Kulturlounge – ein Projektraum seit über 18 Jahren

Die Kulturlounge hat sich als kleine Club-Institution ihren ganz eigenen Platz in der Leipziger Elektronik-Szene aufgebaut. Wer dahinter steckt und warum sich die Kulturlounge nicht als Club im klassischen Sinn sieht, lest ihr in unserem Club-Porträt.

So zentral und doch so versteckt liegt das Gelände der Kulturlounge an der Ecke Gerichtsweg und Dresdner Straße. Seit 2011 ist sie dort zu Hause. Über einen Parkplatz gelangt man zu einem Innenhof, der mir Biergarten- und gleichzeitig Clubaußenbereichsgefühle gibt. Ich erinnere mich zurück an den einen oder anderen Abend, an dem ich diesen Außenbereich schon trubelig gefüllt gesehen habe.

Von Steffi, Pierre, Basti und Christian werde ich herzlich in Empfang genommen. Es ist warm genug, sodass wir für das Gespräch draußen sitzen bleiben können. Die vier stellen sich mir vor und schnell wird klar, dass ihnen die Kulturlounge eine richtige Herzensangelegenheit ist. Das Ganze stemmen sie nicht allein zu viert, sondern es hängt noch ein ganzer Freund:innenkreis dran.

Seit Beginn an dabei ist der Kulturlounge-Papa Pierre, der auch Vorstandsvorsitzender ist und sich scherzhaft als “Hausmeister“ bezeichnet. Mit ihm ging die Idee einen Projektraum zu schaffen aus, welcher seit 2005 unter dem Namen der Kulturlounge als Verein agiert. Die Kulturlounge, so beschreibt Pierre, versteht sich als Projektraum für Kulturschaffende und nicht als Club. Hier finden nicht nur Partys oder Konzerte statt, sondern auch andere Projekte wie z. B. die Kooperation mit den Leipziger Art Days.

Veranstaltungskonzepte und die Unzertrennlichkeit zu „INAR“

Der Fokus der Kulturlounge liegt trotz dessen, dass sie kein Club ist, auf elektronischen Musikveranstaltungen – sonst hätte es frohfroh auch nicht in den Fingern gejuckt, uns den Laden nach all den Jahren mal genauer anzuschauen. Dabei verteilen sich die Veranstaltungen auf 70 Prozent elektronische Musik, ca. 20 Prozent Konzerte und ca. 10 Prozent andere Veranstaltungsformate.

Über die mehr als 18 Jahre hat es schon unterschiedlich ste Veranstaltungsreihen gegeben. So schwelgen alle vier in guter Erinnerung an eine Donnerstagspartyreihe, die bis vor Corona regelmäßig stattgefunden hat. Sie stellen aber auch fest, dass es schön ist, dass Sie den Donnerstag als Crewabend zurückgewonnen haben und so Zeit finden Wochenendveranstaltungen zu planen.

Die Zeiten haben sich eben ein bisschen verändert: „Am Anfang waren wir eher so 25 und jetzt altert auch das Publikum bisschen mit“, beschreibt Basti. Pierre hakt ein, dass dies auch impliziert, dass sie nicht jedem Trend mitmachen müssen und sie sich als Kulturlounge nicht jedes Jahr neu erfinden. Sie haben sich hier ihr „Probierfeld“ in einem kleinen familiären Rahmen bewahrt.

Pierre beschreibt, dass die Location aber eben kein Probierfeld für Partyanfänger:innen sei. Die Veranstaltungen richten sich eher an die 25- bis 45-jährigen unter uns „Die Altersspanne nehmen wir ernst. Wir nehmen zwar auch junge Projekte im Booking auf, sagen aber schon dazu, dass es uns ist lieb, wenn wir hier Ü25-Publikum haben.“

Wer vielleicht das Programm der Kulturlounge verfolgt hat, dem ist bei dem einen oder anderen Flyer oder Veranstaltungstext der Name „INAR“ aufgefallen. Das INAR-Kollektiv pflegt eine seit fast 10 Jahren bestehende Freundschaft und daraus entstandene Zusammenarbeit mit der Kulturlounge. INAR kuratiert regelmäßig elektronische Veranstaltungen und ist sozusagen Kulturlounge-Inventar. Diese Veranstaltungen sind musikalisch zumeist House , Techno oder Minimal – aber auch andere Genres werden vertreten. So kuratiert Steffi zum Beispiel eine Elektro- und Breakbeat-Veranstaltungsreihe namens „H25D“.

„Ich habe da mal reingehört. Da habe ich richtig Bock heute zu arbeiten.“ – Warum Ehrenamt Bock macht

Warum der Laden schon so viele Jahre funktioniert? Die Crew der Kulturlounge bleibt sich treu und legt viel Wert auf freundschaftliches Miteinander. Und sie bringt eine große Vorliebe für elektronische Musik inklusive einer gewissen Gelassenheit mit. Nicht jedem Trend muss dabei nachgerannt werden. Es gehe vielmehr um eine gemeinsame gute Zeit und eine gesunde Neugierde für neue Projekte und musikalischen Wandel. Dabei möchte sich die Kulturlounge insgesamt bedeckt halten und ist glücklich über ihre Position als ehrenamtlicher Veranstaltungsort.

Pierre erklärt, dass dies auch Druck nehme: Man müsse keine festen Gehälter zahlen und wenn die Kapazitäten gerade nicht ausreichen, muss auch keine Veranstaltung stattfinden. Er ergänzt eine Annekdote von Anniko, die letztens gemeint hat: „Ah ja, ich habe da mal reingehört. Da habe ich richtig Bock zu arbeiten.“

Die Leute kommen also dann am Wochenende eher vorbei, weil sie Lust auf die Musik und das Miteinander haben. Ich frage in die Runde, warum sie das denn noch ehrenamtlich machen, das Ganze ist schließlich sehr viel Arbeit. „Ich finde es schön, Leuten so einen Raum zu schaffen. Klar denkt man sich in der Woche davor manchmal: Wow, es ist wirklich viel Arbeit, aber dann, wenn die Veranstaltung ist und die Leute Spaß haben … das gibt mir unglaublich viel.“ Eine schöne Antwort von Steffi, wie ich finde, vor allem, weil man spürt, dass nach so vielen Jahren immer noch die Lust da ist, weiterzumachen.

Christian geht bei diesen Gründen auch mit, ergänzt aber auch „Ich komme aus dem Modellbauchbereich, da sitzt man des Öfteren in seinem stillen Kämmerchen und bastelt Sachen – die Kulturlounge gibt mir einen Raum, dass auch teilen zu können und gleichzeitig Teil von etwas Größerem zu sein.“

Wunschkiste

Zum Abschluss frage ich die vier, was sie sich für die Kulturlounge wünschen. Ein sehr naheliegender Wunsch schießt den vieren sofort in den Kopf: „Noch ein langes Bestehen“. Das wünsche ich der Kulturlounge auch.

Ich bin beeindruckt von der Bestehensdauer des Vereins und auch des Raumes, was keine Selbstverständlichkeit ist, sich so lange an einem Standort halten zu können. Es ist also möglich. Das gibt mir Hoffnung für den Leipziger Osten und seine Kulturlandschaft. Was mir auch Hoffnung gibt, ist das Engagement von den vieren zu sehen und zu hören, wie gerne sie hier sind und wie sie seit so vielen Jahren ehrenamtlich dabei sind, um diesen Raum zu pflegen und zu erhalten.

