Panthera Krause „Yorikke EP“ (Riotvan)

Mit etwas Verspätung kommt sie in diesen Tagen offiziell heraus – die erste komplette Panthera Krause-EP. Auch für Riotvan ist es eine Premiere.

Dass Robert – Panthera – Krause, sonst eher von Marbert Rocel bekannt, auch solo arbeitet, war im letzten Jahr bei O’RS zu hören. Da debütierte er mit seinem Track „Cassandra“. Riotvan legt drei weitere nach. Mit ähnlicher Leichtigkeit eingefärbt wie schon die letzte Riotvan-EP von Good Guy Mikesh & Filburt.

Panthera Krause nimmt viel von seinem Marbert Rocel-Background auch solo mit rein, aber mehr für den Dancefloor gestreckt. Die Soulwärme und deepe Musikalität bleiben erhalten. Auch die entspannte Haltung. Heimlicher Hit ist „Summer Breeze“, trotz des Saxofons. Aber das Zusammenspiel aus dem layerhaften Piano-Chord und der extrawarmen Bassdrum bringt eine Menge angenehme Melancholie hervor. Besonders bleiben die jazzigen Breaks hängen, herrlich zerfasert.

Mit „Smmr Brz“ gibt es ein reines Piano-Da-Capo als Ergänzung. Good Guy Mikesh pusht in seinen Mix des Tracks all sein Pop-Appeal rein, mit eigenen Vocals und weitaus offensiveren Ansatz. Lake People ist ebenfalls als Remixer mit dabei, unter seinem Alias Llewellyn geht er behutsam an „Fews“ heran, indem er dem Original die Disco-Kanten nimmt.

Eine Boutique-Liebhaber-Platte im besten Sinne. Mit einem von Panthera Krause selbst gestalteten Cover.

Riotvan Website
Panthera Krause
Mehr zu Riotvan bei frohfroh

Meier & Erdmann „Toxic Scythe“ (Alphacute / Moniker Eggplant)

Oh, mir war gar nicht so bewusst, dass bei der 7″-Serie Alphacute der Label-Split-Charakter so wichtig ist. Die neue Platte entstand dieses Mal zusammen mit dem Berliner DIY-Label Moniker Eggplant.

Giftgrün ist sie, wie immer bei Alphacute sieben Zoll groß und wie bei der letzten Platte auch wieder mit einem Cover von Iska Kaek umhüllt. Berlin und Leipzig sind auch die Städte aus denen Meier & Erdmann kommen. Beide eher aus einem Rock-, Jazz- und Pop-Background. Irgendwann mochten sie aber lieber mit elektronischen Geräten jammen und ab und an auch mal ein echtes Instrument mit einspielen.

Genau diesen Clash hört man dem zweiteiligen „Toxic Scythe“ an. Geschredderte Jazz-Orgeln, Funk im Acid-Pelz, analoge Stolpersteine und zwischendrin tatsächlich ein Britney Spears-Sample. Darf bestimmt keiner wissen. Vielleicht ist sie es auch nicht, klingt aber so. Insgesamt also eine verstörend-faszinierende Symbiose von zwei sich sonst eher skeptisch beäugenden Soundwelten.

Die Verbindung beider Labels kam übrigens schon im letzten Herbst zum Vorschein, wenn auch nicht hier. Aber bei der Compilation „Mashed Eggplants“ waren auch Stücke von Jakin Boaz und LXC enthalten.

Moniker Eggplant Website
Alphacute Website
Mehr zu Alphacut Records bei frohfroh

Soundforschungen in Lindenau

Blackred ist längst nicht allein mit seiner Liebe zum sphärischen, futuristisch anmutenden Electro-Sound hier in der Stadt. Seit letztem Sommer ist Yuyay auf ähnlichem Kurs unterwegs.

