Umzug ins Basement

Wir haben Neuigkeiten aus den Leipziger Plattenläden – einer zieht in den Keller, einer ist im Endspurt.

Zuerst geht es nach Connewitz: Letztes Jahr hatte dort Possblthings aufgemacht und schloss relativ schnell nach der Schließung des Kann Record Stores die Plattenladenlücke in Leipzig. Die Räumlichkeiten im Erdgeschoss der Bornaischen Straße 95 waren aber wohl schon zu diesem Zeitpunkt nur als Provisorium geplant.Vor zwei Wochen ist Possblthings nun eine Etage tiefer gezogen, in den Keller mit alten Fliesen und niedrigen Gewölben. Eine Menge Arbeit wurde reingesteckt, um die Räume zu einem Plattenladen herzurichten. Gemütlicher und mit mehr Plattenladen-Atmosphäre sollte es sein. Am Programm hat sich nichts geändert. Es gibt Kisten mit Vinyl und Tapes zu House, Acid, Techno, Electro, Ambient, Wave, EBM, Synth, Italo, Noize, Reggae, Dub, Afrobeat, Jazz, Funk und Soul.

Am kommenden Freitag und Samstag (16. und 17.10.) gibt es nun ein offizielles Re-Opening mit Snacks und Drinks. Jeweils ab 14 Uhr geht es los.

Sonst ist Possblthings von Mittwoch bis Samstag zwischen 14 und 19 Uhr geöffnet. Ach ja, die Adresse bleibt, aber der Eingang ist nun über die Kellerluke in der Durchfahrt neben dem alten Eingang.

Im N°9 in der Kolannadenstraße sind die Tage dagegen gezählt. Das Riotvan-Quartier mit kleinem kuratierten Plattenladen war Anfang des Jahres als einjähriger Pop-up-Store geplant. Und zumindest in der Kolonnadenstraße wird das auch tatsächlich so bleiben. Ein paar Special Abende wird es aber noch geben. Und eventuell geht es an anderer Stelle weiter – Ideen und Optionen sind da, aber nichts davon spruchreif. Geduld also.

NACHTRAG

Da ist noch mehr los, wie uns eben via Twitter gesteckt wurde. Ende Oktober eröffnet in der Eisenbahnstraße mit Vary ein ganz neuer Plattenladen mit Café.

Der Berliner Blog Drift Ashore war bereits im Gespräch mit den Betreibern – lest unbedingt das Interview dort.

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Props von oben – UT Connewitz

Gestern wurden in München die besten kleinen bis mittleren Clubs für Live-Konzerte prämiert – zwei Leipziger Clubs waren unter den Preisträgern.

APPLAUS heißt der Preis, den die Initiative Musik organisiert – ausgesprochen ist es die Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten und besonders freuen kann sich das UT Connewitz, das in der Kategorie der Clubs mit mindestens einem Konzert pro Woche zur Spielstätte des Jahres gekürt wurde. Die Auszeichnung kommt von ganz oben, genauer von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. Seit drei Jahren zeichnet der Bund besondere Live-Musik-Programme von kleinen bis mittleren Clubs sowie Veranstaltungsreihen mit bis zu 1.000 Besuchern aus und fördert sie zugleich mit Prämien zwischen 5.000 und 30.000 €.

Dieses Jahr kann sich das UT Connewitz doppelt freuen: Einmal über eine Programmförderung in Höhe von 15.000 € und über die extra Auszeichnung zur Spielstätte des Jahres – neben dem bekannten Kölner Club Gebäude 9 sowie der Jazz-Reihe Zoglau3. Mit dem Preisgeld soll die Programmqualität erhalten bleiben, durch die auch immer wieder höchst interessante Abende mit elektronischen Experimenten im UT Connewitz zu erleben sind.

Außerdem erhält auch das Noch Besser Leben in Plagwitz eine Förderung von 5.000 €. Doppelte Entzückung.

UT Connewitz Website

Küchengespräche zur Clubkultur

Nur saufen, nur tanzen, nur werfen, nur balzen – es gibt sie tatsächlich, die Meta-Ebenen der Clubkultur. Die Berliner Reihe „The Amplified Kitchen“ beleuchtet sie seit einem Jahr.