Website Kulturlounge // Instagram Kulturlounge

Fotos: Hannes Wittmann (Gruppenbild), Kulturlounge (Außen- und Innenansicht)

TransCentury Update 2023 – Recap

Das diesjährige TransCentury Update-Festival ist vorbei – mit unserem Recap könnt ihr nochmals ins Schwelgen, Erinnern oder Vorfreuen auf 2024 kommen.

Es war eine etwas holprige TransCentury-Ausgabe: Das Institut fuer Zukunft fiel als Freitag-Location kurzfristig aus. Wichtige Acts wie Fuffifuffzig und Beak> mussten absagen und das Sonntagskonzert wurde ebenfalls kurzerhand wegen politischer Verstimmungen abgesagt.

Dieses Jahr war für uns auch der Fotograf Oliver Niemann mit seiner Kamera auf dem TransCentury Update unterwegs. „Feines, toll kuratiertes Festival“, meinte er. Doch statt vieler weiterer Worte lassen wir einfach seine Bilder sprechen – vielen Dank an dieser Stelle, Olli.

Donnerstag, 16. November 2023 – UT Connewitz

Hinako Omori
Bendik Giske

Freitag, 17. November 2023 – UT Connewitz

Bar Italia
Bar Italia
Bar Italia
Bar Italia
Decisive Pink
Decisive Pink
Decisive Pink
Decisive Pink
Kokoko!
Kokoko!
Kokoko!
Kokoko!
Mock Media
Mock Media

Samstag, 18. November 2023 – UT Connewitz / Conne Island

Mega Bog
Mega Bog
Mega Bog
Mitsune
Mitsune
Mitsune
Mitsune
Mitsune
Sorry
Sorry
Sorry
Chris Imler
Chris Imler
Fat Dog
Fat Dog
Fat Dog
Team Scheisse
Team Scheisse
Team Scheisse

Teichmann + Soehne “Flows” (Altin Village & Mine)

Teichmann + Soehne – ein Projektname, der sehr nach Familienbetrieb klingt. Und tatsächlich
verbergen sich dahinter ein Vater und seine zwei Söhne – alle drei in ihren Bereichen geschätzte Musiker. Ihr gemeinsames Debüt-Album erschien nun beim Leipziger Label Altin Village & Mine.

Hinter Teichmann + Soehne steckt einerseits der Jazzmusiker Uli Teichmann. Er spielt seit mehreren Jahrzehnten Saxophon, Mandoline, Klarinette, Percussion, Flöte und Glockenspiel. Und seine beiden Söhne Hannes und Andi haben in der Vergangenheit als Gebrüder Teichmann einige verspielt-organische Minimal- und House-Platten auf Labels wie Disko B oder Kompakt veröffentlicht. Sie stecken zudem hinter dem Label Festplatten und waren immer offen für spannende Kollaborationen mit anderen Musiker:innen. Aus diesen beiden Welten kommend trifft man sich also in der Mitte?

Das Leipziger Label Altin Village & Mine hat zuletzt musikalisch ein wenig umgesattelt oder man könnte auch sagen, „das Repertoire beharrlich erweitert“. Ob lokal oder international, die Grenzen verwischen oder gab es jemals welche? Ob Krautrock, Avant Pop oder Neo-Klassik/Ambient, es wird veröffentlicht, was gefällt und Altin Village, die ich früher eher in die Postpunk/Indie Ecke geschoben habe, ist zu einem sehr modernen und fast schon avantgardistischen Label avanciert. Mit einer über 20-jährigen Label-Geschichte – im letzten Jahr hatten wir darüber ausführlich berichtet.

Das Album „Flows“ der Familie Teichmann hat eine durchaus interessante Entstehungsgeschichte.
Zunächst haben sich die Söhne noch stark abgrenzen wollen vom Jazz-Hintergrund des Vaters. Mit
der Gründung einer Punkband vor vielen Jahren und später mit der Produktion elektronischer
Tanzmusik setzten sie eher auf Einfachheit als auf verspielte Soli. Einen musikalischen Erstkontakt
gab es erst 2012, als die drei für ein gemeinsames Improvisations-Konzert gebucht wurden, weil der Veranstalter es unglaublich fand, dass die Musiker zu diesem Zeitpunkt noch nie gemeinsam auf einer Bühne gestanden hatten.

Aus einer spielerischen und eher lockeren Vorbereitung auf dieses Event wurde schnell Ernst. Dem ersten Konzert folgten viele weitere. Das Ausgangsmaterial für „Flows“ stammt aus unzähligen Probe-Sessions für ihre gemeinsamen Konzerte. Die Aufnahmen wurden selten durch Overdubs ergänzt, jedoch im Nachgang in gemeinsamer Arbeit weiter prozessiert.

Das Ergebnis kann durchaus als das beste aus beiden Welten verstanden werden. Ein Hybrid aus
Elektronica und Jazz. Eine Annäherung, ein Prozess oder um mal beim Titel des Albums zu bleiben
ein „Flow“. Mal steht ein organisches Element mehr im Vordergrund, mal dominiert ein Beat oder
eine rhythmische Struktur. Durch Techniken wie Live-Sampling entstehen neue Layers, die
Improvisation kann fließen.

Eoism – Infinite Balance (Inch By Inch Records)

Eine neue Platte auf Inch By Inch Records, dem Label zum Leipziger Schallplattenladen und zum gleichnamigen Vertrieb. Die sechs Tracks starke EP des Leipzig-/Jenaer Duos Eoism ist eine straighte Electro-Scheibe geworden, die das Genre in all seinen Facetten einmal durchspielt.

Eoism betreiben das Label Pulse Drift Recordings, welches, wie die Artists selbst, für einen astreinen Electro-Sound steht. Und damit sind sie bei Inch By Inch in guter Gesellschaft. Wir erinnern uns gerne zurück an die Electro-Banger-Releases von Vaust und Jotel California.

Den classy Electro-Sound der vorliegenden EP durchweht mitunter eine leichte Melancholie, was den Release spannend macht und ihm zudem einige Home-Listening-Aspekte beschert („Empty Bodies“; „Infinite Games“). Vor allem das Titelstück mit seinem Japan-Vibe und den Voice-Samples hat es mir dabei angetan.

Der Track „Direct Drive“ ist wohl der klassischste Electro-Track der Platte, bei dem ohne Weiteres jeden Moment Anthony Rother durchs Bild tanzen könnte. Beim Video hatte übrigens einmal mehr Gonzo Vocado die Finger mit im Spiel (checkt bitte unbedingt auch das Video zu Jotel Californias Track „Airwavez“!). Großes Video-Kunst-Kino, wenn ihr mich fragt!

Dem Anspruch ein Label für zeitlose Musik zu sein, wird auch die achte Katalog-Nummer auf Inch By Inch gerecht. Diese Musik hat in den 80s, den 90s funktioniert und tut es heute noch. Und wenn ihr die Scheibe in 20 Jahren auflegt, wird sie das immer noch tun. Ja, das Genre mag auserzählt sein, aber das hier ist High-Quality-Shit, der euch mit dem Fuss wippen lässt oder mehr. Oder um es gleich mit den Worten des Labelbetreibers Philipp zu sagen: „Let the robots get up and do the electro boogie!“

Die Platte erscheint diesen Freitag, den 24.11.2023 auf Inch By Inch Records. Der Track “Direct Drive” feiert heute um 13 Uhr auf SoundCloud seine Premiere – und wir sind direkt mit dabei!

