New Labels On The Block – Visible Dinner For Invisible People

Es sind in den letzten Jahren viele neue Musik-Labels in Leipzig entstanden. Mit „New Labels On The Block“ wollen wir sie vorstellen und die Betreiber:innen zu Wort kommen lassen. Los geht es mit Visible Dinner For Invisible People.

Ehrlich gesagt, dachte ich, dass die Zeit der kleinen Labels in Leipzig vorbei sei. Vinylpressen ist super nervig geworden, Spotify & Co ziehen die Aufmerksamkeiten in ihre Algorithmenstrudel hinein und überhaupt: Wer braucht eigentlich noch Labels, wenn die Künstler:innen und Musiker:innen ihre eigenen Kanäle bespielen können.

Doch es gibt sie weiterhin, die Labels. Und es gibt auch viele gute Gründe, weshalb Musiker:innen auf ein Label setzen sollten. Leipzig war in dem Bereich immer sehr aktiv, vor allem Ende der Nuller Jahre gab es einen wahren Label-Boom, der dann aber langsam abebbte.

Mittlerweile tut sich wieder was – sicher auch, weil es durch Bandcamp recht leicht ist, auch digital Releases zu veröffentlichen und eigene Vinyl- und Tape-Auflagen auch ohne Vertrieb zu verkaufen. Bei frohfroh gibt es eine Liste an interessanten neuen Labels – mit 15 Einträgen. Einer davon ist Visible Dinner For Invisible People.

Seit Anfang 2021 gibt es das Label, das sich ausschließlich experimentellen Zugängen zu elektronischer Musik widmet und mir mit seinen aufwendig gestalteten, streng limitierten Tape- und Vinyl-Editionen sofort auffiel. Bisher sind sieben Releases erschienen, darunter auch von bekannteren Acts wie dem US-amerikanischen Electronica-Musiker Dntel. Insgesamt arbeitet Visible Dinner For Invisible People mit einem internationalen Netzwerk an Musiker:innen, die auch in verschiedenen anderen Kunst-Sphären aktiv sind.

Betrieben wird das Label von Thomas Bachner – mit ihm hatte ich einen schon einiger Zeit einen kurzen E-Mail-Chat:

Hey Thomas, wie kam die Idee zu Visible Dinner als Label?

Nun, vor den Corona-Einschränkungen habe ich ein paar Konzerte unter diesem Namen veranstaltet, weshalb ich ihn für eine konzertfreie Fortführung in Labelform sehr passend fand. Wie auch die tägliche Nahrung, empfinde ich Musik und das Hören im Allgemeinen als existenziell sowie als Genussmittel, ähnlich wie Schokolade. Der Name ist eher eine Übersetzung, mit welcher das Ohr dem Mund gleich zieht und als zuverwöhnendes Organ wahrgenommen werden soll. Natürlich hat der Bezug auf die coronabedingte Unsichtbarkeit der Bedeutung zugetragen, Musik „sichtbar“ zu machen.

Was reizt dich musikalisch und künstlerisch bei der Auswahl der Artists und Tracks?

Das ist von Release zu Release sehr unterschiedlich. Noémi hatte ich z. B. schon längere Zeit zuvor im Blick und verfolgte ihre Veröffentlichungen und Projekte. Irgendwann musste ich sie einladen und sie entschied, ihre Aufzeichnungen aus Stockholm in Form eines Albums zu veröffentlichen. Jimmy Tamborello aka Dntel habe ich mal ein Demo für „Dying Songs“ zugeschickt, woraus sich ein schöner Austausch ergab. Die Sendung auf Dublab ist nebenher gesagt ein echtes „Muss“. Seine Veröffentlichung ist eine explizite Arbeit für Visible Dinner, welche seine damalige Stimmung abbildet. Fast alles ist aus einer Improvisation entstanden.

Tintin Patrone überwältigte mich bei einem Konzertbesuch. Ihr Umgang mit der Posaune war eine Sprache für sich und bis dahin für mich ungehört und einzigartig. Ihr Release ist eine aufgezeichnete Improvisation, welche sie für Visible Dinner aufnahm.

Der erste Sampler ist eine Konzeptarbeit. Als Vorlage diente die Skulpturenarbeit von Leonard Korbus, die eine Sinuswelle zum Ausgang hatte. Alle Künstler:innen übersetzten diese in Ton und somit füllte sich dieses sehr diverse Release.