Mythen sind das große Ding im weiten Feld des Electro. Kryptische Zeichen und Theorien, retro-futuristische Reisen, unbekannte Künstler mit verschlungenen Label-Strukturen. Yuyay Records macht mit bei der Mythenbildung – aber nicht im Irgendwo, sondern in Lindenau. Im August veröffentlichte das Label erstmals eine EP via Bandcamp. Im Oktober die zweite, soeben die Dritte.

Scheinbar immer von anderen Künstlern, Investigators bei Yuyay genannt – Rey Y. Pastor, Gottfried Y. Leibniz, Sophus Y. Lie. Ohne das Label-Y. allesamt große Mathematiker aus vergangenen Jahrhunderten. Yuyay ist nun eine musikalische Verneigung von Yskay’ntikuna – wörtlich: zwei Sonnen –, „einem sagenumwobenen, ausgestorbenen Stamm von vorzeitlichen Wissenschaftlern und Mathematikern, deren Erforschung durch die Musik von Yuyay vorangetrieben und interpretiert wird“. So ist es dem Label-Betreiber zu entlocken.

Ein obskures Gesamtwerk also mit ehemaligen, sonnenanbetenden Superwissenschaftlichern, bei dem auch die Grafik passend reinspielt. Nicht nur, indem die Cover wie Vinyl-Etiketten aussehen. Musikalisch gleiten die drei bisherigen EPs auf analog klingenden Pfaden, entlang von Detroit Electro, Ambient, Electronica und House. Alles im Abtauchmodus mit verspielter und mäandernder Musikalität und in irgendwie entrückter Weise.

Eine wohltuende Überraschung im Bandcamp-Dschungel, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob die Mythen-Dosierung nicht doch zu stark ausfällt, um sich darin fallen lassen zu können. Vielleicht fehlt mir aber auch der mathematische Kick im Kopf.

Yuyay Records Website

Sable Sheep „Keep It Rough“ (Moon Harbour Recordings)

Eine rasante Release-Taktung legt Moon Harbour mit seinem Digital-Ableger vor. Zwei Wochen nach Philip Bader kommt die nächste EP.

Sable Sheep – schwarzes Schaf, nee, ein schwarzes Schaf ist er nicht. Jüngster Teil des Moon Harbour-Booking-Rosters dafür. Nach drei EPs auf Be As One kamen jetzt vier Tracks eben auf Moon Harbour heraus. Und was sofort auffällt sind der füllig-basslastige Sound und die für Moon Harbour ungewohnt deutlichen Rave-Schwingungen.

Zwei doch sehr eindringliche Stücke hat Sable Sheep parat. „Keep It Rough“ mit seinem filigranen Piano-Interlude in der Mitte und den schiebenden Rave-Chords zum Schluss hin. So klar gebaut, aber durch die wunderbar rollende Bassline irgendwie deep geerdet. Bei „All The Devils Are Here“ ist die Floor-Ansage noch unmissverständlicher, aber auch etwas düsterer.

Unglaublich, wie Sable Sheep einerseits die Bässe hier hochpumpt, andererseits aber die Bodenhaftung behält. Nur einmal hakt es: Der leiernde Chord bei „Myrrh And Blood“ klingt doch sehr nach versteckter Euro-Dance-Kraftmeierei der Neunziger.

Und es gibt eine aktuelle Ausgabe des Moon Harbour-Radios mit Sable Sheep. Hier entlang.

Moon Harbour Website
Sable Sheep Facebook
Mehr zu Moon Harbour bei frohfroh

Leibniz „s/t“ (Fairplay Records)

Mod.Civil sind Fans, wir sind auch nicht weit davon weg nach dem Hören seiner wahrscheinlich ersten EP.