Second Drop of Bassmæssage

Geht es um Bassmusik und Soundsystem-Kultur in Leipzig, dann führt kein Weg an Bassmæssage vorbei. Nun bringt die dahinter stehende Crew ihre zweite Compilation raus – und feiert eine Party dazu.

Seit 2007 lässt die Bassmæssage-Crew an verschiedenen Orten und in unregelmäßigen Abständen selbst gebaute Soundsysteme aufstellen und schmettert darüber tiefe Dub- und Breaks-Bässe raus. Neben Jahtari, Rupture gab es auch schon eine Ausgabe mit Hardwax aus Berlin. Die dahinterstehende Kultur an Sound-Enthusiast:innen haben wir bereits ausführlich vorgestellt. 2015 wurde aus der Party-Reihe auch ein Label, mit einer ersten Compilation. Aber Bassmæssage lässt sich nicht auf klassische Erwartungshaltungen ein – und so hat es acht Jahre gedauert, bis die Katalognummer 002 erscheint.

“Second Drop” featured erneut ebenso verschiedene Bass- und Drums-Facetten wie auch Acts aus der lokalen und internationalen Szene. Sechs Tracks, sechs unterschiedliche Vibes. Und doch passen sie alle in den Bassmæssage-Kosmos, der sich immer bewusst weitere Spielräume gelassen hat.

Die Compilation startet mit dem frisch-klingenden Halftime-Track “Drip” des UK-Duos Nuphlo & Bukkha, inklusive sphärischer Weite und präzise dazwischen gesetzter Sounds. Leipzigs Dj Badshape schiebt ihre verspielt-freshen Melodien nach, unterlegt mit einem anfangs hintergründigen Beat, der später dann klassisch scheppernd breakt. Herrlich unbeschwert und funky. Der österreichische Producer Sun People bringt dann viel Wärme und Deepness auf die Compilation. Wie auch auf seinen Defrostatica-Releases lotet er sehr gekonnt die Grenzen zwischen Breakbeats, Techno und Footwork auf “Rise Up” aus.

Die B-Seite ist die Laidback-Seite. Dub Across Borders vertont mit trocken-drückender Bassdrum, tiefen Dub-Bassline und verhallten Soundforschungen seinen “Bass Tree Dream”. Danach widmet sich der Este Paranoid One seinen smooth kickenden, perkussiven Arrangements, in deren Hintergrund ein bläserartiger Sound für weitere Hallräume sorgt. Zum Schluss taucht Bhed, auch bekannt von Releases auf Row Records, in dubbig-deepe Ambient-Welten. Ein sehr guter Abschluss einer sehr gelungenen Label-Compilation.

Am 18. November 2023 wird es “Second Drop” bestenfalls schon exklusiv zu erhalten sein – und zwar auf der Release-Party im xxx (Connewitz). Wieder ein Bassmæssage-Highlight mit drei Floors und DIY-Soundsystemen aus Toulose sowie vom Leipziger Zoumo Soundsystem und Micro Messenger. Bespielt werden die Anlagen von mehreren Liveacts, u. a. aus Dresden, Berlin und mehr. Ask your local network for more.

Lssns – Transit (Sinnbus)

Die Verbindungslinie zwischen Helsinki uns Leipzig glüht wieder. Das erste Album „Transit“ der Band Lssns (ehemals Lessons) bläst ein wenig Licht in die Dunkelheit unserer Gegenwart, es blinkt und leuchtet in Neonfarben.

Die beiden finnischen Musiker Samu und Ville Kuuka sowie der Sänger Patrick Sudarski aus Leipzig machen schon ein gute Weile gemeinsam Musik, dennoch mussten ein paar Jahre ins Land ziehen seit der Veröffentlichung ihrer ersten EP „Tempest“ auf dem Berliner Indie- und Pop-Label Sinnbus. Diese vereinte 2016 schon alle musikalischen Elemente von Lssns, die so wunderbar zusammen funktionieren. Die Band hat einen Hang zur Wave Musik der 80er, zu leicht verstimmten Synths, metallischen Drums und drängenden Basslines. Aber auch eine gute Pop-Hook ist „ok“.

Die Musik von Lssns ist eingängig, ohne zu dick aufzutragen. Sie kommt ganz natürlich und unprätentiös daher. Alle Mitglieder sind keine Neulinge im Business, aber in dieser Konstellation scheint irgendwas geklickt zu haben, was Lssns einzigartig macht. So beschreiben es die Mitglieder zumindest selbst. Die Referenzen sind unverkennbar, aber die Songs und Arrangements so gut und frisch, dass sich ein Song der Band (jeder!) perfekt zwischen ein New Order- und einen Depeche-Mode-Stück mogeln kann, ohne aufzufallen.

Nehme man zum Beispiel den Titel „Finish in Silence“: Ein Beat-Konstrukt à la „Running up that hill“ (Kate Bush), cheesy Synth Sounds, die irgendwie nach Drive-Soundtrack klingen. Und beim Refrain geht dann einfach mal die Sonne auf. „Radical Eye“ kannst du getrost auf der nächsten WGT-Party spielen. Ein astreiner Wave Hit. Und der Track „Glory“ hat keine Angst vor ein wenig Pathos inklusive Gänsehaut-Synth und „Emo“-Sprachsample – und das kommt schon ziemlich gut zwischen der sonst eher darken Stimmung auf „Transit“.

Die Bandmitglieder fielen nach den Aufnahmen ihrer ersten EP und ein paar Konzerten in ausgewählten Städten in ein Loch. Die Pandemie und harte Zeiten, die alle drei durchmachten hätten beinahe zum Aus des Projektes geführt. Man darf festhalten: Es ist gut, dass es nicht so gekommen ist! Dass Lssns sich nochmal aufgemacht haben neue Musik zu schreiben und ihre eigenen Schatten überwunden haben.

Für mich steht jetzt schon fest: „Transit” ist eine meiner Lieblingsplatten des Jahres!

Das Artwork und die Musik-Videos zum Album greifen übrigens das auf, was einem beim Hören der Platte ohnehin schon in den Sinn kommt: Neo-futuristisch anmutende und unklare Bilder in Neonfarben und VHS-Optik. Super like!

Blau-violette Zeremonie – Bells Echo

Letzten Freitag fand die diesjährige Bells-Echo-Ausgabe statt. Wir waren dort – und durchaus begeistert.

Die Konzertreihe Bells Echo ist bekannt dafür, immer wieder neue, unkonventionelle Orte für ihre Ambient-, Drones- und Experimental-Konzerte zu bespielen. Etwas, das den Reiz dieser Reihe definitiv mit ausmacht. Und so war eine große Neugier und leichte Aufregung zu spüren, als wir in die Plagwitzer Heilandskirche eintraten. Vor Kurzem wurde hier mit dem Westkreuz ein neues Stadtteilzentrum eröffnet, in dem scheinbar auch Platz für spannende Konzerte ist. Am Abend vor Bells Echo spielte hier bereits die UK-Band Arab Strap.