„Im Ganzen würde ich sagen, dass es eine gewisse Stimmungsnote gibt, welche mich anspricht und welche sicher auch im Verlauf des Hörens erkennbar wird, I don’t know ;)“

Es gibt zu jedem Release tolle Artworks – connectest du die Künstler:innen und Musiker:innen für einen interdisziplinären Prozess oder entsteht beides unabhängig voneinander?

Die Hüllen habe ich extra für Visible Dinner im Kassetenformat anfertigen lassen, weshalb diese fast Alleinstellungsmerkmal sind. Die Artworks entstehen zum Teil aus Bildern, welche ich von den Künstler:innen bekomme. Bei Noémi waren es z. B. Fotos aus Stockholm. Es ist sicher keine Neuheit, dass ein Release ein Zusammenspiel aus Cover, Packung und Klang ist – zumindest in den meisten und in diesen Fällen. Die Umsetzung und Gestaltung kann ich nur schwerlich aus der Hand geben, da ich es liebe die Cover zu gestalten. Dies ist also meine Aufgabe.

Was ist dein Background – bist du selbst Musiker bzw. wie bist du in der Leipziger und internationalen Szene vernetzt?

Ich bezeichne mich selbst als nicht professionellen Musiker. Ich mache an manchen Tagen nichts anderes als Kabel stecken, Synths spielen und die Klarinette anblasen, sehe aber darin keine klassische Profession. Ich habe viel Freude und verfalle schnell den selbstgeschaffenen Tiefen. Als Munzard habe ich schon einiges veröffentlicht – auch bei Visible Dinner und auf anderen Labels.

Was ist weiter geplant – auch Label-Live-Events?

Sicher, ja, die gab es vor Corona und soll es auch wieder geben. Ich kann noch nicht sagen, wie dies in Zukunft aussehen wird. Es gibt Ideen und Entwürfe, jedoch ist nichts fix. Eigentlich sollte es zu jeder Kassette eine Minitour geben, das ist immer noch eine kleine Wunschvorstellung an der ich festhalte. Eines kann ich jedoch gewiss sagen. Die nächsten Releases sind schon aufgenommen und ich freue mich darauf.


Visible Dinner For Invisible People – der Back-Katalog:

KW 19 – Samstag

Der Tag 3 vom Trip-Festival geht länger und wird noch diverser – alternativ gibt es auch Techno und House.

Partyname: Trip-Festival – Day III
Zeit:14.05.2022, 17:00 Uhr
Location:Conne Island
Acts:Catnapp, Waqwaq Kingdom, Taxi Kebab, Don’t DJ, Love-Songs, Carlotta Jacobi, Gwenifer Raymond, Diraque, Valeska

Und hier das große Finale des diesjährigen Trip-Festivals: Am Nachmittag geht es im Island-Garten los, ab 21 Uhr verlagert sich das Geschehen dann nach drinnen. Dort schlagen Taxi Kebab, Catnapp und Waqwaq Kingdom Brücken zwischen verschiedenen Genres und Subkulturen. Später wird es dann technoider mit Carlotta Jacobi.

Wer noch mehr zum Trip-Festival erfahren möchte, schaut gern hierhin – dort gibt es ein Interview mit einem der Veranstalter:innen.


Außerdem heute:

Aequalis x Nebula x PVC – Institut fuer Zukunft, 23:59 Uhr – Techno mit Tinsaye b2b Vanta, Namlitt b2b Murky FM, Kontinum b2b Mehdå, Eulogy b2b Kiara, N.akin, Treuhand b2b Shrœderin, Joy b2b Nvls, Chacha b2b Iza, MѦRї b2b Morrek, Ayumi, Juke Dordan

Saturday Rave – Distillery, 23:30 Uhr – House mit Gerd Janson, Qnete, Dyscotheque, Daniel Stefanik, Ninette, 0 Dimensional

Made 2 Fade – Elipamanoke, 23:59 Uhr – Rave, Electro, Techno mit xxx (Line-up ist eine Überraschung)

Westhafen Klub – Westhafen, 18 Uhr – Tech House mit Schlepp Geist, Rob/nson, Sinah, Norman Hentschel

KW 19 – Freitag

Das Trip-Festival geht am Abend weiter – für die Nacht haben wir dann noch vier weitere Tipps.