Mit Weißwurst und Brezel sitzt er auf der Alm, der Sonne entgegen blinzelnd – auf diesem einen Pressefoto. Leibniz ist 22, kommt aus Dillingen an der Donau, lebt nun in Leipzig und sein Soundcloud-Profil ist gut gefüllt mit ungeschliffener, analoger House-Schwelgerei. Anfang Februar formte sich daraus eine erste selbstbetitelte EP auf dem Berliner Label Fairplay Records, einem „super independent music label, strictly focussing on debut releases of yet undiscovered artists“.

Drei Tracks sind darauf, bei denen es wenig wundert, das Mod.Civil sie mögen. Denn die Ansätze sind ähnlich in ihrem flirrenden, melancholisch schwingenden Drive. Die HiHats rasseln, die Bassdrums kommen extra trocken. „Monatskarte“ dreht eine eigene Runde in ruhigere Gewässer mit tollen Field Recordings im Ausspann – „du bist so dumm“. Eine echte Perle für die Kopfhörer.

Und der Rest sind Perlen für den Floor. Eine Klavierausbildung liegt hinter Leibniz, das erklärt durchaus die hohe Musikalität seiner Tracks. Und Leibniz scheint gut vernetzt – Review bei Resident Advisor, MP3-Feature bei XLR8R, einige Radio-Airplays. Also: erster Anwärter auf den Leipzig-Newcomer des Jahres.

Fairplay Records Website
Leibniz Facebook

Modern unterwegs

Modern Trips mit einer Kassette? Klar, meint das gleichnamige Label, das sich nicht nur auf Musik beschränken mag.

Vor wenigen Tagen erst habe ich Modern Trips entdeckt. Weil ein Link zu eben jener Kassette mit zwei Mixen von Rekorder aus dem Blackred-Umfeld und Subkutan & T.I.N. von der Party-Reihe Vertigo auch meine Aufmerksamkeitsbahnen kreuzte. Die Website dahinter macht aber schnell deutlich, dass sich Modern Trips auf verschiedenen Wegen ausdrücken wird.

Vor dem Tape entstanden Shirts und Pullover mit Siebdruck-Motiven. Alles in Schwarz-Weiß und illustrativ und handgemacht. Verschlungene Gesichter, Würmer, bald auch ein Soldat – der Assoziationsraum ist weit geöffnet und für jeden selbst auszufüllen. So wünschen es sich die Macher dahinter. Gerade bei den Textilien ginge es eher ums Thematisieren als Positionieren. Mit den folgenden Motiven dürfte diese Linie auch noch klarer werden.

Bei den Mixen geht es dagegen um das Ausloten von Kontrasten. Verschiedene Sounds von ausgewählten DJs auf einer Kassette. Und in diesem zweiseitigen Zusammenhang sollen sich bestenfalls auch die – wenn auch im ersten Moment wenig offensichtlichen – gemeinsamen Schnittstellen offenbaren können. Scheu vor Grindcore und Techno auf einem Tape haben die Modern Trips-Betreiber jedenfalls nicht. Sofern es vom Sound her passt.

Die Tape-Reihe wird auf jeden Fall fortgesetzt. Andere Ideen kreisen auch in den Köpfen, sind aber noch nicht spruchreif. Ein guter Anlass, den eigenen Kassettenrekorder wieder zu entstauben, um dem DJ-Mix einmal anders zu begegnen als es im täglichen Podcast-Update-Overkill mittlerweile passiert.

Modern Trips Shop
Modern Trips Facebook

The Micronaut „Bootsmann auf der Scholle“ (3000 Grad)

Bootsmann Micronaut ist wieder einmal raus aufs Meer. Mit auf der Scholle sind auch Lake People und Map.ache.

Ein Jahr ist es her, dass Micronauts erstes Album „Friedfisch“ herauskam. Und schon da zog sich der maritime Charme seiner mecklenburgischen Heimat wie ein roter Faden durch die Titel seiner Tracks. Bei „Bootsmann auf der Scholle“ bricht es etwas auf. Denn „What Else“ ist kein Fisch. Dafür trägt das Stück einen erstaunlich gerade gezogenen Pop-Appeal in sich.