Bells Echo empfängt uns in einem diffus, blau-violett beleuchteten Kirchenraum, der durch die Zwischenebene niedriger ist als in klassischen Kirchen. Die Orgel steht hier quasi ebenerdig. Was zuerst auffällt: Es gibt zwei Bühnen und eine dynamische Bestuhlung. Offensichtlich ist nicht klar, wie viele Leute tatsächlich kommen – am Ende so viele, dass jede Menge weitere Stühle aus dem Versteck geholt werden müssen.

Bevor Stefkovic van Interesse anfängt, gibt es einen Sound-Prolog des Publikums: Alle rutschen mit lautem Klirren ihre Stühle vor seine Bühne. Und dann legt Stefkovic los. Minimalistisch schieben sich schroffe und filigrane Patterns ineinander. Als er im zweiten Stück den Bass dazu nimmt, bebt plötzlich die ganze Kirche.

Er ist an diesem Abend der einzige mit eigenen Visuals – eine Hommage an einen kürzlich gesprengten Schornstein im Leipziger Süden. Mit rauschenden wiederkehrenden Bildsequenzen begleiten sie sein Set. Der eigentliche Wow-Moment sind die späteren präzisen Mappings der Kirchbögen. Zusammen mit seinem raumgreifenden Ambient-Sound sorgt Stefkovic hier zusammen mit VJ GenPi für den ersten Gänsehaut-Moment des Abends.

Die nächsten gibt es bei Yosuke Fujita alias FUJI|||||||||||TA – dieses Mal auf der gegenüberliegenden Bühne. Seine Show gleicht einer unberechenbaren, hochintensiven, spirituellen Zeremonie. Nach einem sanft-repetitiven Start mit seiner selbst gebauten Pfeifenorgel, peitscht er mit seiner Stimme kurze, archaische Laute in die Heilandskirche. Stakkato- und schamanenhaft ebenso wie bedrohlich verzerrt. Mal sitzend, mal stehend. Aber immer äußerst intim.

Sein Auftritt ist komplett anders als ich erwartet habe. Aber auch nur, weil ich vorab nur ein Album “iki” von ihm in Dauerschleife gehört habe. Dass seine Stimme ein so wichtiges Element seiner Shows ist, war mir nicht klar – sie verstört und flasht zugleich. Am Ende ragt FUJI|||||||||||TA aus dem blau-violetten Nebellicht empor und lässt eine hell-tönende Flöte erklingen. Direkt vor ihm während des gesamten Konzerts: Ein Junge mit Down-Syndrom, fasziniert wippend, FUJI|||||||||||TAs Bewegungen an der Orgel nachahmend. Super eindrücklich auf vielen Ebenen.

Für das dritte und letzte Konzert heißt es wieder Stühle drehen. Maya Shenfield spielt auf der anderen Bühne – und auch wenn ich ihren Auftritt am schwächsten finde, schafft sie es, soundtechnisch die größte Präsenz in diesem Kirchenraum zu erzeugen. Voll und klar, die gesamte Höhe und Weite nutzend.

Ihr Set startet stark, laut und dissonant, mäandert später jedoch mit angeteasten Wave- und Rave-Elementen in eine gewisse Gefälligkeit, die den Kanten ihres Sounds leider etwas die Dringlichtkeit raub. Dazu am Schluss ein Chor, der in diesem Kirchenkontext zwar super passt, das Pathos-Level jedoch ordentlich nach oben schraubt. Doch es ist Jammern auf hohem Niveau. Diese Bells Echo-Ausgabe wird im Gedächtnis bleiben – auch wegen des ausgezeichneten Sounds. Ich bin gespannt, wo uns Bells Echo das nächste Mal empfängt.

Alle Fotos von Susann Bargas Gomez

New In – Oktober 2023

Die Club-Season ist eröffnet und mit ihr schwappten im Oktober ein Haufen guter Releases aus Leipzig rein. Eine kleine Rückschau.

Credit 00 & Wolf Müller – “Funk The System” (Rat Life)

Eine super spannende EP kommt vom Uncanny Valley-Sublabel Rat Life! Eine Düsseldorf/Leipzig-Kollabo zwischen Wolf Müller (aka Bufiman, Jan Schulte etc.) und Credit 00. Die fünf Tracks, die unter dem Motto „Funk The System“ laufen, nahmen bereits 2018 in Düsseldorf ihren Anfang. Wilde Hardware-Jams auf allem, was gerade zur Hand war und Samples von alten DDR-Jazz-Platten lieferten die Grundlage. Die Stücke lagen dann eine ganze Pandemie lang auf der Festplatte, wurden nach Corona allerdings immer noch für würdig erachtet und schließlich finalisiert.

Es beginnt mutig mit einem Kraftwerk-Sample. „Yellow Fire“ klingt tatsächlich ein bisschen nach einer aufgehübschten Version des Klassikers „Boing Boom Tschak“ von eben erwähnter Band. Schon fett! „Never Mind The Gap!“ kommt als langsamer Electro-Breakbeat-Track daher, der mit dicker Bassline und Filter-Sounds auftrumpft. „Ursuppe“ ist ein esoterisch anmutender Downbeat- Stomper mit Jungle Bass und viel Getrommel. Das Titelstück „Funk the system“ ist es dann aber für mich, was die EP herausragend macht. Mit Rizmi am Mic wird hier eine eigene Interpretation eines alten DDR-Arbeiterliedes mit bizarren Vocals gebaut (sh. Intro des Tracks), die alles in allem super funky und poppig ist. Checkt mal den Synth/Gesangs-Einstieg bei Minute 4. Alles klar, oder? „Urban Utan“ könnte so auch auf irgendeiner alten Chemical Brothers Platte drauf sein. Big Beat Time! Die Synths haben ein bisschen Trance-Flair. Ist das ein „Tour de France“-Sample? Haha, ok. Stop!

Nils‘ Hit: „Funk The System“. Why: Der überraschende Vocal-Einsatz in Kombi mit den Synths ist einfach wahnsinnig schön.


Grush – „INTO001“ (Into Records)

Into, what? Ja, R.A.N.D. Muzik denkt gar nicht daran, das Tempo zu drosseln. Stattdessen startet das an das gleichnamige Leipziger Plattenpresswerk angegliederte Label noch ein weiteres Sub-Label. Into soll sich mehr Minimal und Tech House widmen. Also etwas weniger proggy Sounds?

Klingt nicht schlecht. Auf der 001 ist mit Grush ein griechischer Newcomer am Start, der hier offensichtlich gut hinpasst. Seine drei Tracks kommen mit wenigen, präzis gesetzten Elementen aus. Das Gute bei ihm: Er lässt Crisp in den Sounds, es knistert und rauscht, so dass sich die Tracks gut von dem aalglatten Ibiza-Tech-House abgrenzen können. Ein guter Start also.

Jens Hit: “Nightwalk“. Why: Weil die groovy Bassline dem Minimal-Vibe einen sehr frischen Schub gibt.


Lekande – “It Happens” (Row Records)

Die neue EP auf Row überrascht ein wenig mit ihrer Eingängigkeit. Der Leipziger Produzent Lekande baut in dem Titelstück auf einen flächigen, loop-basierten und soften Breakbeat-Sound, der ein bisschen melancholisch und dreamy daher kommt. „Stella Maris“ ist dann eine cineastische Ambient-Nummer, die nicht weniger untypisch ist für ein Label, was eigentlich einen ganz anderen Sound fährt. Aber sei es drum, die Qualität stimmt!