Partyname: Trip-Festival – Day II
Zeit:13.05.2022, 20:00 Uhr
Location:UT Connewitz
Acts:Zanias, Ider, Shari Vari, Shikoba

Am zweiten Tag des Trip-Festivals geht es ins UT Connewitz. Zanias ist dort als Headlinerin mit ihrem unterkühlt-harschen Wave-Electro-Pop dabei. Letztes Jahr erschien ihr neues Album „Unearthed“. Vorher werden Ider und Shari Vari aber mit deutlich softeren Indie-Electronic-Pop den Abend einläuten.

Wer noch mehr zum Trip-Festival erfahren möchte, schaut gern hierhin – dort gibt es ein Interview mit einem der Veranstalter:innen.


Außerdem heute:

Veiculo Longo – Neue Welt, 23 Uhr – House mit Monty Luke und Sevensol

Discoteca Cosmica – Mjut, 23:55 Uhr – Wave, Synthpop, Italo Disco, House und mehr mit Benito Bonito, Carmen, Carlo Karacho, Alexander Arpeggio, Herr Dobler, Cara Carpaccio, Rena Volvo, Die Made & Das Dirn, Miriamore, Balearic, Lazar Gun

Sensory – Elipamanoke, 23:55 Uhr – Techno mit Phase Fatale, Liziuz, Hang Aoki, Templeton, Lars Goldammer & Kimya, Kalitos, Scherbert & Naitwa aka Liquid

Music Of Color – Distillery, 23 Uhr – House, Soul, Disco, HipHop mit Ra-Min, Vanaenae, Xubii & Carool, Sinh Tai & Big Honey, Colluvisol, Somali Vendetta, Kansi & Mainádes

KW 19 – Donnerstag

Das fünfte Trip-Festival startet – mit großem Besuch aus Peru.

Partyname: Trip-Festival – Day I
Zeit:12.05.2022, 20:00 Uhr
Location:Institut fuer Zukunft
Acts:Dengue Dengue Dengue, Jacqueline Boom Boom

Endlich ist es wieder soweit: Das Trip-Festival geht in die fünfte Runde – erstmals an drei Tagen und in drei Locations. frohfroh präsentiert die 2022er Ausgabe: Heute gibt es gleich das erste Highlight: Dengue Dengue Dengue aus Peru forschen seit mehreren Jahren sehr spannend mit südamerikanischen und elektronischen Sounds und Rhythmen. Ihr letztes Album „Fiebre“ lief hier auf repeat. Davor spielt Jacqueline Boom Boom viele Songs des aktuellen Albums „Ride Dat Suckah“.

Wer noch mehr zum Trip-Festival erfahren möchte, schaut gern hierhin – dort gibt es ein Interview mit einem der Veranstalter:innen.

KW 18 – Samstag

Vier Dates zur Auswahl`? Hier sind die Tipps für den Samstag.

Partyname: Zeitraum x Mjut
Zeit:07.05.2022, 22:00 Uhr
Location:Mjut
Acts:Max Maruo, Ponga Mi$$i, Thalo Santana, S.presso, Jewelry, Mbius, DJ Uludag, Niclic, Cryptofauna

Elf Stunden – ein guter Zeitraum für sehr verschiedene Sounds. Zum Beispiel mit Acts zwischen Indie und House, Techno und Pop, Trance und Breaks. Das Line-up verspricht genau das.


Außerdem heute:

Drive x Young Shields – Institut fuer Zukunft, 23:59 Uhr – House und Techno mit Neele, Lux, Mor Elian, Anna Malysz & Bawi, Enelram, Rijkaard, Bobbie*, FAQ

Saturday Rave – Distillery, 23:30 Uhr – House und Techno mit Bryan Kessler, Filburt, Nøbrak, Andreas Eckhardt, Stigmatique, Rottnmeier

No No No! / For Bouys and Gerhls and Criminal Queers – Elipamanoke, 23 Uhr – Electro-Pop, Indietronics, House und Techno mit Snax, Claire, Shit Stirrer, Zacker, Novir Gin, Black Nakhur, Frau Zimmer, Salomé, Kaspar Oberon

KW 18 – Freitag

Riotvan feiert heute seine neue Platte und im Eli gibt es eine Soli-Party. Hier die Tipps für den KW 18-Freitag.