Vertiefte sich „Friedfisch“ in überraschenden und teilweise überladenen Wendungen zwischen Electronica und House, geht dieser neue Track schnurstracks auf den Dance-Pop-Floor. Da wo auch Hot Chip spielen. Inklusive Filter-Vocals, schlanken Piano-Chords und warmfelliger Bassline. Haarscharf am Kitsch entlang, aber doch irgendwie auch packend. Mollono.Bass pumpt alles ein wenig auf und erhöht die Sanftmut gleich mit.

Die B-Seite widmet sich schließlich noch einmal „Friedfisch“. Lake People und Map.ache remixen zwei Tracks davon. Beide nehmen die rhythmischen Kanten heraus und vereinnahmen „Mairenke“ und „Rotfeder“ mit ihren eigenen Handschriften. Schwebend und flirrend, schöne House-Momente.

Übrigens auch checken: Micronauts Stadtteil-DJ-Mixe. Nach Schleußig und Lindenau hat kürzlich auch Connewitz seinen Mix bekommen.

Micronaut Website
Mehr zu Micronaut bei frohfroh

Boddika & Joy Orbison / Kassem Mosse „Think & Change Album Sampler 1“ (Nonplus Records)

Nonplus scheint in diesem Frühjahr eine größere Reihe mit Boxset und einzelnen Split-EPs rauszubringen. Kassem Mosse ist auch dabei.

Neben Workshop und Mikrodisko ist das Londoner Label Nonplus ja quasi die dritte Konstante in Kassem Mosses bisheriger Diskografie. Bei der „Think & Change“-Reihe ist er gleich zu Beginn mit dabei. Mit einem strauchelnden und sägenden House-Track namens „Broken Patterns“.

Dicht gestrickt klingt er, obwohl er mit nur wenigen, verhallten Sound-Schichten auskommt. Und wieder toll, wie sich aus der eigentlichen Kühle ein kleiner sehnsüchtiger Schimmer herausschält.

Auf der anderen Seite ist übrigens ein gemeinsames Boddika & Joy Orbison-Stück. In bester Gesellschaft also und mit Namensremix von Kassem Mosse auf dem Cover. Im März soll noch ein 5-Vinyl-Box-Set herauskommen.

Nonplus Records Facebook
Kassem Mosse Website
Mehr zu Kassem Mosse bei frohfroh

Die Goldene Yvonne 2012

Verspätet, aber nun doch online: Die Goldene Yvonne, der gemeinsame Leserpoll von It’s Yours und frohfroh. 16 Fragen sind es dieses Mal und ein etwas anderer Ablauf.

Okay, es ist Anfang Februar, wen interessiert noch 2012? Uns, und wir bleiben bestimmt nicht die einzigen. Also sind wir natürlich super gespannt, was euch 2012 am besten gefallen hat. Bei der Abstimmung gehen wir dieses Jahr neue Wege, zweigeteilt – erst offen, dann später konzentriert auf die gewählten 10 Favoriten einer Kategorie. Ihr nominiert eure Helden erst, und entscheidet dann, wer der Oberheld wird.

Die Details findet ihr auch noch einmal auf der Poll-Seite selbst. Am 2. März werden die Ergebnisse dann wieder live von Donis im Ilses Erika präsentiert. Nicht früher! Infos zum Line-up folgen noch.

++++

Einen großen Dank an die Verlosungspartner. Folgendes haben wir für alle Teilnehmer zusammengestellt:

1 x Johann S. Disco Shirt von Moon Harbour (Unisex in der gewählten Größe)

2 x Gutschein für Cotton Box in der Kochstraße, jeweils im Wert von EUR 25,-

1 x Ortloff-Labelpaket (John Barera, Deko Deko, QY)

2 x 1 Kinokarte für die Kino-Aufführung von „20 Jahre Distillery“ (Termin noch tba)

1 x Siebdruckplakat von Iska Kaek zum „Ulfo“-Album von Map.ache (aus der ersten auf 30 Stück limitierten Edition)(gesponsert von Kann Records)

3 x frohfroh-Beutel

2 x It’s Yours-Shirts

++++

Um noch einmal einen groben Überblick zu geben, was 2012 alles veröffentlicht wurde, gibt es hier die bei frohfroh vorgestellten Alben und EPs zusammengestellt und entsprechend verlinkt. Damit nicht doch noch eine Perle untergeht.