Im Berliner Club ://about blank entstand im Sommer 2014 diese spannende Veranstaltungsreihe, die über verschiedene Aspekte der Clubkultur reflektieren möchte. Nicht in strikt akademischem Habitus, vielmehr in einem lockeren Beisammensein, wie es sich auch spontan aus einem Küchengespräch heraus entwickeln könnte.

Der Kulturraum e.V, KReV. veranstaltet ähnliche Abende – vorwiegend im Institut für Zukunft. Die Berliner Gespräche der „Amplified Kitchen“ sind hier in ihrer mittlerweile gewachsenen Themenfülle eine interessante Ergänzung – und sie entfalten sich thematisch so universell, dass sie auch in Leipzig gelesen werden sollten. Oder gehört. Denn es gibt Audio-Mitschnitte und teilweise auch transkribierte Versionen der Gespräche beim Online-Magazin Das Filter.

In diesem Sommer ging es beispielsweise um Arbeit im Nachtleben, im Gespräch war auch Jan Barich alias Map.ache, der von seinen Erfahrungen als Conne Island-Booker erzählen konnte. Ebenso spannend: Förderung in der Clubkultur, das System Vinyl und vor wenigen Wochen die Frage, inwieweit Party und Politik zusammen gedacht und gelebt werden können.

Überaus lesens- und hörenswert.

Creep-E „If U Didn’t Know EP“ (L.e.f.t. 110)

Mit Creep-E gibt es einen weiteren Artist auf L.e.f.t. 110, der Beats für langsame Low Rider-Fahrten um den Block produziert. Im Vergleich zu Avbvrn aber eine Spur entspannter und auch abwechslungsreicher, verhallter, atmosphärischer. Acht Tracks gibt es davon auf der „If U Didn’t Know EP“, die auf Soundcloud zu finden ist.

Wer genau sich hinter Creep-E verbirgt, ist unklar. Aber vielleicht auch gar nicht so wichtig. Es sind Interpretationen von – ja, wie nennt sich das Ganze eigentlich? Drill-Hop? Dirty-South-Crunk? Irgendwo habe ich da mal einige Abfahrten auf der Hip Hop-Style-Autobahn verpasst.

Es fällt aber auf, dass Creep-E hier einige andere Einflüsse durchschimmern lässt, die die EP gut durchhörbar machen. Gerade der doch recht dicke Bass könnte durch britische Styles beeinflusst sein. Auch die sonst omnipräsenten Rap-Samples tauchen hier nur stellenweise auf.

Interessant, wie sich aber die heruntergepitchten R’n’B-Vocals in „I Wont B Afraid“ in den Kopf eingraben. Vielleicht ist hier noch Raum für viel mehr Experimente mit dieser Art von Beats.

Ich bin jedenfalls gespannt, wo bei L.e.f.t. 110 und Modern Trips die Reise noch so hingeht.

L.e.f.t. 110 Website
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An der A4 aufgesammelt

Einmal raus und die A4 runter – an den Abfahrten Dresden und Jena haben wir zwei Dinge aufgesammelt.

Various Artists „Uncanny Valley: Five Years On Parole – What’s Happening“

Zum einen feiert nämlich das Dresdner Label Uncanny Valley in diesen Tagen groß seinen 5. Geburtstag – mit einer zweiteiligen Compilation. Nachdem Filburt auf der Jubiläumskatalognummer 20 schon Leipzig mit repräsentierte, übernimmt Panthera Krause nun diesen Part.

Mit einem höchst überragenden Track – vielleicht sogar seinem bisher besten. „Coochie“ vereint so hymnisch und selbstverständlich raumgreifende House-Deepness mit zuvor wilder und enorm aufgeladener Breaks-Spannung. Dass sich aus dem neurotischen Intro später noch so viel Sanftheit herausschälen kann, um am Ende nochmals zu eskalieren, ohne dass zusammengekleistert klingt – groß. Vielleicht ein Ausreißer im Panthera Krause-Sound, vielleicht ein neues Level. Wie auch immer: Danke Uncanny Valley für diesen Track.

