Mit etwas Verspätung kommt sie in diesen Tagen offiziell heraus – die erste komplette Panthera Krause-EP. Auch für Riotvan ist es eine Premiere.
Dass Robert – Panthera – Krause, sonst eher von Marbert Rocel bekannt, auch solo arbeitet, war im letzten Jahr bei O’RS zu hören. Da debütierte er mit seinem Track „Cassandra“. Riotvan legt drei weitere nach. Mit ähnlicher Leichtigkeit eingefärbt wie schon die letzte Riotvan-EP von Good Guy Mikesh & Filburt.
Panthera Krause nimmt viel von seinem Marbert Rocel-Background auch solo mit rein, aber mehr für den Dancefloor gestreckt. Die Soulwärme und deepe Musikalität bleiben erhalten. Auch die entspannte Haltung. Heimlicher Hit ist „Summer Breeze“, trotz des Saxofons. Aber das Zusammenspiel aus dem layerhaften Piano-Chord und der extrawarmen Bassdrum bringt eine Menge angenehme Melancholie hervor. Besonders bleiben die jazzigen Breaks hängen, herrlich zerfasert.
Mit „Smmr Brz“ gibt es ein reines Piano-Da-Capo als Ergänzung. Good Guy Mikesh pusht in seinen Mix des Tracks all sein Pop-Appeal rein, mit eigenen Vocals und weitaus offensiveren Ansatz. Lake People ist ebenfalls als Remixer mit dabei, unter seinem Alias Llewellyn geht er behutsam an „Fews“ heran, indem er dem Original die Disco-Kanten nimmt.
Eine Boutique-Liebhaber-Platte im besten Sinne. Mit einem von Panthera Krause selbst gestalteten Cover.
Drei Tracks sind darauf, bei denen es wenig wundert, das Mod.Civil sie mögen. Denn die Ansätze sind ähnlich in ihrem flirrenden, melancholisch schwingenden Drive. Die HiHats rasseln, die Bassdrums kommen extra trocken. „Monatskarte“ dreht eine eigene Runde in ruhigere Gewässer mit tollen Field Recordings im Ausspann – „du bist so dumm“. Eine echte Perle für die Kopfhörer.
Bei den Mixen geht es dagegen um das Ausloten von Kontrasten. Verschiedene Sounds von ausgewählten DJs auf einer Kassette. Und in diesem zweiseitigen Zusammenhang sollen sich bestenfalls auch die – wenn auch im ersten Moment wenig offensichtlichen – gemeinsamen Schnittstellen offenbaren können. Scheu vor Grindcore und Techno auf einem Tape haben die Modern Trips-Betreiber jedenfalls nicht. Sofern es vom Sound her passt.