Partyname: Riotvan Record Release Party
Zeit:06.05.2022, 23:00 Uhr
Location:Neue Welt
Acts:Sexy Lazer, New Hook, Peter Invasion b2b Panthera Krause

Riotvan hat gerade eine sehr cosmic-trippige neue Platte veröffentlicht – von Sexy Lazer aus Kopenhagen. In unserer New In-Reihe stellen wir sie näher vor. Heute gibt es die Release-Party dazu. Mit einem Wave-House-Pop-Set von New Hook und einem Dream-B2B.


Außerdem heute:

CookedMimikry Kollektiv, 19-22 Uhr – Neue KüFA-Music-Reihe, die jeden ersten Freitag eines Monats stattfindet. Das PVC Kollektiv kocht frischt und lecker mit lokalen Zutaten, dazu legen einige Local Heroes auf. Zum Start sind Hannie Phi, Juke Dordan und ttyfal an den Decks – das Ganze wird auch über Callshop Radio gestreamt. Cornern mit Musik, nice. Besteck und Teller nicht vergessen.

Dance And Donate – Elipamanoke, 23 Uhr – Techno und House + Charity mit Sinamin, Sam Paradise b2b J Nuggetz, Vlad Yaki, Mathias Ache & Mule, Rawley, Oliver Rosemann, STI, Nienein, You & Another, Lars Goldammer

New In – Apr 22

Der April war ein guter Release-Monat in Leipzig. Hier sind sieben hörenswerte EPs, Compilations und Alben – musikalisch so offen, wie lange nicht.

Roberto Auser „Touch Your Fear“ (Lunatic)

Es geht düster los, nicht ganz passend zum Frühlings-Uplift. Aber Lunatic ist zurück. Das Label veröffentlichte kürzlich nach 1,5 Jahren Pause wieder etwas – und gleich ein Album. Roberto Auser aus den Niederlanden nutzt die beiden Seiten für acht ruppig-dunkle Tracks zwischen Classic Electro und Techno. Durch das ganze Album zieht sich eine tief-dystopische Atmosphäre, mit spooky Melodien und runtergepitchten Vocals. „Touch The Fear“ ist also ein sehr ernst gemeinter Titel für dieses dennoch sehr hörenswerte Album.

Für die Die-Hard-Vinyl-Liebhaber:innen gibt es eine Mini-Auflage mit 30 Exemplaren – das ist schon fast wie eine Kunst-Edition.

Mein Hit: „Open Sky“. Why: Weil er in diesem vertonten Nightmare so eine leise Hoffnung ausstrahlt.


Greazus „Phantasia EP“ (Defrostatica)

Für eine ordentliche Konter-Dosis an Euphorie und Happiness sollte die neue Defrostatica-Platte nachgelegt werden. Sie featuret Greazus, ein Duo aus Vancouver, das seit zwei Jahrzehnten an unterschiedlichen Stellen mit elektronischer Musik verbunden ist. Ihre „Phantasia EP“ kumuliert diese Leidenschaft auf höchst energetische Weise. In vier Tracks bündeln Greazus die besten Momente aus UK-Offenheit, Hardcore, Jungle, Electro, Footwork und Rave. Dies entfaltet einen so unbeschwerten Mix aus Old- und Newschool, dass man gar nicht anders, als das Herz zu öffnen.

Mein Hit: „Raverz“. Why: Weil hier so smart UK Hardcore und Footwork verschmelzen.


Sexy Lazer „Mr. Lava Lava“ (Riotvan)

Ebenso unbeschwert, aber slower und trippiger ist das Riotvan-Debüt des Kopenhagener Producers Sexy Lazer. Er lässt sehr präzise, ebenso dicht wie reduziert den Cosmic Disco-Sound aufleben – fast schon esoterisch klingt das. Aber immer auch etwas entrückt und experimentell. Die drei Tracks halten so erstaunlich gut die Balance zwischen Weirdo und Euphoric. Panthera Krause und Axel Boman übertragen zwei Tracks der EP dann noch einmal in andere Sphären – einmal sehr tropical, dann sehr dubby. Sehr runde und interessante EP.

Mein Hit: „Jing Jang“. Why: Weil er so soft beginnt und später sehr kantig wird.