ALBEN & COMPILATIONS

Micronaut „Friedfisch“ (Acker Records)
Pentatones „The Devil’s Hand“ (Lebensfreude Records)
Here Is Why „HRSY“ (Riotvan)
Marbert Rocel „Small Hours“ (Compost)
Webermichelson „Album“ (No Label)
Various Artists „Jahtarian Dubbers Vol. 3“ (Jahtari)
Various Artists „Closed Expansion“ (Resistant Mindz / Cascade Records)
Various Artists „Moon Harbour Inhouse Vol. 4“ (Moon Harbour Recordings)
Daniel Stefanik „Confidence“ (Cocoon Recordings)
Praezisa Rapid 3000 „314159265“ (Noble)
Brockdorff Klang Labor „Die Fälschung der Welt“ (ZickZack)
Various Artists „SVS Sampler“ (Mayolove Music)
Various Artists „Tetsampler 2012“ (Tetmusik)
Klinke Auf Cinch „Highs & Hills“ (Analogsoul)
Map.ache „Ulfo“ (Kann Records)

EPs

Ron Deacon „Flying High“ (Team Records)
Deephope „A Day In Japan“ (FM Musik)
Jakob Altmann „KL007437“ (Statik Entertainment)
Jakob Altmann „The Depth Of Ceres“ (Instabil)

PorkFour „v/oct“ (Ortloff)
Various Artists „Soundprescription“ (Instabil)
Various Artists „File Under Dub #4“ (Instabil)

Dan Drastic „Noodle Stories“ (Moon Harbour Recordings)
Here Is Why „Waiting For The Sun“ (Riotvan)
Various Artists „Various Two“ (Rose Records)
Daniel Stefanik „Dambala Experience #2“
Udo Blitz „Salamitaktik“ (Oh! Yeah!)
Arado & Marco Faraone „Goodfellas“ (Moon Harbour Digital)
Wintermute „Out Of Scale“ (Katakis Recordings)
Juno6 „Pablo/Psycho Girl“ (Stretchcat)
Juno6 „Devils From Darkonia“ (Broque)

Connwax 01 (Connwax)
MM/KM „s/t“ (The Trilogy Tapes)
Me And Oceans „The Pond“ (Analogsoul)
Helly Larson & Deep Spelle „Trapped In Love EP“ (FM Musik)
Felipe L „Too Sexy Music“ (FM Musik)

John Barera „Mile End“ (Ortloff)
Hartmut Kiss „Flaming Passion“ (Definition Records)
ONNO „Paragroove EP“ (Moon Harbour Recordings)
Sven Tasnadi & Juno6 „Mulm“ (Oh! Yaeah!)

Lake People „On EP“ (URSL Records)
Various Artists „1700“ (O’RS)
Various Artists „Zugpferd EP“ (Esoulate)

Mix Mup „Drive-by“ (Mikrodisko Recordings)
Luna City Express „The Next Level“ (Moon Harbour Recordings)
Various Artists „Warehouse Vol. 2“ (Cargo Edition)

Wright & Bastard „Augmented Mind“ (Digitalgewitter)
Neonlight & Mefjus „Puppet Master/Hot Glue“ (Eat Brain)

Wuttig & Reuter „Broken Up“ (Tiefenherz 50)
Metasound & Lucius14 „Devoted“ (Break The Surface)

Here Is Why „HRSY Perspectives“ (Riotvan)

