern, Freund:innen treffen, neue Leute kennenlernen, aber eben nicht auf dunkle Keller und Clubs haben. 

Queerer safer space

David und Jonas sind diejenigen, die den Garten in Plagwitz zum Biergarten umgestaltet haben. Unter den wachsamen Augen einiger Hühner, Hunderten von Bienen und Ricky, dem Kater und Namensgeber. „Dieser Garten ist wunderschön und groß – und wir wollen Leute an diesem Ort teilhaben lassen“, erzählt Jonas. „Das heißt in erster Linie, dass man bei uns Gast sein kann, ein Bierchen trinken und Popcorn essen kann. Wir möchten einen queeren Ort schaffen und sind selbst queer.“ Wichtig ist den Macher:innen, dass sie für FLINTA*, Queers und People of Color vor und hinter der Bühne ein safer space sind.

Ort mit elektronischer Musik abseits der Clublandschaft

Natur, Menschen, Musik, von Freitag bis Sonntag – das beschreibt in wenigen Worten die Grundidee des Gartens. Denn den meisten Biergärten in Leipzig fehlen leider die Gärten, finden Jonas und David. Aus diesem Umstand entspinnt sich anfangs ihre „Schnapsidee“, wie man so schön sagt. Innerhalb weniger Wochen sind aus eben jener Idee ein Getränkewagen, ein DJ-Pult, eine Gartentoilette und ein Barteam geworden. „Es ist offensichtlich kein Ort, an dem eine hardcore Technoparty stattfindet. Das Setting ist komplett anders – bietet aber gerade deshalb Künstler:innen die Möglichkeit, sich abseits vom Club auszuprobieren“, findet Jonas.

Enjoy, but don’t let Ricky out

Die Samstage solltet ihr besonders im Blick behalten, denn an diesen Tagen wird jeweils ein lokales Kollektiv den Abend musikalisch kuratieren oder mit einer Performance gestalten. Mit dabei sind unter anderem Callshop Radio, Petrola, House of Dietrich und Whatever floats your boat. Vorschläge und Anfragen für Auftritte werden übrigens weiterhin angenommen! 

Wer Lust bekommen hat, mitten in Plagwitz in einem richtigen Garten ein Bier oder eine Limonade zu trinken, sollte Freitag, Samstag oder Sonntag in der Saalfelderstraße 1 vorbeischauen. Ab 16 Uhr bis open end.

But, please be aware: Don’t let Ricky out! Und egal wie schön und herrlich die Pflanzen und Blumen euch anlachen, no picking plants. Der Garten kann nur leben, wenn ihr ihn lasst. Und jetzt: Genießt es.


Fotos (1-12) von Don’t let Ricky out.

Hey Hey – Der neue frohfroh-Podcast

Yeah, es gibt wieder was zu hören bei frohfroh: Wir haben eine neue Podcast-Reihe. In der ersten Ausgabe sprechen wir mit dem LiveKommbinat unter anderem über die Solitickets.

Knapp ein Jahr ist her, dass wir Kathi und ihren wunderbaren Talk Talk-Podcast für frohfroh verabschiedet haben. Nun gibt es ein neues Format: Hey Hey.

Host des neues Podcasts ist Sebastian aus dem Vaya-Umfeld. Bei Radio Blau hat er bereits eine Sendung, jetzt trifft er sich für frohfroh mit spannenden Persönlichkeiten der Leipziger Clubkultur. Den Anfang machen Jana Milbrodt und Jörg Kosinski vom LiveKommbinat Leipzig. Das ist eine Interessenvereinigung, die 14 Leipziger Clubs und Musikspielstätten vertritt. Jana ist zudem Teil des NachtRates, der zusammen mit dem Fachbeauftragten für Nachtbeauftragten für Nachtkultur, die Interessen der Clubkultur vor der Leipziger Stadtverwaltung vertritt.

Beide erzählen, wie sich das Soliticket in den kommenden drei Wochen einlösen lässt und welche Themen die Leipziger Clubs aktuell besonders bewegen. Hört mal rein, hier via Soundcloud – oder auf allen Podcast-Plattformen, von Apple Podcasts bis Spotify.