Various Artists „Solidarity“ (Vaya)

Mitte April brachte die Leipziger Crew Vaya eine Soli-Compilation heraus, deren Erlöse an Mission Lifeline und deren Unterstützung für Menschen aus der Ukraine zugute kommen sollen. Fünfzehn Künstler:innen hat Vaya auf die Schnelle zusammenbekommen, wow. Mit dabei viele Bekannte aus Leipzig wie Carlotta Jacobi, Lootbeg, DJ Detox und Lars Goldammer. Darüber hinaus aber auch viele neue Namen. Musikalisch bewegt sich die Compilation weitgehend im House-Bereich – mit sehr unterschiedlichen Nuancen. Nur Mamore stechen mit „Pfeil ins Herz“ und ihrem Wave-Pop heraus. Am Schluss gibt es dann noch zwei deepe Techno-Tracks. No filler!

Mein Hit: „Resistance“. Why: Weil Carlotta Jacobi hier sehr schwebend und pulsierend die Stimmung der Zeit einfängt.


Kepler „RM12016“ (R.A.N.D. Muzik)

Und klar, es gab im letzten April auch eine neue R.A.N.D. Muzik-Platte. Dieses Mal ist Kepler aus Leeds mit vier Tracks dabei. Er taucht tief ein in die Classic-House-Gefilde von Großbritannien. Dezente Rave-Einflüsse, trippige Chord-Flows und trocken-pushende Bassdrums. Alles da, um die Retro-Kids abzuholen – aber eben auch so solide, dass es alles passt.

Mein Hit: „Drifter“. Why: Weil er so dreamy und doch pushend nach vorn drückt.


Meggy x Tilmann Jarmer „Can U Still Dance“ (Old New Records)

Old New Records hatte ich auch schon länger nicht mehr auf dem Schirm. Im April erschienen dort gleich mehrere spezielle Kollaborationen. Zum einen remixten Lutz Hartmann, Tilmann Jarmer und Patrick Föllmer drei Lilabungalow-Songs, was mich nicht so abholte. Jarmers Cover-Version von Fast Eddies 1988 veröffentlichten Klassiker „Can U Still Dance“ – neu eingesungen von Meggy aus Berlin – ist dagegen ganz gut geraten. Wie ein softes Update an die Soul- und House-Sounds von heute. Dazu gibt es noch einen deeperen Remix von Bauarbeiter der Liebe.

Mein Hit: „Can U Still Dance“. Why: Weil Cover irgendwie selten sind im House, oder?


Various Artists „8CHT“ (Institut fuer Zukunft)

Und zum Schluss noch die IfZ-Compilation zum achten Geburtstag. Sie beginnt super dark, hart und hypnotisch mit unterschiedlichen Techno-Facetten und öffnet sich in der zweiten Hälfte für ruhigere und auch avantgardere Sounds. Hier wird es dann auch etwas spannender. Tinkah remixt das FLED-Debüt, das im letzten Dezember erschien, HAL & Perm tänzeln in schwebenden Delsin-Sphären, Irakli pulsiert in einer dunklen Sound-Spirale und Make Boys Cry schließen mit einer Piano-Ambient-Pop-Ballade die Compilation ab.

Übrigens hatten wir neulich eine große Story zum IfZ-Geburtstag.

Mein Hit: „Irakli“. Why: Weil er mit diesem Track perfekt die beiden Welten der Compilation verbindet.

frohfroh präsentiert: TRIP

Das TRIP-Festival kehrt in diesem Jahr wieder aus der Corona-Pause zurück – und zwar vom 12.-14. Mai 2022. Wir haben mit einem der Kurator:innen gesprochen und verlosen Tickets.

Das TRIP-Festival war eines der ersten Hoffnungsschimmer Anfang diesen Jahres – denn es kündigte mitten im Winterblues und in der Omikron-Welle ein pulsierendes und spannendes Live-Event an. In einer Zeit, als niemand so recht daran glauben mochte. Nun ist es demnächst aber soweit und die Vorfreude steigt entsprechend.

Seit 2018 gibt es das Festival, gestartet als 1-Tages-Event in wechselnden Locations hat TRIP von Anfang auf eine große musikalische Vielfalt gesetzt – HipHop neben Post-Rock, House neben Experimental.

Kuratiert wird das Festival von Annihilate, einem Projekt von Niclas Kliebisch, der damit „seine kleine Leidenschaft für alles, was mit Musik und Kultur zu tun hat, auslebt.“ Egal, ob Releases und Bookings für andere Bands, oder das Veranstaltungen von lokalen Konzerten und Clubnächten.