No Accident In Paradise „Asymetria Remiksy II“

Und in Jena? Da kam eben die zweite Remix-EP zum vor gut einem Jahr veröffentlichten No Accident In Paradise-Album heraus – zur Ambient Week hatten wir darüber berichtet. Das spannende hier: Neben sehr guten Neuinterpretationen von Lowtec, Ian Simmonds und Erlenbrunn sind auch A Forest dabei.

Dass das Trio auch Remixe produziert, war mir neu. Ist auch nicht unbedingt klassisches Terrain für eine stark im Pop geerdete Band. Für dubbig schwer schiebende „Radiolokacja“ kommen die analogen Synthesizer von „Grace“ hervor. Und Arpen ergänzt das eigentlich instrumentale Stück um ein paar gesungene Verse. Irgendwie wird dann Schwere und Schwerelosigkeit daraus.

Uncanny Valley Website
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Heute auf, morgen zu

Lesetipp aktueller Kreuzer: Die Titel-Story dreht sich um die Frage, ob der Hype um die Stadt ihre eigenen Clubkinder auffrisst.

Eigentlich ist das Thema nicht neu in Städten mit gewissen Freiräumen und sich verändernden Vierteln – da ploppen plötzlich Läden und Keller mit Anlagen und Bars auf, es gibt eine gewisse Zeit verschwitzten Hedonismus in der Grauzone und irgendwann ist die Tür zugemauert.

Besonders im Fokus gerade: der Osten, rundum die Eisenbahnstraße. Das Goldhorn hatte dort bis vor ein paar Monaten für einige Monate große Arbeit geleistet und neben dem klassischen Dance auch sehr ambitionierte Konzerte und Club-Abende veranstaltet.

Eigentlich wollten die Betreiber jedoch mehr, aber das Ordnungsamt und die Hausbesitzer sagten „no“. Zugleich gibt es aber eben auch nicht mehr die vielen räumlichen Optionen wie noch vor ein paar Jahren – woran auch das Goldhorn nicht ganz unbeteiligt war. Der Klassiker in einem lange Zeit brach liegendem, nun aber vom starkem Zuzug zunehmend unter Druck geratenden Immobilienmarkt.

Noch etwas klingt wenig überraschend: Und zwar, dass die ganzen hinter xxx, Mailing- und SMS-Listen versteckten temporären Orte der Clubkultur – egal wie schmutzig die Wände und wie schlecht die Boxen sind – immer eine ungeheure Anziehungskraft haben werden. Gegen das Verruchte und Verbotene, Exklusive und Vergängliche, können die institutionalisierten professionellen Clubs nicht immer mithalten.

Interessant fand ich aber in dem Kreuzer-Text, dass angeblich durch die temporären Läden der Ruf der professionell betriebenen Clubs leiden würde. Das war mir so nicht bewusst. Ich glaubte an eine sichere Koexistenz, an eine sich langfristig haltende Balance zwischen hochwertigem Programm und Exzess ohne Lüftung. Martin Driemel von der Distillery relativiert da auch.

Aber vielleicht sind die vielen neuen Läden ebenso ein Zeichen für einen Generationswechsel und das Potential des ungebrochenen Zuzugs in die Stadt – neue Leute wollen sich eigene Orte erschaffen, bespielen und weiterentwickeln. Da können Clubs mit langen Geschichten und ihren mehr oder weniger hermetischen Netzwerken natürlich nur bedingt eine Folie für den jugendlichen und post-jugendlichen Elan zum Selbstgestalten bieten. Insofern alles halb so wild, oder?

Außer aber, dass es für jene Läden, die sich aus dem temporären Zustand heraus legal professionalisieren wollen, offensichtlich gerade schwerer wird.

 

Various Artists „Ditheremedies EP“ (Alphacut Records)

Schon die dritte EP der dritten Welle bei Alphacut innerhalb kürzester Zeit. Puh, gar nicht so einfach, die Release-Dichte zu verarbeiten. Was haben wir hier?