Alle Informationen zum Soliticket gibt es hier: https://livekommbinat.de/club-soliticket/

KW 28 – Samstag

Drei Tipps in vier Locations – häh? Ja, es gibt es ein Special an diesem Wochenende.

Partyname: IfZ x KLUB: Future Island Garden
Zeit:16./17.07.2022, 23:59 Uhr
Location:Institut fuer Zukunft / Conne Island
Acts:50phie, Enelram, Fadi Mohem, Hal, Illousion, I$A, Julius Optic, Lax303, Miami Müller, Mr. Ho, Neele, Perm, Philipp Rmke, V:Sonntag

Oh yes, es gibt wieder ein tolles Team-up zwischen IfZ und Conne Island. Die Nacht beginnt im Kohlrabizirkus, ab 12 Uhr sonntags geht es dann im Island-Garden weiter. Musikalisch werden quasi alle feinen Nuancen der elektronischen Dance-Music präsentiert. Have fun!


Außerdem heute:

Hey Ciao Vacanza! Elipamanoke, 23:59 Uhr – Disco, House und Trance mit Amelice, Apøllo, Carlo Bonanza, Don Ramones, Goldie Palm, Preller
Monsoon Traxx, :Mumm, Phoebe, Samba

O*RS x Up Home – Distillery, 23:30 Uhr – House und Techno mit Cosmic Cherry, Sam Paradise, Filburt, The Lady Machine, Daniel Sailer, Subtrak

KW 28 – Freitag

Ein Debüt im Party-Biz, dazu ein Sommerfest und ein paar popular problems. Unsere Freitagstipps.

Partyname: The First R.A.N.D. Muzik Recordings Party
Zeit:15.07.2022, 23:00 Uhr
Location:Neue Welt
Acts:DJ Life, DJ Niamh, Reece Walker

Nicht glauben, aber wohl wahr: So aktiv R.A.N.D. Muzik derzeit als Label neue Platten raushaut, so selten gibt es unter dem Banner Partys. Also bisher wohl noch nie. Denn hier ist die erste R.A.N.D.-Party. Das Line-up wird dabei sehr australisch geprägt sein – Label-Kurator Reece Walker hat nämlich zwei spannende Acts für treibenden und euphorischen Oldschool-Tech-House und breaky UK-Bass-Sounds eingeladen.


Außerdem heute:

Popular Problems – Elipamanoke, 23:59 Uhr – Bouncy Electro, HipHop, Techno und UK-Sounds mit Credit 00, Ostbam, Kawa Kawa, Galaxaura, Hannie Phi, Friedrich Ernst, DJ Unisex, Lÿbra, Azil b2b Momo

GfZK Sommerfest 2022 GfZK, 16 Uhr – Workshops, Flohmarkt, Ausstellungseröffnung und zwischen 21 und 24 Uhr ein DJ-Set von der Music of Color-Crew. Nice.

KW 27 – Sonntag

Big Festival-Vibes am Cossi plus zwei Nachmittagstipps gibt es an diesem Sonntag.

Partyname: Th!nk? Festival
Zeit:10.07.2022, 10:00 Uhr
Location:Cospudener See
Acts:Armand van Helden, Kink, FJAAK, Héctor Oaks, Jennifer Cardini, Cinthie, Perel, Mathias Kaden & Daniel Stefanik, Estella Boersma, Gunjah, Vincent Neumann, Filburt, Kleine Klinke, Houda Fk, Bigalke, Mauro Caracho, Lars Christian Müller, Ninette, Sinamin, Shuray & Walle, Napoleon Dynamite, Bonbons, Sailent Seihmen, Atalanta, Røttnmeier, Alekz Mulder, Peace Deaf

Es ist mal wieder Th!nk?-Zeit. Auf drei Bühnen gibt es bis 23 Uhr einen guten Querschnitt durch die internationale und lokale House- und Techno-Szene. Headliner dieses Jahr: The Funk Phenomena Armand van Helden. Geheimtipp dieses Jahr: Estella Boersma.


Außerdem heute:

Rillendisco – Institut fuer Zukunft, 14 Uhr – Sonntagstechno

Schonen – Mjut, 15 Uhr – House, Garage, Downbeat und mehr mit Malte Magnum, Miss Take, Jonassu, Jennifer.com