In den letzten Jahren ist das Netzwerk um Annihilate stetig gewachsen – die Kontakte zu Agenturen, Locations und anderen Kulturschaffenden sind mittlerweile so groß, dass das TRIP bereit war für den nächsten Schritt: Erstmals wird es 2022 an drei Tagen und in drei Locations stattfinden. Wie es dazu kam und was uns erwartet, erzählt Niclas im frohfroh-Interview:

Hey Niclas, das TRIP geht dieses Jahr in die fünfte Runde – wer es bisher verpasst hat: Was macht das Festival musikalisch und konzeptionell so besonders? 

Konzeptionell legen wir besonderen Wert auf das Zusammenspiel von der musikalischen Untermalung in Kombination mit der Visualisierung durch Künstler:innen. Beides wird zu jedem Set und zu jeder Location neu gedacht. Die TRIP findet eigentlich immer in einer anderen Location statt. Nach der langen Pause haben wir uns gedacht es auszudehnen und an drei Tagen an drei unterschiedlichen Orten zu machen. Musikalisch ist es für gewöhnlich sehr divers, doch bei der kommenden Edition hat sich ein eher elektronisches Line-up herauskristallisiert, was dann auch im Conne Island in eine Clubnacht mündet.

War das immer ein Traum, mehrere Locations zu bespielen?

Am Anfang wollten wir ein Festival entstehen lassen, das nur einen Tag lang geht, aber dennoch das Potenzial hat, größer zu werden. Nach der Corona-Pause und dem Wachsen des Netzwerkes wollten wir mal schauen, wie weit wir gehen können. Tatsächlich sind dann drei Tage daraus geworden. 

Nach welchen Kriterien sucht ihr die Musiker:innen und Künstler:innen aus?

Wir überlegen uns im Kontext der jeweiligen Location eine Art Dramaturgie und schauen, was musikalisch und visuell passt. Immer auch mit den Gedanken an einen kleinen Trip. Dann ist natürlich die Situation vom Booking abhängig: Im Mai gibt es eine kleine Lücke zwischen Festivals und den starken Tour-Monaten März und April.  Das ist uns aber erst später aufgefallen. Trotzdem ist das Line-up super rund geworden und ein toller Mix aus internationalen, nationalen und lokalen Acts geworden.

Wir waren auch darauf bedacht, gender-ausgeglichen zu buchen, was gar nicht zu schwierig ist, wie so oft behauptet wird. 

Du meintest im Vorfeld auch etwas von einem nachhaltigen Ansatz – was genau bedeutet das?

Der nachhaltige Ansatz liegt bei uns in allen „Produktionsschritten“. Das geht beim Booking los, indem wir den Fokus auf eh schon tourende Bands legen, bei denen keine Flyins nötig sind – die Acts reisen mit dem Zug an. Es reicht dann weiter bis zu den Absprachen mit den jeweiligen Locations, regionales Catering und wenig Plastik im Barbetrieb zu verwenden.

Wichtig bei solchen Ansprüchen ist ein gut funktionierendes Netzwerk, welches kurze Wege und schnelle Absprachen ermöglicht. Außerdem ist eine längere Planung wichtig, denn aus Erfahrung zeigt sich nicht-nachhaltiges Veranstalten vor allem in kurzfristigem Handeln. Wir sind unabhängige Veranstalter:innen, das heißt, wir müssen uns den jeweiligen Locations anpassen und es ist uns daher noch nicht möglich, immer 100-prozentig nachhaltig zu veranstalten.

Hat die corona-bedingte Pause etwas verändert beim Planen und Kuratieren des Festivals?

Ja schon, wie oben erwähnt, gibt es Booking-Lücken im Jahr, genauso wie die fehlende Sicherheit für internationale Acts. Tatsächlich mussten wir auch so kuratieren. Es ist weitgehend corona-konform gebucht, heißt vor allem europäische Acts, bei denen weder sie noch wir bei einer Absage oder einem Tourausfall einen zu großen Schaden haben.

Ein weiteres ist der Boom an Veranstaltungen, der die Angst mit sich bringt, nicht auf die benötigten Gäste zu kommen. Daher muss auch ein gutes bzw. bekanntes Line-up präsentiert werden. Das Ergebnis ist aber für uns dennoch super. Es ist ein wilder Mix aus schon größeren Acts und vielen weniger bekannten Acts, die aber vielen gefallen werden.

Was ist dein persönliches Highlight bei der diesjährigen Ausgabe?