Martin Hayes „Stretchin’“ (Lazare Hoche)
Sven Tasnadi „Motore Grande EP“ (Cargo Edition)
Nil By Mouth „Broken Bones “ (Moon Harbour Recordings)

Morphy, Untouchables & Flatliners „Tread This Land/Raw Fi Dub“ (457)
Krink „Everyone“ (Deep Beep Records)
Bigalke & Sunset „The Green Nylon Bag Remix EP“ (Esoulate Music)
Sven Tasnadi „Raw Wedding/Just For Freaks“ (Katermukke)
Good Guy Mikesh & Filburt „No Other“ (Riotvan)
J.M.F. „Philipp Dolphia“ (Permanent Vacation)
Christian Fischer „Tactical Protection“ (Definition Records)
Various Artists „Paddeltour EP“ (Esoulate Music)
Ekkohaus „On The Road EP“ (Cargo Edition)
Various Artists „Various Three“ (Rose Records)
Mittagskind „Eulenfeder“ (Kleinstadtfeeling)
Pentatones „Determiner EP“ (Freude am Tanzen)
Marbert Rocel „Small Hours Remixes“ (Compost Black Label)

Momo „One Of These Mornings“ (Rivulet Records)
Various Artists „Nachti Zwölf Zoll“ (Nachtdigital)
Neonlight, sH1, Wintermute „Perpetuum Mobile“ (Bad Taste Recordings)
Neonlight & Aeph „Reminiscence/Space Truckers“ (Bad Taste Recordings)

Various Artists „Remixes Part One“ (Oh! Yeah!)
Diamond Eye „45 Remixes“ (Modern Urban Jazz)
Sevensol & Bender „How Not To Lose Things“ (Kann Records)
Various Artists „Stiff Little Spinners Vol. 2“ (Audiolith)
Zohki & Roozlee „One Way Out EP“ (Moon Harbour Recordings)
RDF „Code EP“ (RDF Music)
Various Artists „O’RS 1800“ (O’RS/Break The Surface)

Flowtec „Mental Therapy“ (Resistant Mindz)
Lake Powel „Bright Eyes, Dirty Hair“ (Fenou)
Petula/The Micronaut „Dia02“ (Dia Records)
Various Artists „Subscribe For All EP“ (Submit Records)
Various Artists „BR01“ (Blackred)
Deko Deko „Make Death Listen“ (Ortloff)
Marko Fürstenberg „Gesamtlaufzeit Reissue“ (Rotary Cocktail Recordings)
Markus Masuhr „Relative Septh/Falling Down“ (Pragmat)
R:eboerk Traxx „Out Of Her Depth“ (Tiefenherz 50)
Mr. Williamz „Dancehall Hobby“ (Jahtari)
Kenny Knots, Speng Bond, Part2Style „Tann Up Solid“ (Jahtari)

Sinistarr & Sub „Drama Dub / Instantaneous“ (Alphacut Records)
Imugem Orihasam „The Nippon Express Record 1“ (Statik Entertainment)
Guido Schneider & Florian Schirmacher „Places EP“ (Moon Harbour Recordings)
Philipp Matalla „Space Line“ (Internasjonal Spesial)
Ron Deacon „Songs About Love“ (Oh! Yeah!)
Ron Deacon „In Temptation“ (Farside Recordings)

Chris Manura „Cube EP“ (Dirtydrivesounds)
Tonsystem Klangkunst „High Five EP“ (Esoulate Music)
Bay B Kane „4Saken / Chills“ (Junglelivity)
Krink „Darkness EP“ (FormResonance)
Fit feat. Kassem Mosse „Enter The Fog“ (FXHE)
XDB/Kassem Mosse „Ekatem/Omrish“ (Diamonds and Pearls Music)