Der Lowtec-Remix auf der B-Seite macht dann nochmal ein paar Dub-Räume auf. Den Abschluss machen Kaep und Bhed mit einem Remix, der den „Row-Sound“ am ehesten repräsentiert. Eine abwechslungsreiche und erfrischende Mischung aus Ambient-Flächen, Dub-Elementen und Breaks. Pretty cool!

Übrigens möchte ich darauf hinweisen, dass das kollagenartige Artwork bei Row ziemlich ansprechend ist. Allein deswegen lohnt es sich die Platten mal in die Hand zu nehmen.

Nils‘ Hit: „It happens“. Why: Sphärisch, atmosphärisch, schön.


Bauarbeiter der Liebe – “Auf Monte in L.E. #1“ (Oldnew Records)

Anfang Oktober erschien auch mal wieder eine neue EP des Trios Bauarbeiter der Liebe. Eine EP, die wohl in nur 24 Stunden aufgenommen wurde. Und diese Session-Leichtigkeit ist den vier Tracks durchaus anzuhören.

Groovy, funky und organic Deep House, dazu ein paar Preacher-Vocals, Bläser und dreamy Gitarren, dazu viel Laidback-Atmosphäre. “Auf Monte in L.E.” bringt einen starken Band-Vibe mit, der in seiner Reduziertheit auch echt gut funktioniert. Die perfekte EP, um den Herbst-Blues abzumildern.

Jens Hit: “Love Is A Baustelle”. Why: Weil geiler Titel und geile Breakigkeit.


The Other Others – “The Other Others” (Jahtari Music)

Und auch das Label Jahtari Music liefert neue, heiße Ware. Ein Album der Produzenten Disrupt, Rootah und der Sängerin/Vokalistin Jasmine Tutum. Gemeinsam nennen sie sich The Other Others und machen mit ihrer Musik mal eben eine neue Schublade auf: „Experimental Deephouse Afro-futurism“, nennen es die Drei selbst.

Tracks in Deep House-Geschwindigkeit mit einem gewissen Reggae-Vibe, darüber die beschwörenden Vocals der in Tokio geborenen und in Jamaika aufgewachsenen Vokalistin Jasmin. Die Kombi aus Basslines, Jungle Sounds, sphärischen Synthies über 4/4-Bett und der energisch vorgetragenen Dub-Poesie der Sängerin kommt schon ziemlich gut. Eine atmosphärische und vielseitige Scheibe, die ihre Fühler in alle möglichen Richtungen ausstreckt (Chicago, Jamaica, Detroit) und ihre Inspiration aus allem möglichen zieht. Eine spannende Fusion der Stile.

Nils`Hit: Daze Days. Why: Das Stück hat so einen schönen Massive Attack 90s-Vibe, den ich mag.


Ginkø x BSN Posse – “Nobody EP“ (Defrostatica)

Nach dem extrem aktiven letzten Jahr, hat Defrostatica 2023 den Gang etwas zurückgedreht und im Oktober die erste Platte des Jahres veröffentlicht. Es ist ein Wiederhören mit den spanischen Juke-Helden BSN Posse.

Sie haben sich mit Ginkø vom Madrider Humanoid Audio-Kollektiv zusammengetan und eine äußerst einnehmende EP produziert, die super gut zwischen Dramatik und Deepness sowie Juke und modernem Drum & Bass ausbalanciert ist. Tracks mit großer Präsenz und weiten Räumen, emotional hochgepitchten Vocal-Samples und einer hohen Musikalität. Eine EP, die einmal deutlich macht, wie qualitätssicher und wichtig Defrostatica mittlerweile geworden ist.

Jens’ Hit: “Rainforest”. Why: Weil die Juke-Hektik die Dynamik eines Regenwaldes perfekt auf den Clubfloor bringt.


David Wunderlich – “First They’ve Built Their Walls” (Unterschall Records)

Neues auch Unterschall Records – in unserem Sommer-Rückblick hatten wir das Leipziger Dark-Synth-Post-Punk-Label erstmals im Blick. Im Oktober folgte nun die Debüt-EP von David Wunderlich, eine Coming-Of-Age-Abrechnung mit der eigenen Jugend in einer konservativen Kleinstadt. Perfekter Stoff für dunkle, melancholische Synth- und Post-Punk-Songs also.

Wunderlichs tiefe Stimme und sein deutscher Akzent geben den klassisch 80s-gefilterten Pop-Songs die passende German-Tristesse-Dramatik. irgendwie wirken die Vocals in den durchaus guten Sounds dennoch etwas entrückt und nehmen mich meist nicht so recht mit. Seine Stories hingegen schon.

Jens’ Hit: “Old Sounds”. Why: Weil es als wunderbar langsam gleitende Ballade ein super Outro aus dieser EP ist.


Yseto – „Vestiges Of Stellar Coasts“ (Patching Flowers)

Mitte Oktober haben wir auch ein neues Electronic-Label aus Leipzig entdeckt: Patching Flowers. Seit Anfang 2021 ist es aktiv und seitdem einen überraschend hohen Output gehabt – digital und teilweise auch auf Tape.

Zuletzt gab es eine EP von Yseto, die sich Ambient in verschiedenen Facetten widmet. Mit viel Delay durchschreiten die Tracks dissonante und harmonische Soundssphären, kitzeln ASMR-like die Synapsen und lassen sich einfach sehr viel Zeit zum Entfalten. “Zeda” mäandert über 50 Minuten hinweg und erzeugt einen sehr kontemplativen, komplett umringenden Schwebezustand. Sollten wir unbedingt im Blick behalten.

Jens’ Hit: “Flunx”. Why: Weil hier Schweben und Crisp gut verbunden werden, mit Anleihen an Alva Noto.


DJ Chrysalis – “Gather Thistles, Expect Prickles” (Kann Records)

Auch Kann Records meldete im Oktober ein New In – mit einer EP des australischen Producers DJ Chrysalis. Er startet mit einem verspielt-breaky und hell-schimmernden Track, um später in proggy-kosmische Tech-House-Gefilde abzugleiten.

Auch Kann scheint sich dem offensichtlich sehr gut funktionierenden R.A.N.D.-Sound nicht verwehren zu können. Die drei anderen Tracks hätten nämlich auch gut dorthin gepasst. Vielleicht ist es der Versuch, den Label-Sound etwas in den Zeitgeist zu verschieben. Why not.

Jens’ Hit: “Gather Thistles, Expect Prickles”. Why: Die verspielte Leichtigkeit holt mich einfach ab im November.

TransCentury Update 2023 – Open Your Heart

Die Macher:innen des TransCentury Update Festivals laden dazu ein, unser Herz zu öffnen. Dieses ganz besondere Festival rund um das UT Connewitz bereichert die Leipziger Musikkultur bereits seit 2016. Und frohfroh präsentiert es als Medienpartner.

In verschiedenen Spielstätten des Leipziger Südens erwartet euch an vier Tagen ein spannendes und musikalisch vielseitiges Line-up. Den Veranstalter:innen ist daran gelegen, frische Acts nach Leipzig zu bringen, die hier erst selten oder noch nie zu sehen und hören waren. Ergänzt wird das Booking mit einem wachen Blick auf die lokale Szene. An diesem verlängerten Wochenende lässt sich einmal mehr viel Neues entdecken. Ganz im Sinne des diesjährigen Festival-Mottos: Open Your Heart. Es geht darum, Genre-Grenzen zu überwinden, in unbekannte musikalische Sphären einzudringen, sich überraschen zu lassen und dem Unbekannten eine Chance zu geben.