Das Line-up ist meines Erachtens voll rund und passt zu jeder Idee, die wir zu den jeweiligen Tagen hatten. Am Samstag, denke ich, wird Catnapp alles abreisen und die Party fängt an, wenn Taxi Kebab auf die Bühne kommt. Zanias und das UT wird am Tag zwei episch. Ich freue mich eigentlich vor allem auf die Dramaturgie jedes Abends.


TRIP – das Line-up

12. Mai 2022, 20 Uhr – Institut fuer Zukunft
Dengue Dengue Dengue, Jacqueline Boom Boom

13. Mai 2022, 20:30 Uhr – UT Connewitz
Zanias, Ider, Shari Vari, Shikoba – Visuals by Wert Kollektiv

14. Mai 2022, 18 Uhr – Conne Island
Outdoor: Gwenifer Raymond, Diraque, Valeska
Indoor: Catnapp, WaqWaq Kingdom, Taxi Kebab, Don’t DJ, Love-Songs & U. Schütte, Carlotta Jacobi

TICKETS KAUFEN


Wir verlosen …

Yes, wir verlosen jeweils 2 x 2 Tickets für jeden Tag des diesjährigen TRIP-Festivals. Wenn ihr mitmachen wollt, dann schreibt bis zum 9. Mai 2022 eine Mail an dance @ frohfroh.de mit dem Betreff „Wanna TRIP again“. Die Gewinner:innen werden via Mail benachrichtigt. Bitte gebt auch an, welchen Tag ihr gehen wollt.

KW 17 – Samstag

Großer B-Day-Rave heute Nacht und morgen am Sonntag. Dazu einige weitere spannende Tipps.

Partyname: 8ACHT
Zeit:30.04.2022, 23:59 Uhr
Location:Institut fuer Zukunft
Acts:Carlotta Jacobi, Xynia, Mareena, Philippa Pacho, Illousion, ttyfal, Sunju Hargun, Andromache, Barbara Hofmann, Adroit, Magic Mirsch, Egon, Lavamat, Miss Take, Dj Balduin

Da ist sie, die große Geburtstagsparty des IfZ. Acht Jahre feiert der Club, der sich in der Pandemie an einigen Stellen neu aufgestellt hat. In unserem großen Interview erfahrt ihr mehr dazu.

Zum großen B-Day-Rave gibt es harten Techno, pulsierenden Electro, deepen House und einen sonnigen Ausklang im Teergarten.


Außerdem heute:

Why Am I What You Are Telling Me That I Am – Mjut, 23 Uhr – Various Styles mit Abu Gabi, Alice In Flames, Asymetrrical, Azil b2b Pauli, Cleo Snk, Crack Perry, Friedrich Ernst, Lars, Myen, Muscle Cat, Skrunks, Wackelkontakt

Laut & Luise && Feines Tier Showcase – Elipamanoke, 23:59 Uhr – House, Tech House und Downbeat mit Greata, Grizzly, Isabeau Fort, Liesa, Luca Musto, Mayanáay, Mimizan

Saturday Rave x Two Years Of Inferis – Distillery, 23:30 Uhr – House und Dark Techno mit Mila Stern, Mike van Goetze, I:W, Philipp Strobel, Andi, Atalanta, Weh:Mut, Cedric Kuschnick

Westhafen Klub – Westhafen, 20 Uhr – Tech House mit Einmusik, Aio, Nøvae, Markus Knauth

KW 17 – Freitag

Die Waldbrand-Crew ist zurück. Dazu gibt es einen Ostgut-Artist und viel Drum & Bass.

Partyname: Waldbrand and friends
Zeit:29.04.2022, 23:59 Uhr
Location:Elipamanoke
Acts:Azizam, Acima b2b Niclic, Frizzaction, DJ Mellon, DJ Uludag, Mbius b2b Hannie Phi, 503

Die Waldbrand-Crew feiert ihr Comeback aus der Corona-Pause. Mit den Residents und einigen Specials und Gimmicks, heißt es. Welcome back.


Außerdem heute:

Technotropie – Westhafen, 21 Uhr – Techno mit Answer Code Request, CEM und Sledge

Tobassgo – Distillery, 22 Uhr – Drum & Bass mit Jon Void, Bootleg, Blackshark, Judokay, Nukem, Jonny Kage, Maurizzle, Trone b2b No Mercy