Imugem Orihasam „Otaru Chords“ (Instabil)
Flatliners, Mr Foul & Untouchables „Jah Victory/War Of Kings“ (457)
Dubmonger & The Untouchables „Kangaroo Dub/Hungry Belly“ (Alphacut Records)

Simon12345 & The Lazer Twins „If I Stay Here, I’ll Be Alone“ (Doumen)
Lake People „Point EP“ (Krakatau Records)
M.ono „Easydance“ (Rose Records)
Kassem Mosse / Diana Policapro „Staat Aus Glas“ (Sounds Of The Universe)
Marco Marset „Touch The Bell“ (Avida Music)
Sené Ceanes & Sebastian Weiske „Cold Feet EP“ (Spielgold)
Miruga „The Nippon Express Record 2“ (Statik Entertainment)
Stanley Schmidt „Won`t You Listen To Me“ (Rivulet Records)
Marco Marset „Flamingo Bar“ (Esoulate Music)
Steve Lawler „Silk Roads / Hoffman’s Potion“ (Moon Harbour Digital)
Appa Glas „Sunrise Collective“ (Shelving Music)

Neonlight „Byte Bites Bit“ (Lifted Music)
Shamir & Nyse „Urban Taoist“ (Resistant Mindz)

Viel Spaß beim Resümieren!

Philip Bader „Shades Of White EP“ (Moon Harbour Recordings)

Neues von Moon Harbour, und ein Link nach Berlin. Philip Bader widmet sich den Abstufungen von Weiß.

Was damit wohl gemeint ist? Die vornehme Blässe des TechHouse vielleicht? Aber gut, der häufige Moon Harbour-Missklang hier langweilt mich ja selbst schon. Mittlerweile ist der reduzierte House-Sound so fest eingebrannt, dass die erste Deep House-Zeit von Moon Harbour eigentlich nur als kurzer Einstand angesehen werden kann. Auch Philip Baders EP steht ganz klar für den aktuellen Label-Sound. Funk in Skizzen, Soul in Samples und dazwischen die perkussive Hypnose, ohne Anfang, ohne Ende.

Schaut man auf Baders Diskografie, so fallen die vielen Kollaborationen auf. Fast die Hälfte der bisherigen EPs entstanden gemeinsam mit anderen Producern. Auf der „Shades Of White EP“ gibt es auch eine Zusammenarbeit – mit Re.You. „Super Bell“ lebt maßgeblich durch seinen etwas naiv hämmernden Glockensound, der immer dann tolle Momente hat, wenn ein anderer Glocken-Delay dagegen hält.

Matthias Tanzmann lässt die „Super Bell“ quasi komplett draußen und bindet – wahrscheinlich – eine Klarinette ein. Nur angeteast, aber eine andere, leicht dunklere Farbe einbauend.

Bei „Rabbit Noise“ und „Way To Mexico“ ist Philip Bader schließlich auch solo zu hören. Verspielter und zackiger klingt er da, aber auch ein wenig zu umherschweifend mit seinen aufgereihten Ideen. Gerade „Rabbit Noise“ hat anfangs gute Passagen, die dann aber durch Neue ersetzt werden.

Wer mehr zu Philip Bader erfahren mag: es gibt auch eine Moon Harbour-Radio-Ausgabe mit ihm.

Moon Harbour Website
Philip Bader Facebook
Mehr zu Moon Harbour bei frohfroh

Lake People „Step Over, Trace Into Part 1“ (Connaisseur Recordings)

Oha, nächstes Level für Lake People. Nach seiner fulminanten EP auf Krakatau Records im letzten Herbst kommt jetzt der Sprung zu Connaisseur Recordings.

Gerade mal fünf Jahre dabei und schon fast 60 Veröffentlichungen – das Offenbacher Label ist äußerst ambitioniert beim Verbreiten seiner warm perlenden House-Stücke. Hier passt Lake People natürlich gut hin. Interessant was das Label selbst schreibt. Denn die Entdeckung von Lake People erinnert die Betreiber an den Moment als die erste EP von Kollektiv Turmstraße bei ihnen erschien.