Musikalisch ist beim TransCentury Update alles drin. Von japanischer Neo-Folk-Fusion (Mitsune), perkussivem Electro-Post-Punk (Chris Imler), Electronica/Afrobeat (Odd Okoddo) bis hin zu sonnenbebrilltem Berliner Synthpop (Fuffifufzich). Eine schrammlige Post-Punk-Abfahrt erwartet uns mit Bar Italia und auch KOKOKO! als einer der letzten bestätigten Acts verspricht explosiv zu werden.

Die lokale (DJ-)Szene kommt mit Tinkah, Solaris, Judith Crasser oder DJ Yum Yum ebenfalls nicht zu kurz.

Immer wieder spannend zu sehen, was das TransCentury Update Jahr für Jahr ausgräbt und auftischt. Doch wollen wir nicht zu viel vorweg nehmen, checkt dieses Festival unbedingt aus und hört euch durch die Artists. Hier kommt die Übersicht.

Donnerstag, 16. November 2023 – UT Connewitz

Riddle x TransCentury Update

Tinkah
Hinako Omori
Bendik Giske
Stanley Schmidt
Solaris
DJ YumYum


Freitag, 17. November 2023 – UT Connewitz / Institut für Zukunft / Ilses Erika

Decisive Pink
Bar Italia
KOKOKO!
Mock Media
You Will Have Raved – Kollektiv
Judith Crasser
Nie Nie
Zebra Katz
The Illustrious Blacks
2 Girls 1 Club


Samstag, 18. November 2023 – Cammerspiele/ UT Connewitz / Conne Island

Odd Okkodo
Mitsune
Mega Bog
Sorry
Chris Imler
Fuffifufzich
Fat Dog
Duo Devotion


Sonntag, 19. November 2023 – Schnellbuffet Süd / Cammerspiele / UT Connewitz

Onyon
Maya Ongaku
Mong Tong
Gloria de Oliveira
Lankum


Tickets?

Wochenend-Tickets und Tickets für die einzelnen Abende könnt ihr hier erwerben.

Ende / Neu – mjut

Es gab ja durchaus einige Rumours zur Zukunft des mjut. Nun gibt es eine erste Entscheidung.

Und die kam gestern via Instagram. Mit einem Info-Post berichtete der Club im Osten, dass die aktuelle Geschäftsführung zum Ende des Jahres ihre Arbeit beenden wird – und mit ihm auch “das Projekt mjut”. Nach rund fünf Jahren.

Über ein Ende gab es tatsächlich immer wieder Gerüchte in letzter Zeit. Nun ist es offiziell. Aber: Es soll am selben Ort weitergehen. Derzeit ist die bisherige Geschäftsführung “in Gesprächen mit Interessent*innen und Initiativen über die Übernahme des Veranstaltungsortes und die Fortführung des kulturellen Betriebes.”

Nach den Umbauten der letzten Monate ist das durchaus erfreulich – zumal ein offizieller Club für den Leipziger Osten auch weiterhin wichtig ist. Dazu kommt: Das mjut hat kürzlich erst einen Applaus-Award für sein herausragendes Live-Musikprogramm gewonnen. Dies dürfte Motivation sein, diesen Ort auch in Zukunt zu erhalten.

Wie es konkret weitergeht? Das erfahrt ihr hier oder auf dem mjut-Insta-Profil. Und die Termine für den November findet ihr hier.

On Tape #1 – Shell Tapes

Wir starten eine neue Serie – „On Tape“. Und wie der Titel andeutet, dreht sich diese kleine Serie an Artikeln nur um das Medium Kassette. Genauer gesagt soll der Fokus auf die Menschen in Leipzig gerichtet werden, in deren Arbeit die Kassette eine wichtige Rolle spielt. Sei es als Label, in der Herstellung oder in irgendeiner anderen Art und Weise. Los geht’s mit Shell Tapes.

Shell Tapes, das sind drei nette Leute, die selbst ein kleines Aufnahme-Studio für Kassetten betreiben und regelmäßig Tapes für andere Labels und Künstler:innen produzieren. Ich treffe Max, Nathalie und Sven in deren Kreativ-Raum in der Riebeckstrasse im Leipziger Osten – ein Mix aus Werkstatt, Co-Working-Space, Tonstudio und kleiner „Tape-Fabrik“. All das vereint dieser Ort unter einem Dach, der sich „Aquarium“ nennt.

Erstmal für alle, die euch und diesen Ort nicht kennen. Wo sind wir hier denn eigentlich, wer seid ihr und was macht ihr hier?

Sven ist ein Drittel von Shell Tapes und betreibt zudem das Tape-Label Golden Doom Records, ein Kassetten-Label für experimentelle Musik. „GDR“ ist eine Plattform für lokale Musikerinnen, wobei hier alles erlaubt ist, von Experimental Kraut Jazz oder LoFi-Ambient zu Noise-Punk. Er selbst macht auch Musik unter dem Namen Multimedia Schneider, schmeisst gemeinsam mit Max das Tonstudio im Aquarium und ist desweiteren im ZiMMT (Zentrum für immersive Medienkunst, Musik und Technologie) tätig.

Max veröffentlicht auf seinem Label Prepaid Records experimentelle elektronische Musik auf Tape (er selbst nennt es „Abstraktion auf dem analogen Medium“) und produziert unter dem Pseudonym ahabzutun. Des Weiteren veröffentlicht er physische Mixtapes mit wechselnden Artists (Prepaid Radio), die im Ton- und Dubbing-Studio aufgenommen und produziert werden. Hier ist alles drin vom klassischem DJ- bis zum analogen Live-Set.

Die Dritte im Bunde ist Nathalie. Sie legt unter dem Alias Valeska auf, ist Bookerin für die Pracht und das Trip Festival, studiert an der HGB Fotografie und plant derzeit ihre eigene, musikalisch experimentell ausgerichtete Veranstaltungsreihe im IfZ namens rewind. Im November soll die an den Start gehen. Sie kam zu Shell Tapes über ein DJ-Mixtape, welches sie vor ein paar Jahren für Max im Aquarium aufgenommen hatte.

Gemeinsam sitzen und sprechen wir an dem Ort, wo sehr viel von all dem entsteht und zusammenkommt.

„Das Aquarium ist ein interdisziplinärer, offener Raum für die Verknüpfung von Musik,
bildender Kunst, Literatur und Technologie.“
– Max

„Es besteht aus einem Co-Working-Raum, einem Musikstudio, in dem auch das Tape-
Dubbing stattfindet und einer Werkstatt, in der wir Dinge reparieren (…). Wir bieten auch Leuten an, dort selbst Dinge zu reparieren. Zudem haben wir einen 3D-Drucker, mit dem wir selbst Teile produzieren (…).“
– Sven

Wie ich außerdem erfahre, finden im Aquarium regelmäßig Konzerte, Lesungen und Workshops statt. In einem Workshop, der unter dem Namen „Heavy Wires“ läuft, dreht sich zum Beispiel alles um den Bau elektronischer Musikinstrumente und Klangerzeuger. Wechselnde Dozent:innen erklären hier, wie man beispielsweise selbst einen Oszillator oder ein Gerät wie die „Atari Punk Console“ baut. Und natürlich werden hier im Aquarium Kassetten hergestellt.