Gleich zu Beginn liefert Phuture-T aus Amsterdam mit „Nuclear Void“ einen Halfstep-Killer, der es in sich hat. Dürfte schon aufgrund der klassisch-knarzigen Mega-Bassline ein Kaufgrund für die EP sein. Der Alphacut-Neuzugang Odd Harmonics steuert mit „Syncopatik“ einen metallisch-tribalistisch Stepper bei, sehr auf den Rhythmus fokussiert. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Drum & Bass immer noch weit vorne in der Soundforschung mitmischt.

Lowcut stellt in „Composer“ ein 909-Pattern ins Zentrum, phasert es in der Mitte des Tracks ins Nirvana, um es umso treibender wieder auf den Hörer loszulassen. Krass! Schön atmosphärisch dann noch das Alphacut-Debüt „Prophet Of Doom & Gloom“ von Bassmaessage-Member RUZ.

Alphacut Records Website
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Vai „Son Of Idaia“ (Holger Records)

Eine neue Holger-Platte, da ist sofort alle Aufmerksamkeit da. Erst recht, wenn sie noch von jemand komplett unbekanntem kommt.

Er oder sie soll es auch bleiben. Nichts wird genannt, nichts wird kontextualisiert. Nur die Musik also, warum nicht. Die gräbt sich in sechs Stücken soundversiert und tiefgründig und mit leichter Patina überzogen in einen klassischen Electronica-Sound ein.

Den Dancefloor komplett ausgeblendet, spielen die stillen, offenporigen Tracks ebenso mit kleinen wiederkehrenden, eingängigen Sequenzen wie mit Field Recordings und Störungen. Dazu knochige Beats wie bei „Ilia Alma Delay“, neben mächtig warmen und raumgreifenden Bässen wie bei bei „Acroma Wind“.

„Son Of Idaia“ klingt nach einer alten, weisen Geschichte, nach Steppe und Weite. Und es erzählt scheinbar von innerer Ruhe und guter kontemplativer Einsamkeit. Ganz ohne Esoterik. Die Stücke sind sehr stimmig zu einem Mini-Album arrangiert, behutsam eingebunden zwischen dem frühen Four Tet und dem genialen Stefan Betke alias Pole. Der Herbst ist da, und hier die Platte für die nächsten Wochen.

Übrigens habe ich eine Vermutung, wer es sein könnte.

Holger Records
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Apparat im Jetlag

Bei der De:Bug stand eben, dass die ersten drei Alben von Apparat wiederveröffentlicht werden sollen. Was mir da einfiel: Seine erste EP kam in Leipzig raus.

„Algorhythm“ hieß sie und 2001 kam sie bei Jetlag Records heraus, einem der vielen Labels des R.A.N.D. Muzik-Kreises aus dem später auch das gleichnamige Schallplattenpresswerk entstehen sollte. Jetlag stand darin für Electronica, oder IDM, wie es damals lieber genannt wurde als heute.

Auch Schubert, Betreiber von Statik Entertainment, hatte auf Jetlag eine seine wenigen Veröffentlichungen. Und Orange Dot war mit seinem Duo-Projekt Echorausch zu hören. Die Label-Website ist noch immer aktiv, herrlich oldschool mit Flash-Animationen und verstellbaren Loops für den Hintergrundsound.

Und „Algorhythm“? Richtig verschroben, zerfasert und mit einer leichten 2000er-Patina überzogen. Dass es bei Apparat mal in Richtung Pop gehen könnte, war damals alles andere als vorstellbar – auch wenn „Exponent“ mit seinen Vocals es rückblickend erahnen lässt.

Nach einigem Stöbern habe ich die Clear Vinyl-Platte auch wiedergefunden – ein kleiner Abstecher ins Leipzig von 2001. Obwohl: Bekommen habe ich sie erst sieben acht Jahre nach ihrer Veröffentlichung.

Apparat Website
Jetlag Records Website

Vier Kollaborationen zum Wochenende

Ob Kollaboration oder Remix: Die Zusammenarbeit zwischen Musikern kann spannende Ergebnisse hervorbringen. Vier Beispiele von Duktus, Gimmix, Jennifer Touch und Kassem Mosse.

Duktus & Blunted Monkz „Tokyo Hotel“ (Soul Imago)

Für das vierte Release des Stuttgarter Labels Soul Imago hat Duktus zusammen mit Blunted Monkz rohen Deep-House produziert. Dabei schimmert der Jazz-Anteil bei „Tokyo Hotel“ nicht so stark durch wie bei den übrigen drei Stücken, ist dafür aber eine Spur athmosphärischer.