Ein ähnliches, überschaubares, aber merkliches Hype-Level, das durch eine vorhergegangene Platte erzeugt wurde – eben die auf Krakatau – auf das Connaisseur nachlegt. Von einem ähnlichen Potential wie bei den Mecklenburgern ist die Rede. Und die bespielen mittlerweile locker größere Clubs. „Part 1“ im EP-Namen deutet auch darauf hin, dass hier etwas weiter ein gemeinsamer Weg geplant wurde.

Auf „Step Over, Trace Into“ behält Lake People die emotionale Linie bei, die bei vielen seiner bisherigen Stücke so eindringlich ist. „Trace Ae“ mit seinem Gitarrensample und den Chords vielleicht eine Spur glatt gezogener als sonst, „Changeover“ ist wieder dissonanter mit wegslidenden Sounds, Piano, rasselnden Hi-Hats und es wagt sich sogar an ein Theremin. Im ersten Moment ungewohnt schrill zwischen all der Wärme. Aber es bleibt dann doch im Hintergrund.

Ghostek aus Russland bekommt „Changeover“ außerdem für zwei Remixe. Und er macht diesen Job unglaublich gut. Einmal sehr rough und technoid entschlackt. Auf die beste Weise trocken. Dann gemäßigter und breakiger irgendwo zwischen Dubstep und Electronica. Das Piano hält in beiden Fällen alles zusammen. Kommt gar nicht so oft vor, dass einen die Remixe genauso weghauen.

Das Artwork kommt übrigens auch aus Leipzig – wieder von Iska Kaek.

Connaisseur Recordings Website
Lake People Facebook
Mehr zu Lake People bei frohfroh

Various Artists „Kann RSD II“ (Kann Records)

Vor zwei Jahren war Kann Records mit einer limitierten Platte beim Berliner Record Store Day dabei. In der Hauptstadt gibt es den Tag nicht mehr – Kann macht trotzdem weiter mit der Serie.

Immerhin haben sie ja ihren eigenen Laden. Quasi die letzte Bastian für elektronische Musik auf Vinyl in Leipzig. Insofern „sei hier jeder Tag ein Record Store Day“, so Alex. War es bei der ersten Platte noch ein Re-Issue eines älteren Sevensol & Bender-Tracks, so hebt die „RSD II“ mit drei komplett neuen Stücken den Ansatz noch einmal.

Wieder nur auf Vinyl, ohne dem Vinyl-Dogma nachhängen zu wollen. Und zugleich ist es eine Hommage an die 15 Jahre, die der Kann-Store-Vorgänger Freezone Records in Leipzig geöffnet war. Die A-Seite ist ihm gewidmet, auf der B dann Kann. Aber insgesamt ist es vom Sound her durch und durch eine Kann-Platte. Verschlungen und hochmusikalisch, in Wehmut eingehüllt und leicht angeraut.

Mit Lake People und Map.ache kommt zweimal die große Leipziger Deepness hervor, wie sie gerade fast prototypisch nach außen strahlt. „Whenever“ wirkt dabei wie ein Déjà-vu an „Ulfo“, das noch gar nicht lang zurückliegt, aber schon jetzt wie ein Meilenstein nachhallt. „If“ ist etwas aufgeräumter und nächtlicher.

Am überraschendsten aber Julian Neumann. Gerade als Entdeckung an sich. Bei Soundcloud sind weitere Tracks des Berliners zu hören, die seine durchaus schroffe House-Art noch weiter aufzeigen. „Unbearable“ klingt angenehm roh und kommt aber kurioserweise mit einem hochgepitchten Vocal-Sample rum, das man sonst eher aus Großbritannien erwarten würde. Toller Track, toller Typ. Und klar, tolle Platte.

Kann Records Website
Mehr zu Kann Records bei frohfroh