Was auf jeden Fall sofort ins Auge sticht, wenn man das Aquarium betritt, ist ein sehr großes Regal voller Tapes. Eine kleine Werkschau an Material, das hier bereits produziert wurde. Alles in „Echtzeit“, wie man mir erklärt. Das heißt: Es kann auf vierzig, parallel geschalteten Tape-Decks des selben Bautyps gleichzeitig aufgenommen werden. Es werden also nicht nur eine Kopie einer Kassette, sondern gleich vierzig auf einen Schlag produziert. Die Decks werden selbst gewartet und wenn nötig repariert. Alles schreit hier nach DIY auf einem sehr hohen Niveau.

Aber warum eigentlich Kassette? Ein Medium, das irgendwie retro erscheint und für manche vielleicht auch einfach unpraktisch? Sven meint:

„Für mich hat es sich aus dem Musik machen ergeben. Ich hatte mit Tape-Loops herum experimentiert und dachte: Moment mal, man kann doch auch seine eigene Musik auf Tape spielen. Ich hatte mir einen kleinen Stack an Tape-Decks zum aufnehmen bereits zugelegt, nur um dann auf einem Konzert, das ich mit Max gespielt hatte, festzustellen, dass der das bereits genau so gemacht hatte.“

Die Produktion von Kassetten sei niedrigschwellig und kostengünstig, ergänzt er. Ein Weg, seine Musik einfach und schnell an Freund:innen zu verteilen. Schallplatten seien in der Produktion oft teuer und man habe mit langen Wartezeiten zu rechnen. Zudem lohnen sich erst Auflagen in Bereichen, die oft gar keinen Sinn ergäben. Dafür sei die Hörer:innenschaft zu klein, die Veröffentlichungen zu speziell.

Es gehe aber auch darum, die Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken, was so nicht auf Spotify oder Bandcamp stattfindet, geschweige denn den Weg auf eine Schallplatte finden würde. Außerdem sei da noch der spezielle Klang einer Kassette, der nicht zu unterschätzen sei.

„Tape klingt geil. Eine besondere Qualität, die mitschwingt. Die objektiv betrachtet vielleicht gar nicht mal so gut ist, aber meiner Meinung nach unterschätzt wird und eine schöne, analoge Wärme mitbringt (…).“ – Sven

Es gibt aber noch eine weitere Motivation für die drei, Musik auf Kassette zu veröffentlichen und Tonträger unter die Leute zu bringen:

„Für mich ist das fast schon ein politischer Akt geworden. Mein Eindruck ist, dass es in den letzten 10-15 Jahren eine extreme Abwertung von Musik und extreme Veränderungen im Konsumverhalten von Musik gegeben hat. Dass sich eine Art von Kultur etabliert hat, die nicht mehr wahrnimmt, dass Musik von Menschen produziert wurde, die da ihre Zeit, Energie und Kreativität hineingesteckt haben.“ – Max

Den Musikmarkt in seiner jetzigen Form nennt Max eine Dystopie für die Produzierenden. Die Idee des Tapes könne als Akt der Selbstermächtigung von Künstler:innen, kleinen Labels und Gruppen verstanden werden, die sich zusammen tun, um Musik zu veröffentlichen. Als Idee, die man diesem Wahnwitz entgegen setzen könne.

Was mir selbst auffällt, wenn ich ab und an in Plattenläden verweile oder an Merch-Tischen stöbere: Die Präsenz der Kassette hat zugenommen. Sogar größere Acts und Labels, teilweise sogar kommerzielle Major-Produktionen haben oft Tape-Issues aktueller Releases anzubieten. Gibt es ein Comeback der Kassette oder sogar einen kleinen Hype wie man ab und zu hört?

„Was wir wahrnehmen ist, dass die Produktionszahlen bei uns jedes Jahr steigen“, meint Max. Und wie wird das aus der Sicht einer DJ und Bookerin wahrgenommen?

„Ich kenne nur zwei Personen, die mit Tapes auflegen (…). Ansonsten, sind die Genres,
in denen ich unterwegs bin, relativ tape-lastig. Ich weiß nicht, wie man das jetzt eingrenzen soll, vielleicht als dystopischen Cinematic-Post-Club-Noise-Sound. Hier veröffentlichen fast alle Menschen, deren Musik ich richtig gut finde, die ich auf Veranstaltungen einlade und selbst spiele auf Tape (…). Pop-Kultur findet meiner Erfahrung nach nicht unbedingt auf Tape statt“
– Nathalie

Klar, bringen vielleicht die Pet Shop Boys ihr neues Album auf Kassette raus oder das „Guardians Of The Galaxy“-Mixtape aus dem gleichnamigen Film wird tatsächlich als Merch-Artikel verkauft. Der Anteil von physischen Tonträgern am Musikmarkt allgemein – und vor allem der Anteil der Kassette – seien aber verschwindend gering, ergänzt Max noch zum Thema.

Wer in Leipzig selbst schon einmal mit dem Gedanken gespielt hat, eine Kassette aufzunehmen, wird auch über den Namen T.A.P.E. Muzik gestolpert sein, dem kleinen Sub-Unternehmen der Schallplatten-Produktionsstätte R.A.N.D. Muzik.

Hier wird ebenfalls das Bespielen von Kassetten angeboten. Auch Inlays und Cover können hier gedruckt, Zubehör erworben und zwischen diversen Kassetten-Farben ausgewählt werden. Was unterscheidet denn Shell Tapes eigentlich von T.A.P.E. Muzik? Seid ihr die harte Konkurrenz?

„Wir hatten ganz lange Angst vor T.A.P.E. Muzik, weil die ebenfalls Dubbing und
Produktion von Tapes anbieten. Wir haben dann aber festgestellt, dass diese Angst unbegründet war. Scheinbar schätzen uns T.A.P.E Muzik sogar.“
– Max

Der Fokus bei T.A.P.E. Muzik liege eher darauf, auf Masse zu produzieren. Auflagen von 200 Stück aufwärts. Die unangenehmeren, kleineren Aufträge übernehme da gerne mal Shell Tapes. Es sei sogar möglich, die bei T.A.P.E. bestellten Leerkassetten direkt an Shell Tapes ins Aquarium liefern zu lassen, wo sie dann bespielt werden. Manchmal werden diese sogar von T.A.P.E. Muzik-Mitarbeiter:innen nach Feierabend gebracht. Das ist dann auch das Stichwort für Max: „Danke an Franzi von T.A.P.E Muzik, die die ganze Logistik übernimmt!“

Mir fällt immer mehr auf, wie tief die drei in der Thematik stecken, wie sehr das Thema DIY und Selbstermächtigung eine Rolle spielen und wie eng sie mit der lokalen Musik- und Kulturszene verbunden sind. Auch die enge Zusammenarbeit mit weiteren Akteur:innen aus Leipzig findet Erwähnung. So zum Beispiel mit dem Riso-Club, einer Einrichtung für Riso-Print.

Und auch der von Shell Tapes initiierte und organisierte „Fachmarkt für Kultur“ kommt noch zur Sprache. Ein kleiner Leipziger Labelmarkt, der sich voll und ganz den analogen Medien wie Tapes, Zines und Vinyl verschrieben hat und vor kurzem bereits zum fünften Mal stattgefunden hat.