Gimmix & Zorro „Oveile“ (Audiolith)

Geradliniger, aber nicht weniger auf Deepness bedacht ist der Beitrag „Oveile“ von Gimmix & Zorro für die sechste Stiff Little Spinners Compilation. Auch die anderen vier Tracks eignen sich in ihrer Entspanntheit prima für den Party-Kater.


DSX & Jennifer Touch „Memorabilia“ (Unknown Pleasure Records)

Eine ganze Ecke dunkler dafür die Zusammenarbeit von DSX und Jennifer Touch. Sie covern gemeinsam den Soft Cell-Hit „Memorabilia“ für die „Neo Romantix Years“-Compilation des französischen Labels Unknown Pleasure Records. Vielleicht auch ein guter Song, um sich beim nächsten WGT zu bewerben?


Fond „Dreamscape“ (Kassem Mosse Remix) (Aus Music)

Kassem Mosse überrascht hingegen mit einem Remix von „Dreamscape“. Der Remix pendelt zwischen Amen-Breaks, Ambient und Jazz-Saxophon – eine ungewöhnliche, aber erfrischende Mischung. Das Original von Fold gibt es noch nicht zu hören, da dessen „Netflix & Chill“-EP erst im Oktober auf Aus Music erscheint. Mitsamt Remix natürlich.

Duktus Soundcloud
Gimmix Facebook
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Leibniz & Credit 00 „Basement Toolz Vol. II“ (Rat Life Records)

Leibniz und Credit 00 haben kürzlich ihre Apparate zusammengehauen – was dabei herauskam? Zerstörerische Tools.

Leibniz ist ja mittlerweile bekannt für einen kantig belassenen Sound, der trotz seiner Rauheit immer auch eine wärmende, euphorische Ebene beinhaltet. In dem Team-up mit dem Dresdner Credit 00 wird der Ton aber eine Spur schroffer.

Geht „Session Two“ noch auf den lockeren, wenn auch weirden Leibniz-Funk ein, klingt bereits „Tom Toms“ spürbar zugespitzter und reduzierter. Den Höhepunkt dieser dreiteiligen Tour markiert aber „Trans Atlantic Futurism“, das in seiner schnellen, kratzigen und stampfenden Mächtigkeit alles niederwirft.

Neun Minuten Zerstörung eines Dancefloors. Neun überaus gute Minuten, wenn das Setting auf Zerstörung ausgelegt ist. So kompromisslos und dissonant, so anziehend und verstörend zugleich. Dabei aber so selbstbewusst und großspurig, dass es durchaus als Manifest durchgehen könnte. Ich geh kaputt.

Live im Club scheinen die beiden auch zu harmonieren, in Dresden gab es das Live-Debüt letztes Wochenende. In Leipzig folgt es an diesem Samstag.

Demnächst: Elektronische Schallplattenbörse in der Feinkost

In unregelmäßigen Abständen findet die Elektronische Schallplattenbörse statt. Diesmal ist es am dritten Oktober parallel zum Flohmarkt auf der Feinkost soweit.

Interessierte können wieder Vinyl, Kassetten, CDs, … kaufen, verkaufen oder tauschen. Hauptaugenmerk liegt natürlich auf elektronischer Musik, in der Regel finden aber auch andere Genres ihren Platz. Auch DJ-Technik, Synthesizer und ähnliches sind durchaus willkommen. Also schaut vorbei und durchwühlt die Kisten nach musikalischen Schätzen.

Wenn ihr einen Stand machen wollt, empfiehlt es sich, den Veranstalter zwecks Anmeldung zu kontaktieren. Tische und Vorhör-Technik sollten bereitstehen, aber auch dazu gibt es dann Informationen.

Hier die Fakten:

Datum:
03.10.2015 | 10-16 Uhr

Location:
Carlos Terrasse in der Feinkost (bei Regen: Eishaus)

Anmeldung und weitere Informationen unter:
Schallplatten310[at]gmx[punkt]de

Standgebühr:
Fünf Euro