Wer sich übrigens selbst einbringen möchte im Aquarium, sei hiermit ermutigt dies zu tun. Der Plan einen Verein zu gründen steht. Auch soll Shell Tapes zu einem Vertrieb für Kassetten werden. Labels aus Nicht-EU-Ländern sollen via Shell Tapes ihren EU-Vertrieb bekommen, die Produktion und der Verkauf über „Shell“ laufen, um Zoll-Gebühren zu sparen und den Erwerb in Europa zu erleichtern.

Und wer selbst über die Produktion einer Kassette nachdenkt oder sich sogar ein Dubbing-Studio
selbst einrichten möchte, darf sich gerne melden unter der E-Mail Adresse: shelltapes @ posteo.net. Man werde dann alle relevanten Hinweise geben und Informationen teilen.

Fotos

Zum Schluss noch ein herzliches Danke an Nikolas Fabian Kammerer für die erneut tollen, atmosphärischen Fotos zu diesem Treffen. Wie er das Shooting wahrgenommen hat, erzählt er hier:

“Die Leute von Shell Tapes lieben das, was sie tun. Das merkt man schon vor dem Laden an dem liebevoll eingerichteten Schaufenster, in dem diverse Tape Releases zu sehen sind. In den eigentlichen “Produktionsräumen” wird’s dann richtig nerdy, mit den gefühlt tausend Kassentrecordern, wirren Kabeln und den zu einem Netzwerk zusammengeschlossenen Audio-Gerätschaften. Das war ein sehr spannendes Treffen mit einer wirklich lieben Crew!

Behind the Nights – Disco Sprizz

Ein Spritz geht immer, oder? Wer das Sommer-Getränk auch auf andere Art und Weise in sein Leben lassen möchte: Eine Partyreihe in Leipzig heißt Disco Sprizz (mit zz) und verspricht “das fröhlich-spritzige Gefühl von einem erfrischenden Aperol Spritz in Form einer Party” zu sein. Wir haben Anka, Gründer:in der Reihe, beim Nägel machen getroffen.

Ein Tag im Nagelstudio. Ja, der Text geht so los (no worries, alles richtig, lest weiter). Das Sex Nails-Studio in der Kollonadenstraße ist ein beliebter Ort, um (positiver) Exzentrik auch auf den Fingernägeln Ausdruck zu verleihen. Und man trifft dort (wie passend) häufiger Menschen aus dem Nachtleben, “DJ-Nails” are a thing. Obwohl ich hauptsächlich auf Tastaturen tippe, lasse ich mir dort auch die Nägel machen (ist kein Hindernis).

Die Feile arbeitet sich an diesem verregneten Freitag (wieder mal) an ehemaligen Nagel-Aufbauten ab, man sitzt zu zweit in einer Reihe. Es surrt ein wenig, Musik läuft im Hintergrund. Und man kommt so ins Plaudern, stellt sich vor, was machst du so, oh zeig mal, geile Nägel, was lässt du heute machen? Ihr kennt das.

Anka aka bad:belle sitzt an diesem Tag neben mir und ich lausche unabsichtlich, was Anka von deren Partyreihe erzählt. Na ja und als frohfroh-Redakteurin kann ich eigentlich nicht anders als nachfragen. Auf diese Weise kam ich zu Disco Sprizz und Disco Sprizz zu mir. Und hiermit auch zu euch. Enjoy!


ff: Erzähl doch mal: Was ist Disco Sprizz?

Anka: Disco Sprizz, das sind sweete Vibes, gute Laune und das fröhlich-spritzige Gefühl von einem erfrischenden Aperol Spritz in Form einer Party. Die Partyreihe wurde erst vor kurzem ins Leben gerufen. Auftaktveranstaltung war der 08.07.23 im Noch besser Leben und dann ging es weiter im Pixi 08.09.23, das nächste Mal wird am 27.10.23 im Oskar sein. 

Welche Lücke besetzt du mit der Veranstaltung?

Es ist eine Party von FLINTAS für FLINTAS und für die queere Community (Allies willkommen) abseits vom gängigen Techno, mit einem Fokus auf groovy, bouncy Genres. Hauptsächlich kann die Crowd Disco, House, und ab und zu Hip-Hop oder Breaks erwarten. Außerdem soll es immer Dragshows geben.

Welche Locations und Residents gehören zum Kern deiner Reihe?

Da die Reihe neu ist, muss sich ein Team sowie eine regelmäßige Location noch bilden. Bisher wechseln die DJs und die Clubs. Musikalisch ist es mir wichtig, verschiedene DJs zu zeigen. Aber vielleicht wäre es gut, langfristig eine Residency in einem Club zu haben. Bisher übernehme ich sowohl Organisation, Booking, als auch Artist Care selbst, und lege jedes Mal auf. Als Dragqueen wird Lili Alexander Ende Oktober zum zweiten Mal performen. 

Ein paar Regelmäßigkeiten gibt es also doch schon. Auf die Orga-Arbeit kommen wir gleich nochmal, aber vorher: Wie kamst du auf die Idee, was motiviert dich und treibt dich an?

Ich will mit Disco Sprizz talentierten DJs und Dragperformer*innen eine Bühne bieten und der Community etwas zurück geben.

Du organisierst deine Veranstaltung alleine. Warum, welche Vor- und Nachteile siehst du dabei?

Zwar bin ich hauptverantwortlich, aber bekomme bei der Promo Unterstützung von meinem Kollektiv Italo Fundamentalo. Einerseits ist es cool, dass ich so frei mit meinen Entscheidungen bin und die Partyreihe von Grund auf neu konzipieren kann.

Andererseits ist es viel (Zeit-) Aufwand, aber für einen guten Zweck. Langfristig könnte ich mir vorstellen aus Disco Sprizz eine Art FLINTA-Kollektiv oder Ähnliches zu gründen.

Wie waren deine bisherigen Partys? Worauf legst du besonders wert, was ist dir wichtig? Und was hat dich vielleicht überrascht oder was hast du gelernt?

Die bisherigen zwei Veranstaltungen waren so erfolgreich, dass wir mehrmals am Abend Einlassstop hatten und der Dancefloor gut gefüllt war. Dabei waren hauptsächlich Queers und FLINTAS unsere Gäst*innen. Ich könnte nicht glücklicher sein, dass es bisher ein Volltreffer war. 

Die musikalische Vielfalt liegt mir am Herzen, klar, aber für einen gelungenen Abend ist eine ausgelassene, aber rücksichtsvolle Stimmung besonders wichtig. Alle sollten sich wohlfühlen und kreativ ausleben können.

Die nächste Veranstaltung steht bei dir kurz bevor, richtig? Worauf freust du dich, was wird Besonders und wer sollte die Party nicht verpassen?

Das Publikum darf sich auf zwei atemberaubende Performances von der Drag-Göttin Lili Alexander freuen. Es wird im wahrsten Sinne eine goldige Party mit der Dresdener Objekt klein a – Resident goldie. Und auch Goldie Palm serviert groovy House. Ich werde eine Mischung aus Indie Dance und Acid House spielen.

Am Freitag 27.10. wird der Indoor Floor vom Oskar in der Südvorstadt mit Housemusic beben. Das Oskar ist bereits in der queeren Szene als ‘Dirty Foxy Unicorn’ Partylocation bekannt. 

Ihr habt es gehört, am 27. Oktober ist das Oskar der place to be.